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Archiv bis 19. Oktober 2013

Wahlrecht.de Forum » Tagesgeschehen » Alternative für Deutschland » Archiv bis 19. Oktober 2013 « Zurück Weiter »

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Unlucky Lucke
Unregistrierter Gast
Veröffentlicht am Mittwoch, 16. Oktober 2013 - 22:11 Uhr:   

Und den Chefforumsschwätzer gibt dann Marc K.

Seitenweises sinnloses Geschwafel seit Jahren
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Björn
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Donnerstag, 17. Oktober 2013 - 08:48 Uhr:   

"Ansonsten braucht eine Partei, die Protestwähler anspricht nicht eine im Detail ausgefeilte Programmatik."

Das ist eine kurzsichtige Sichtweise. Sie haben dazu auch noch die Piraten und deren Erfolg etwa in Berlin erwähnt. Genau das Beispiel zeigt, dass es eben nicht klappt ohne eine Programmatik. Die Piraten sind in Berlin derzeit in den Umfragen bei 3%. Da ich in Berlin wohne und ein wenig die Lokalpolitik auch verfolge, darf ich wohl dazu sagen, dass man von denen in diesr Legislaturperiode absolut nichts gehört hat bis auf die Querelen innerhalb der Partei selbst. Es reicht eben nicht, zu glauben, dass da ein Heilsbringer wie Lucke einfach im Alleingang alles nach seinem Gutdünken entscheidet. Auch sein politisches Gespür halte ich doch für sehr begrenzt (was auch nicht wirklich verwunderlich ist, manchmal sogar von Vorteil). Allein ernsthaft die Vorstellung zu haben, man würde auf dem Stand nahe zweistellig werden können und allen Umfrageinstituten bewusste Herabsetzung von AfD-Umfragezahlen zu unterstellen zeugt doch auch neben einer Portion Naivität von einer sehr narzisstischen Denkweise, wenn man glaubt, man ist der Mittelpunkt der Welt und sämtliche Institute richten ihr Handeln nur nach ihm und seiner Partei aus. Früher oder später wird das schief gehen, wenn eine Partei sich auf einen einzigen fokussiert. Die Schill-Partei ist gerade auch deswegen schnell zerbrochen. Ich sage nicht, dass die AfD ohne Erweiterung des Programms nicht kurzfristig kleine Erfolge verbuchen kann, aber langfristig geht diese Art und Weise des Politikmachens garantiert schief.
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CHeine
Unregistrierter Gast
Veröffentlicht am Donnerstag, 17. Oktober 2013 - 16:46 Uhr:   

Ob es die Kritiker und Gegner der AfD hier im Forum nun wahrhaben wollen, oder nicht - deren Prophezeiungen in den Monaten vor der BTW, dass sich die AfD mit einem 0,XX-Ergebnis nach dem 22.9. erledigt hat, sind ja nun gänzlich ad absurdum geführt. Sicherlich - es sind nicht die von AfD-Fans herbeigerechneten 10% + X geworden. Aber die 4,7 % sind eine Startrampe, von der die AfD durchaus abheben KANN. Kann, nicht zwangsläufig wird. Sie hat weniger Fehler gemacht, als erwartet und kann jetzt im BT erstmal keine weiteren machen. Das sind für 2014 durchaus gute Karten. Sollte gar die SPD-Basis die eigene Führung auflaufen und den Koalitionsvertrag durchfallen lassen und Neuwahlen anstehen, hat sie eine Argumentation mehr: "Seht, die alten Parteien bringens einfach nicht mehr!" Und der SPD mit ihrem seit einem Jahrzehnt festzustellenden Todestrieb traue ich das sogar zu.
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Ratinger Linke
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Donnerstag, 17. Oktober 2013 - 16:58 Uhr:   

Für eine kleine Partei sind ihre Positionen jenseits ihrer Schwerpunkte jedenfalls insofern völlig irrelevant, als sie davon eh nichts durchsetzen können. Damit beschneiden sie nur ihr Wählerpotenzial. Vermutlich war das auch ein Faktor beim Absturz der Piraten. Eine gewisse Positionierung in Randfragen lässt sich halt nicht mehr vermeiden, wenn man in einem Parlament sitzt und dort nicht Fundamentalopposition betreiben will.

