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Mitdenker (Unregistrierter Gast)

Veröffentlicht am Montag, 23. Juli 2007 - 09:09 Uhr:

Gestern fand die Parlamentswahl in der Türkei statt. Es waren 42,3 Millionen Menschen wahlberechtigt. 84,8 % der Wahlberechtigten nahm an der Wahl teil. Die AKP, die Partei des Ministerpräsidente Recep Tayyip Erdogan gewann eindeutig. 2 weitere Wahlvorschläge übersprangen die 10-% Hürde. Dies ist zum einen, der gemeinsame Vorschlage der CHP und der DSP. Die MHP kam wieder ins Parlament, nachdem sie 2002 an der Hürde gescheitert waren. Aufgrund der, schon erwähnten 10-% Hürde, gab es auch Bewerber, die als formal Unabhängige gewählt wurden. Die meisten von ihnen sind Kandidaten Mitglieder der Kurdischen Partei DTP.

AKP 46,2 % und 342 Sitze Konservative (Islamisten)
CHP 20,5 % und 109 Sitze Sozialdemokraten, zusammen mit der DSP Sozialdemokraten
MHP 14,5 % und 074 Sitze Nationalisten
DP 05,5 % und 000 Sitze Konservative
UNA 05,7 % und 025 Sitze Unabhängige
SON 07,5 % und 000 Sitze Sonstige

Quelle: http://parties-and-elections.de/turkey.html

Ralf Lang

Veröffentlicht am Montag, 23. Juli 2007 - 13:39 Uhr:

Ich würde mich freuen, wenn die Linken nicht an der 10%-Hürde scheiterten.

Hamburger Jung (Unregistrierter Gast)

Veröffentlicht am Montag, 23. Juli 2007 - 15:48 Uhr:

Welche Linken? Da ist keine Partei wirklich links.

Mitdenker (Unregistrierter Gast)

Veröffentlicht am Montag, 23. Juli 2007 - 20:15 Uhr:

Die Ergebnisse, die ich heute Morgen geschrieben habe, waren vorläufig. Es gab nur leichte Verschiebungen. Die entgültigen Ergebnisse lauten, wie folgt:

AKP 46,7 % und 340 Sitze Konservative (Islamisten)
CHP 20,9 % und 112 Sitze Sozialdemokraten, zusammen mit der DSP Sozialdemokraten
MHP 14,3 % und 071 Sitze Nationalisten
DP 05,4 % und 000 Sitze Konservative
DTP xx,x % und 024 Sitze Kurden bzw. Sozialdemokraten
UNA 05,2 % und 003 Sitze Unabhängige
SON 07,5 % und 000 Sitze Sonstige

In der Türkei sind 550 Stize zu vergeben. Es gilt eine landesweite 10-% Hürde. Jede Provinz erhält 1 Sitz vorab. Die anderen 469 Sitze werden proportional zugeteilt. Die Provinzen bilden Wahlkreise. Größere Provinzen bilden mehrere Wahlkreise. Es geht nach dem folgenden Grundsatz:

01-18 Sitze => 1 Wahlkreis
19-35 Sitze => 2 Wahlkreise
ab 36 Sitzen => 3 Wahlkreise

Die Sieger eines Wahlkreises erhält einen Sitz, so, entweder seine Partei landesweit über 10 % der Stimmen bekommt, oder er als unabhängiger Bewerber antritt. Ansonsten wird der Sitz an den den Bewerber, oder die Partei vergeben, die innerhalb der Reihenfolge, als erstes eine der beiden Forderungen erfüllt. Die anderen Sitze werden in den Wahlkreisen, unter den Parteien, nach d Hondt verteilt, die landesweit die 10%- Hürde übersprungen haben.

Dieses Wahlsystem hat der AKP gestern massiv geholfen. Die CHP und die MHP wurden etwa gleich zueinander behandelt. Sie liegen, aber unter dem Proporz. Die DTP ist massiv benachteiligt worden. Sie hat, aber ihre "unabhängigen" Bewerber durchgebracht.

