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Archiv bis 15. September 2013

Wahlrecht.de Forum » Tagesgeschehen » Landtagswahlen in Deutschland » Landtagswahl in Bayern » Archiv bis 15. September 2013 « Zurück Weiter »

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Ralf Lang
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Veröffentlicht am Sonntag, 15. September 2013 - 18:59 Uhr:   

Ich glaube nicht, dass dieses Ergebnis viel für die Bundestagswahl heißt. Die Grünen werden noch hysterischer plärren, die absolute Mehrheit für die CSU und der Ausfall der FDP waren quasi schon eingepreist, die freien Wähler dürfen sich mit REP, AfD und FDP um ihre jeweiligen Schnittmengen streiten und die Linke wird sagen, Landtagswahl in Bayern, was habt ihr erwartet. Für die Piraten wird sich gegenüber letzter Woche auch nicht viel geändert haben.
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Ralf Arnemann
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Sonntag, 15. September 2013 - 18:59 Uhr:   

> Das ist für die SPD stärker, als ich dachte.
Es ist eigentlich nur eine winzige Korrektur, weil die SPD letztes Mal besonders stark vom frischen Auftreten der Linken getroffen wurde.
Jetzt hat sie halt 2% zurückgeholt - verharrt aber auf einem sehr niedrigen Niveau und ist weit von den 30% entfernt, die lange Zeit normal waren für die SPD Bayern.
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Martin Dauser
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Veröffentlicht am Sonntag, 15. September 2013 - 19:05 Uhr:   

Meine Aussage von vorhin war nicht korrekt. Tatsächlich hat die CSU etwas mehr gewonnen als die Verluste der FDP. Ich habe beim Wahlergebnis 2008 die Ergebnisse von der FDP und den Freien Wählern durcheinandergebracht.
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Ralf Arnemann
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Sonntag, 15. September 2013 - 19:06 Uhr:   

> Insgesamt ist das Ergebnis für Schwarz-Gelb in Bayern das schlechteste seit über 50 Jahren.
Das liegt schlicht daran, daß die Freien Wähler sich im Landtag etabliert haben und damit der CSU einige Prozente zu ihren früheren 50+ fehlen.

Für die Bundestagswahl sagt das überhaupt nichts.
Bei Bundestagswahlen schneidet die CSU immer etwas schlechter ab als bei Landtagswahlen, die FDP etwas besser. Und beide werden von den FW-Stimmen profitieren.

Wie Ralf Lang richtig sagte: Eigentlich war das Ergebnis von heute abend sowohl erwartet wie eingepreist. Die Prognose für die Bundestagswahl ist mit dem heutigen Ergebnis nicht einen Deut anders als gestern.
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Björn
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Veröffentlicht am Sonntag, 15. September 2013 - 20:49 Uhr:   

Ich glaube, ein größeres Thema wird jetzt wohl noch die Zweitstimmenkampagne für die FDP sein, sie wird alles daran setzen, mit Verweis auf diese LTW wie wichtig es ist, um diejenigen zu überzeugen, die vielleicht doch eher CDU wählen würden. Dass die CDU da gar nicht mitmacht, wurde heute allerdings auch deutlich, denn ihre Argumentation ist: Bisher hat die FDP es immer geschafft in den Bundestag zu kommen, daher sind sie nicht darauf angewiesen. Dass allein die Diskussion darum, aber der FDP nutzen sollte ist klar.
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Bernhard Nowak
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Veröffentlicht am Sonntag, 15. September 2013 - 21:05 Uhr:   

Wenn ich das richtig verfolgt habe, dann lag die Spannung dieser bayerischen Landtagswahl in erster Linie in der Frage nach dem Abschneiden der FDP in Bayern und die daraus folgenden Konsequenzen für das Stimmverhalten der Wähler bei der Bundestagswahl.

Es gab doch - nach den Überraschungen in NRW, Schleswig-Holstein und Niedersachsen - vor dieser Landtagswahl vier Szenarien:

a) FDP im Landtag, CSU verfehlt knapp absolute Mehrheit der Mandate und braucht FDP weiterhin als Koalitionspartner (eine Option, von der ich glaube, dass sie Merkel - wegen Seehofer - klammheimlich am liebsten gewesen wäre).

b) FDP im Landtag, CSU gewinnt aber dennoch die absolute Mehrheit der Mandate (das war das Szenario, mit dem ich gerechnet hatte)

c) CSU gewinnt absolute Mehrheit der Mandate und FDP ist "knapp"draußen (knapp unter 5%).

d) CSU gewinnt absolute Mehrheit der Mandate und FDP ist deutlich draußen (unter 4%). Dieses Szenario ist eingetreten und könnte meiner Meinung nach durchaus große Dynamik für die letzte Woche des Bundestagswahlkampfes entwickeln. Schwarz-gelb kann nicht mehr als "Zukunftsmodell" verkauft werden, aber Merkel muss mit einer massiven Zweitstimmenkampagne der FDP rechnen und mit zahlreichen Unions-Anhängern, die nun FDP mit ihrer Zweitstimme wählen - und dann wird die FDP stärker als es Merkel lieb ist. Merkel also zwischen einem erstarkten Seehofer und einer möglicherweise stärker als erhofften Bundes-FDP eingeklemmt - keine angenehmen Aussichten für die Kanzlerin.
Und diese Variante ist eingetreten. Und jetzt hat Merkel ein doppeltes Problem:
1.) wie verhindert sie zu viele "Leihstimmen" an die Bundes-FDP (die ihr in der Tat bei dem neuen Wahlrecht mit Ausgleichsmandaten richtig "wehtun")
2.) Wie "zähmt sie Seehofer nach der Bundestagswahl (Stichwort: PKW-Maut etc.)