Insofern wär die AfD blöd, wenn sie auf den Vorteil des Nichteinzugs verzichten würd. Wobei es für Parteiprogramme eh normal ist, dass lauter nichtssagendes oder nicht ernstzunehmendes Zeug drinsteht. Die wirkliche Position ergibt sich erst aus der Praxis.
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Ralf Arnemann
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Donnerstag, 17. Oktober 2013 - 18:48 Uhr:   

> deren Prophezeiungen in den Monaten
> vor der BTW, dass sich die AfD mit
> einem 0,XX-Ergebnis nach dem 22.9.
> erledigt hat,
Ich kenne keine einzige solche Prognose. Bitte mal ein konkretes Beispiel bringen.

Prophezeit wurde aber, daß die AfD den Bundestagseinzug nicht schafft. Und das war der Fall.

> Sicherlich - es sind nicht die
> von AfD-Fans herbeigerechneten
> 10% + X geworden.
Was nun viel über den Realitätsbezug der AfDler sagt ...

> Aber die 4,7 % sind eine Startrampe, ...
4,7% sind politisch nicht mehr wert als 0,7% (gibt nur etwas mehr Staatsknete).
Denn entscheidend ist, daß die AfD weiterhin nirgendwo im Parlament ist und damit keinerlei Bühne hat. Selbst wenn sie, wie zu erwarten, nächstes Jahr ins EP kommt - denn das EP bietet keine Bühne für die deutsche Öffentlichkeit. Und bei den Landtagswahlen hat die AfD schlechte Karten, siehe Hessen.

Der Einzug in den Bundestag war entscheidend für die AfD, um überhaupt als politische Kraft wahrnehmbar zu sein. Im Gegensatz zur ebenfalls gescheiterten FDP fehlt ihr ja komplett der Unterbau, sie hat keine Landtags- oder Kommunal-Abgeordneten.

Sie wird deshalb auch nicht mehr mit der Medienpräsenz rechnen können, mit der sie vor der Bundestagswahl verwöhnt wurde. Sondern es wird ihr wie den Piraten gehen: Nachdem der erste Hype vorbei war, berichteten die Medien NUR noch über interne Streitigkeiten oder blöde Zitate Einzelner. Die politischen Inhalte der Piraten wurden mit keiner Zeile mehr berücksichtigt.

Die AfD fühlt sich zwar derzeit sehr stark, aber eigentlich ist sie schon tot. Weil sie das entscheidende strategische Ziel verpaßt hat.
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Marc
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Donnerstag, 17. Oktober 2013 - 22:34 Uhr:   

@Ralf Arnemann,

der Unterbau fehlt noch, aber bislang ist die AfD erst bei einer Landtagswahl angetreten. Nächstes Jahr bei den Landtagswahlen in Ostdeutschland hat sie bessere Ausgangsbedingungen und gute Chancen in einigen Bundesländern den Einzug zu schaffen.
Anders als die FDP - deren "Unterbau" erodiert und weiter erodieren dürfte. Die entscheidende Frage für die FDP im Jahr 2014 ist: fliegt sie aus allen drei Landtagen (Brandenburg, Sachsen, Thüringen) oder schafft sie u.U. in Sachsen den Wiedereinzug. So oder so geht die Erosion der FDP weiter.

Und damit öffnet sich auch ein Wählerpotenzial für die AfD, gerade in Ostdeutschland mit seinem hohen Protestwählerpotenzial.