Quellen:
http://parties-and-elections.de/turkey.html => Impressum: Wolfram Nordsieck
http://www.istanbulpost.net/05/12/03/troendle.htm => Impressum: Dr. Stefan Hibbeler

(Unregistrierter Gast)

Veröffentlicht am Dienstag, 24. Juli 2007 - 07:51 Uhr:

Immerhin ist der Vorsitzende der ÖDP, einer Mitgliedspartei der Europäischen Linkspartei als Einzelkandidat ins Parlament eingezogen... Es gibt also durchaus Linke in der Türkei.

Maik (Unregistrierter Gast)

Veröffentlicht am Dienstag, 28. August 2007 - 10:15 Uhr:

vorher Mitdenker

In der Türkei findet heute der zweite Wahlgang ums Präsidentschaftsamt statt. Die AKP stellt wieder Abdullah Gül auf. Er benötigt die Stimmen von 367 der 550 Abgeordneten. Das Wahlverhalten der nationalistischen MHP ist für mich noch fraglich. Gerade bei dieser Personalie, wird wohl nach Parteien abgestimmt werden. Deshalb rechne ich die Parteien blockweise zu.

Ja: AKP 340
Nein: CHP 112, DTP 24, ÖDP 1 = 137
Fraglich: MHP 71, UNA 2 = 73

Maik (Unregistrierter Gast)

Veröffentlicht am Dienstag, 28. August 2007 - 19:39 Uhr:

Abdullah Gül wurde in der dritten Runde mit einfahcher Mehrheit zum Staatspräsidenten der Türkei gewählt. Er folgt Ahmet Necdet Sezer im Amt nach. Das Ergebnis lautet:

Abduallah Gül AKP 339 Stimmen
Sebahattin Cakmakoglu MHP 70 Stimmen
Hüseyin Tayfun Icli DSP 13 Stimmen
Enthaltungen 128 Stimmen

Gesamt 550 Stimmen

http://de.news.yahoo.com/afp/20070828/tts-tuerkei-praesident-parlament-ues-c1b2fc3_7.html

Thomas Frings

Veröffentlicht am Freitag, 31. August 2007 - 11:44 Uhr:

"Die Sieger eines Wahlkreises erhält einen Sitz,"

Nein, Bonussitze gab es nur 1987 und 1991. Damals gab es 104 (1991: 105) Wahlkreise mit 2-6 Sitzen bi 450 Sitzen insgesamt. Je einen Bonussitz für den Sieger gab es in den Wahlkreisen mit 5 oder 6 Sitzen. Um bei der Sitzvergabe (nach d'Hondt)beteiligt zu werden, mußten
1. Parteien 10% landesweit holen und
2. Parteien und Einzelbewrber eine Hare-Quota im WAhlkreis bekommen, wobei der Bonussitz für die Berechnung außer Betracht blieb.
Schaffte keine Partei die zweite Hürde, wurden alle Parteien bei der Sitzverteilung berücksichtigt, die die erste schafften. Wie nicht anders zu erwarten, sorgte dieses Wahlsystem für extrem disproportionale Ergebnisse. Unter der Ciller-Regierung wurde das Wahlrecht auf Druck des sozialdemokratischen Koalitionspartners reformiert. Die Mandatszahl wurde auf 550 erhöht, die Wahlkreise sind wieder weitgehend mit den 81 Provinzen identisch, nur Istanbul (3 WAhlkreise), Ankara und Izmir (je 2) sind unterteilt. Parteien müssen weiter 10% landesweit bekommen, die Sitzverteilung erfolgt unter diesen Parteien (starre Listen) und Einzelbewerbern nach d'Hondt.

Erfahrene (Unregistrierter Gast)

Veröffentlicht am Sonntag, 25. November 2007 - 16:49 Uhr:

die machen diese 10% hürden nur damit die kurden es nicht schaffen. die nächsten wahlen sollen alle kurden egal wo sie wohnen die DTP wählen, die sind LINKS und menschlich. dann kommt die partei auf locker mind 25% !!!!!!!!!!!!!!!! die meisten kurden gaben ihre stimme der AKP.. fehler gemaacht wie die türken aber immerhin ^^ hehe

Frank Schmidt

Veröffentlicht am Sonntag, 25. November 2007 - 20:36 Uhr:

Bei den nächsten Wahlen ist die DTP schon längst verboten...