Sorgen machen muss sich die FDP. Sie steht inhaltlich vor schweren Zerreißproben (Europapolitik, strategische Aufstellung - nach links oder nach rechts). Noch gravierender ist die Tatsache, dass sie in der Bevökerung und in ihrer eigenen Anhängerschaft jedwede Glaubwürdigkeit verloren hat. Das wird lange nachwirken. Anders als während der großen Koalition von 2005-2009 ist sie daher nicht die natürliche Protestwahlalternative für Unionswähler, sondern die AfD.
Die weitere Erosion der FDP in den Umfragen - auf 3% und der Aufstieg der AfD auf 6% zeigt, wohin die gegenwärtige Entwicklung geht.
Bislang haben ich von den FDP-Vertretern hier im Forum noch nicht gehört, wie die FDP diesen Trend umkehren will. Darauf zu hoffen, dass die AfD Fehler machen wird, hat schon im Bundestagswahlkampf nicht funktioniert. Daher ist die FDP jetzt draußen.

Die AfD fühlt sich zwar derzeit sehr stark, aber eigentlich ist sie schon tot. Weil sie das entscheidende strategische Ziel verpaßt hat.

Nach dieser Logik ist die FDP auch tot, denn sie hat das entscheidende strategische Ziel des Wiedereinzugs in den Bundestag verpasst. Sie hat damit auf absehbare Zeit die Rolle der Funktionspartei - die ihr immer Stimmen gebracht hat - verloren. Damit liegt sie mit einer Stammwählerbasis von 2-3% am Boden, während der AfD im Auftrieb ist.
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Ralf Arnemann
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Freitag, 18. Oktober 2013 - 10:29 Uhr:   

@Marc:
> Nächstes Jahr bei den Landtagswahlen
> in Ostdeutschland hat sie bessere
> Ausgangsbedingungen ...
Das kann ich nicht erkennen.
Die Landtagswahl in Hessen hat gezeigt, daß sie bei Landtagen schlechter abschneidet als im Bund - die Bundestagswerte für die zur Wahl anstehenden Länder sind daher kein Beleg für gute Chancen.

Ist ja auch logisch: Die AfD hat im wesentlichen nur ein Bundesthema auf der Agenda. Am 22. 9. konnte sie noch davon profitieren, daß viele Leute halt ihre Bundespräferenz gleich aufs Land übertragen haben (was eben trotzdem nicht gereicht hat).
Aber es gibt keinen vernünftigen Grund, z. B. in Brandenburg AfD anzukreuzen, weil man mit dem ESM unzufrieden ist. Für die Bundesländer hat die AfD weder eine taktische noch eine programmatische Aussage.

> Anders als die FDP ...
Die FDP ist völlig anders strukturiert, hat ganz andere Stärken und Schwächen. Der Vergleich bringt für die Diskussion der AfD-Aussichten nichts.

> Nach dieser Logik ist die
> FDP auch tot, denn sie hat das
> entscheidende strategische Ziel
> des Wiedereinzugs in den Bundestag
> verpasst.
Das ist eben nicht vergleichbar.
Für die FDP (wie für jede Partei) war die Bundestagswahl wichtig, und die Niederlage bitter. Aber das war KEIN entscheidendes strategisches Ziel - eben weil die Partei schon flächendeckend und mit vielen Mandatsträgern etabliert ist.

Für die AfD war der Bundestagseinzug dagegen DAS wesentliche Ziel überhaupt. Weil nur dort ihr Thema wirklich verhandelt wird und weil die Anwesenheit dort die Eintrittskarte dafür ist, als politische Kraft wahrgenommen zu werden und Medienpräsenz zu bekommen.

Warten wir einfach mal ab, was in den nächsten Monaten über die AfD zu lesen sein wird. M. E. wird sie künftig nur noch mit negativen Schlagzeilen durchkommen, und auch die nur selten.
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SaaleMAX
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Freitag, 18. Oktober 2013 - 15:22 Uhr:   

Zumindest ist die Afd kürzlich in Bayern zur Landtagswahl gar nicht erst angetreten...schon etwas "merkwürdig" für eine "Partei" die etwas bewegen möchte.....
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Jan W.
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Freitag, 18. Oktober 2013 - 15:28 Uhr:   

In Essen wollen die Kommunalpolitik machen ;) Mal schauen, ob meine Heimatstadt dann demnächst aus dem Euro aussteigt.
Aber selbst wenn die mangels Hürde hier und da mal ein Mandätchen holen, wird man denen jeden Ratsdeppen um die Ohren hauen können.
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Marc
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Freitag, 18. Oktober 2013 - 16:03 Uhr:   

@Ralf Arnemann,

die FDP befindet sich aber in einer Erosion. Gegenwärtig ist sie nur noch in zehn Landtagen vertreten und nächstes Jahr droht der Verlust von drei weiteren Landtagen. Die Partei hat ihre Funktion als Merheitsbeschafferin für die Union verloren - ein Status, mit dem sie die für sie schwierigen 90er-Jahre überlebte. Damals war sie in den Ländern schwach und quasi eine Dame ohne Unterleib. Jetzt ist sie eine Dame ohne Kopf.
Mir ist in den letzten Jahren im Übrigen nicht aufgefallen, dass Landtagswahlkämpfe sonderlich mit Inhalten geführt wurden. Es ging doch mehr um das allgemeine Profil der Parteien. Das muss die AfD noch entwickeln. Aber so oder so spricht sie ein Protestwählerpotenzial an, dass insbesondere in Ostdeutschland erheblich ist. Daher sehe ich für sie in Ostdeutschland gute Bedingungen für die Einzüge in die Landtage. In Westdeutschland - soweit gebe ich Ihnen recht - wird sie es schwieriger haben, weil insgesamt das Protestwählerpotenzial in den alten Ländern nicht so hoch ist, wie in den neuen Ländern.


@Björn,

dass Problem der Piraten ist aus meiner Sicht ein anderes. Nicht ihre fehlende inhaltliche Positionierung ist das Problem, sondern im Gegenteil ihre inhaltliche Positionierung. Während sie unter ihrem Vorsitzenden Nerz, einem ehemaligen CDU-Mitglied, einen eher mittigen Eindruck machte, ist einer breiten Öffentlichkeit inzwischen klar geworden, dass sie dezidiert linke Positionen vertritt. Damit ist sie schon für einen Teil der Protestwähler nicht mehr interessant. Des weiteren ist die Partei in Personalquerellen versunken - insoweit durchaus vergleichbar mit der FDP der letzten zwei Jahre. Und das ergibt nunmal ein verheerendes Bild, von dem sich auch die Landesparteien - sofern es bei ihnen überhaupt besser aussieht - nicht absetzen können. Auch hat die Partei ein Thema besetzt, dass von punktuellen Medienhype, nicht breite Bevölkerungskreise anspricht. Das ist beim Thema Eurorettung und Zukunft der EU - was damit eng verknüpft ist - anders. Dabei handelt es sich um eine Frage die uns die nächsten Jahre und Jahrzehnte noch beschäftigen wird. Geht die Reise zu einem europäischen Superstaat? Ein Konsens für eine solche Entwicklung besteht nicht - weder in anderen europäischen Staaten noch in Deutschland. Und es wäre gut, wenn eine Partei, die eine andere Position als die herrschende politische Klasse vertritt, im Deutschen Bundestag der Gegenposition Gehör verschaffen könnte. Dies würde den demokratischen Diskurs bereichern. Die AfD greift ein zentrales Zukunftsthema auf und artikuliert es - gegen das Schweigekartell der etablierten Parteien. Ich sehe hier Parallelen zum Aufkommen der Grünen, die den damals als einzige den herrschenden Atomkonsens in Frage stellten. Der Partei steht noch ein langer Weg bevor, aber sie repräsentiert eine wichtige politische Strömung in diesen Land, die von der CDU und der FDP rechts liegen gelassen wird. Dieses Vakuum wird nun die AfD schließen.
Frau Merkel wird in einer Großen Koalition nicht Kompromisse nach links und nach rechts machen können um beide Seiten zu befrieden. Ihre bisherige Amtsführung hat zudem gezeigt, dass sie nur Kompromisse nach links macht. Das ist mit ein Grund für Entstehung und Erfolg der AfD.
In einer fortgesetzten Koalition mit der FDP hätte sie diese Entwicklung vielleicht noch eindämmen können. Aber in einer Großen Koalition wird sie viele Kompromisse Richtung SPD eingehen müssen - und wird damit noch mehr Spielraum für eine Partei eröffnen, die auf konservative und wirtschaftsliberale Wähler der Union zielt.
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Ralf Arnemann
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Freitag, 18. Oktober 2013 - 16:58 Uhr:   

@Marc:
> die FDP befindet sich aber in einer Erosion.
Ansichtssache. Derzeit erlebt sie einen großen Zustrom von Neumitgliedern.

Ich verstehe nicht, warum die AfDler immer so zwanghaft auf die Probleme der FDP verweisen, wenn es hier in dieser Diskussion um die der AfD geht.
Jeder kann gerne eine Diskussion zu den Zukunftsaussichten der FDP aufmachen. Da gibt es viele Pro- und Contra-Punkte - die aber umgekehrt fast alle nichts mit der AfD zu tun haben.


Fakt ist einfach, daß eine Partei für jede Wahl konkrete Argumente braucht, warum sie die Leute bei genau dieser Wahl ankreuzen sollen. Das gilt besonders für neue Parteien, weil denen das verbreitete Argument "habe ich schon immer gewählt" natürlich fehlt.

Bei der Bundestagswahl hatte die AfD ein solches Argument (und es hat trotzdem nicht gereicht).
Bei Landtags- oder gar Kommunalwahlen gibt es bisher kein solches Argument, und das reine Sammeln von Protest aller Art ist kein Zukunftskonzept, von dem eine Partei leben kann. Insbesondere keine Partei, die im Kern schon ein bürgerlich-konstruktives Selbstbild hat.

Stand heute gibt es deswegen wenig Grund zur Annahme, die AfD könne in 2014 in irgendein Länderparlament einziehen.

Sie könnte natürlich jetzt versuchen, sich durch inhaltliche Profilierung solche Argumente zu verschaffen. Dazu müßte sie insbesondere die Unterschiede zur Union auf Landesebene herausarbeiten. Grundsätzlich halte ich es für möglich, daß sich eine konservative Partei dauerhaft neben der Union etabliert.

Aber bis jetzt gibt es noch keine Anzeichen, daß die AfD eine solche Positionierung plant.
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Jan W.
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Freitag, 18. Oktober 2013 - 17:05 Uhr:   

Die Landtagswahlen 2014 sind allesamt im Osten, also da wo die AfD bei der BTW stärker war als die FDP. Bundesweit ist es allerdings umgekehrt. Im für die AfD besten, für die FDP schlechtesten Fall hat die FDP immer noch mehr als doppelt so viele Landtagsfraktionen - und das in größeren und bedeutenderen Ländern. Gleichzeitig hat die AfD hat kein wirkliches landespolitisches Profil und mit 2014 sind auch die Hochburgen erstmal abgefrühstückt.

Die AfD hat mit der FDP nichts zu tun, sie ist nur scharf auf die Rolle der Funktionspartei - nur dafür müsste es erstmal Anknüpfungspunkte für Koalitionen geben.
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Marc
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Freitag, 18. Oktober 2013 - 17:10 Uhr:   

@Ralf Arnemann,

1. Habe ich bereits einen Thread zu den Zukunftsaussichten der FDP eröffnet.
2. Die AfD habe ich bislang nicht gewählt. Allerdings fällt der Niedergang der FDP und der Aufstieg der AfD zusammen. Mit Verlusten von über 300.000 Wählern (fast 1%) hat der Wählerverlust der FDP in Richtung AfD zum Ausscheiden der FDP geführt.
3. Für enttäuschte Unionswähler - mit konservativen, aber sonst eher wirtschaftsliberalen Positionen - steht als Wahlalternative künftig nicht mehr nur die FDP, sondern auch die AfD bereit. Und diese hat - Stand heute - bei dieser Wählergruppe bessere Aussichten.

Aus diesem Gründen stehen Aufstieg der AfD und Niedergang der FDP - und auch deren künftige Wahlchancen im Hinblick auf enttäuschte Unionswähler - in einem sehr engen Zusammenhang.

Die Chancen der AfD bei kommenden Landtagswahlen in Ostdeutschland bewerte ich ganz anders. Sie hat durchaus auch lokal bekannte Persönlichkeiten - zum Beispiel Frau Petry in Sachsen - vorzuweisen. In Ostdeutschland ist zudem leichter ein Wählerpotenzial für eine Protestpartei aktivierbar, als in den alten Bundesländern. Die Chancen der AfD bei den drei Landtagswahlen in Ostdeutschland über 5% zu kommen würde ich daher als sehr gut einschätzen. Die der FDP allerdings als sehr schlecht - einzig in Sachsen dürfte sie geringe Chancen haben.
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Jan W.
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Freitag, 18. Oktober 2013 - 17:18 Uhr:   

@Marc
Das ist doch widerlegter Blödsinn: selbst die Wählerwanderung FDP->Grüne ist größer als die Lücke zwischen Liberalen und 5%-Hürde.
Der von Ihnen beschriebene frustrierte Unionswähler, der bisher FDP gewählt hat, hat das im Bewusstsein getan, dass die beiden potentielle Koalitionspartner sind - und die AfD ist das ganz eindeutig nicht.
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Marc
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Freitag, 18. Oktober 2013 - 17:32 Uhr:   

@Jan W.,

die Verluste in Richtung AfD waren erheblich.
Die zu den Grünen gering,
Die zur AfD betrug fast das Dreifache. Jenseits der Verluste zur Union folgt die AfD nur knapp hinter den Verlusten Richtung SPD (die wiederum spiegelbidlich den Gewinn bei vorheringen Wahlen entsprach). Die AfD hat FDP-affine Wähler mit ihrem klaren Kurs angesprochen - und sie ist daher für die FDP ein großer Konkurrent und ein großes Problem.

Die AfD konkurriert sowohl mit der FDP und die Union um ähnliche Wählersegmente.
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Good Entity
Unregistrierter Gast
Veröffentlicht am Freitag, 18. Oktober 2013 - 18:50 Uhr:   

AfD ... spricht ... ein Protestwählerpotenzial an, dass insbesondere in Ostdeutschland erheblich ist. [Marc 18.10., 16.03 Uhr]

Das mag schon richtig sein. Allerdings liegt dann auch Ralf Arnemann richtig, denn dieses Protestpotential hat nicht die FDP gewählt. Also kann man dort auch nichts gewinnen. Wer dort 2013 noch FDP gewählt hat, der wollte genau das. Bei der FDP in den neuen Bundesländern gibt es außerdem ohnehin nichts zu holen. Wo fast nichts ist, kann auch fast nichts wegkommen.

Richtiger und sinnvoller sind schon die Überlegungen zum Potential der ehemaligen Wähler der Piratenpartei. Ein mir bekannter Ortsverein der Piraten war schon vor vielen Monaten zu nahezu zwei Dritteln zum AfD gewechselt, und mit ihm wohl auch viele Wähler, aber sicher noch nicht alle, die dafür in Betracht kommen könnten. Die haben jetzt gar nicht oder Freie Wähler oder "irgendetwas-bloß-nicht-wieder-die-Piraten" gewählt. Da wäre sicher noch ein zugängliches und mehrere Prozentpunkte starkes allerdings sehr diffuses Wählerpotential vorhanden, nur ob und wie das vom AfD angesprochen werden könnte? AntiEuro allein bringt da nix, sonst wären die ja schon da.
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Marc
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Freitag, 18. Oktober 2013 - 19:58 Uhr:   

@Good Entity,

die Piraten haben diesemal 2% erhalten, etwa genauso viel wie 2009. Solange sie sich nicht selbst auflöst oder zerfällt, wird ihr ein gewisses Kernstammwählerpotenzial erhalten bleiben. Viel ist da für niemanden zu holen - weder FDP noch AfD kann dieses Wählerpotenzial signifikant helfen. Entscheidend ist eine anderes Potenzial - bisherige bzw. neu hinzugewonnene Wähler der Union im konservativen und wirtschaftsliberalen Spektrum.
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Good Entity
Unregistrierter Gast
Veröffentlicht am Freitag, 18. Oktober 2013 - 21:18 Uhr:   

@Marc: Du hast mich nicht verstanden. Die 2 % Wähler, die jetzt noch die Piraten gewählt haben, wird die AfD nicht bekommen können, genausowenig we die 2 bis 3 %, die in den neuen Bundesländern noch die FDP gewählt haben. Es geht um die anderen 10 % von den 12 %, die zwischendurch mal die Piraten gewählt haben oder hätten. Die sind jetzt dort weg, das ist klar.

Wo sind sie jetzt? Offensichtlich nicht bei den Linken oder Grünen, die selbst sehr heftig verloren haben. Ein ganz signifikanter Anteil dieser zwischenzeitlich piratophilen Wähler ist schon bei der AfD. Aber offensichtlich viele auch nicht. Die suchen noch, als aktuelle Nichtwähler, Freie Wähler, vielleicht Groko-ist-das-kleinere-Übel-Wähler. Und das meine ich mit Potential.

Natürlich kann auch die FDP dort Wähler suchen und manche finden, aber darum geht es hier ja nicht. Aus meiner Sicht ist diese Gruppe von immerhin 10 %-Punkten (!!) zeitweiser Piratenwähler die größte überhaupt nicht einer Partei treue Gruppe auf dem Markt. Die sind schon mehr als zwei mal in vier Jahren gewechselt und werden es wieder tun, wenn sie etwas finden.
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Marc
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Freitag, 18. Oktober 2013 - 22:15 Uhr:   

@Good Entity,

also 10% haben die Piraten in Berlin erhalten. Das sie bundesweit realistischerweise ein solches Potenzial gehabt hatten, halte ich für überzogen. Ich würde da auch eher von einer Gruppe von Wechsel- bis Protestwählern sprechen. Den Piraten ist es temporär gelungen für diesen einen Anreiz zu setzen. Jetzt ist es teilweise die AfD.

Zwar gibt es ein hohes Wechselwählerpotenzial, aber die Wähler die für den Hype bei einer Partei verantwortlich sind, sind doch nicht identisch. So haben die Piraten neben den Protestwählerpotenzial auch Wähler aus einem eher grünen Milieu für sich gewonnen, die AfD neben den Protestwählern auch Wähler aus einem wirtschaftsliberalen und konservativen Milieu.
Und hier liegen auch weitere Zuwachschancen für die AfD.

Zur FDP habe ich einen eigenen Thread eröffnet, bei der die Frage der Zukunftsaussichten der FDP erörtert werden soll. http://www.wahlrecht.de/forum/messages/40/6026.html?1382125427
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Good Entity
Unregistrierter Gast
Veröffentlicht am Samstag, 19. Oktober 2013 - 17:32 Uhr:   

"So haben die Piraten neben den Protestwählerpotenzial auch Wähler aus einem eher grünen Milieu für sich gewonnen" [Marc] Sicher. Die Grünen waren ja auch besonders ärgerlich, dass ihre vermeintliche Stammwählerschaft angebaggert wird.

Das große Rätsel ist aber nun, was ist aus dieser ehemals grünen Klientel geworden? Sie sind bis auf Reste nicht mehr bei den Piraten und sie sind auch nicht zu den Grünen zurückgegangen, denn da sind sie ganz offensichtlich nicht angekommen. Auch die Linken haben sie nicht einsammeln können, da ging es ebenfalls bergab.

Die 12 % für die Piraten bundesweit stammen aus den Umfragen, die hier auf der Seite ja gut nachzulesen sind. Dass der Hype aus Sicht der Piraten enttäuschend kurz war und sich eher in Monaten als in Jahren bemisst ändert nichts daran, das es Zeitpunkte gab, an denen 12 % der Wahlberechtigten in Deutschland diese Partei favorisiert haben und entschlossen waren, für sie zu stimmen. Keine Leihstimmen, einfach so.

Wo sind denn Deiner Meinung nach die aus dem grünen Milieu stammenden zeitweisen Anhänger der Piraten bei der Bundestagswahl 2013 abgeblieben und warum?

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