So paradox es klingen mag (und im gedruckten Spiegel wurde dies sogar als Befürchtung des Kanzleramtes kolportiert): ich glaube, gerade weil die FDP jetzt nicht im bayerischen Landtag sitzt, könnte sie bei der Bundestagswahl zweistellig abschneiden - eben, weil sie viele Stimmen von Unionswählern erhält, die die FDP im Bundestag sehen wollen. Insofern: so traurig dieses Ergebnis für die Bayern-FDP ist, so könnte es sein, dass die Strategen der Bundes-FDP (klammheimlich) über dieses Ergebnis sogar erleichtert sind.
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Martin Dauser
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Sonntag, 15. September 2013 - 21:21 Uhr:   

@Björn:
Ob die CDU bei einer Zweitstimmenkampagne der FDP für die Bundestagswahl mitmacht, ist uninteressant. Entscheidend ist nur, ob der Wähler sie mitmacht.

Klar ist aber auch. Eine Zweitstimmenkampagne nutzt Schwarz-Gelb gar nichts, wenn keine Mehrheit vorhanden ist. Dann braucht die Union einen anderen Partner und ist in der dann wahrscheinlichen Koalition wegen unnützer Leihstimmen an die FDP schwächer als nötig. Leihstimmen wären eigentlich nur dann strategisch sinnvoll, wenn die 5% - Hürde die einzige Gefahr für die schwarz-gelbe Koalition wäre.

Ich bin mir gar nicht sicher, ob der CDU-Spitze und insbesondere Angela Merkel bei einem knappen Wahlausgang überhaupt eine schwarz-gelbe Mehrheit recht ist.
Eine knappe parlamentarische Mehrheit für schwarz-gelb könnte angesichts der Tatsache, dass die Europapolitik von Merkel in den Regierungsparteien nicht unumstritten ist, eine heikle Angelegenheit sein. Ob das eine stabile Regierung für 4 Jahre geben würde, wäre nicht sicher. In einer solchen Konstellation dürften Bosbach und Konsorten sich jedenfalls nicht mehr als Europa-Skeptiker inszenieren.
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Martin Dauser
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Sonntag, 15. September 2013 - 21:25 Uhr:   

@Bernhard Novak

Ich glaube auch, dass die FDP sicher in den Bundestag kommt und es ganz schwierig, den Erfolg einer Zweitstimmenkampagne vor dem Hintergrund einer unsicheren Parlamentsmehrheit für Schwarz-Gelb abzuschätzen. Aber "Zweistellig" halte ich dann doch für eine gewagte Prognose. Wenn man den Umfragen nach Koalitionswünschen glauben mag, gibt es ja durchaus viele Unions-Wähler, denen eine große Koalition lieber wäre als eine Fortführung von Schwarz-Gelb
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Ratinger Linke
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Veröffentlicht am Sonntag, 15. September 2013 - 21:35 Uhr:   

Psychologisch wird es noch was ausmachen, ob die FDP die 3 vor dem Komma kriegt (derzeit eher schon). Drunter kommt dann allmählich der Bereich, den ich mal als "erbärmlich gescheitert" bezeichnet hab, wo etliche Leute dazu tendieren könnten, die FDP auch im Bund abzuschreiben. Kommt aber auch noch auf die nächsten Umfragen an.
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info
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Veröffentlicht am Sonntag, 15. September 2013 - 22:00 Uhr:   

Im Landkreis Starnberg gab es wohl intensive Zusammenarbeit zwischen BP und AfD, in Ingolstadt eine Wahlempfehlung der AfD für die BP (wo die BP 0,8% zugelegt hat).
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Björn
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Veröffentlicht am Sonntag, 15. September 2013 - 22:01 Uhr:   

Ich finde es im Übrigen interessant, dass die Wahlbeteiligung angeblich die höchste seit 1998 sein soll. War das so ein lebendiger Wahlkampf da, der zu größeren Mobilisierungen führte?
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Ratinger Linke
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Sonntag, 15. September 2013 - 22:05 Uhr:   

Es ist halt nebenbei Bundestagswahlkampf (wie 1998).
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Thomas Frings
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Sonntag, 15. September 2013 - 22:10 Uhr:   

Die BP hat tatsächlich auf niedrigem Niveau erheblich zugelegt, aber regional unterschiedlich stark. "Die Franken" haben auch durchaus nennenswerte Ergebnisse. Es fällt auf, dass die CSU in Franken weniger zulegt oder sogar verliert, aber hier war sie 2008 relativ glimpflich davongekommen.
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Nieder mit der AfD
Unregistrierter Gast
Veröffentlicht am Sonntag, 15. September 2013 - 22:12 Uhr:   

@Info
"wo die BP 0,8% zugelegt hat"

In Ingolstadt hat die BP sogar um 1,2% (Punkte) zugelegt.
http://www.landtagswahl2013.bayern.de/taba2118.html

Doch erstens muss das nicht an der AfD liegen und zweitens, sogar wenn es so wäre, wäre ein Plus von 1,2% nicht so toll und deutet auf keinen großen Erfolg der AfD im Bund hin.
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Rot-Rot-Grün
Unregistrierter Gast
Veröffentlicht am Sonntag, 15. September 2013 - 22:15 Uhr:   

@Nieder mit der AfD

1,2% hat die BP nur bei den Erststimmen zugelegt. Bei den Gesamtstimmen waren es lediglich 0,8%
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Thomas Frings
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Sonntag, 15. September 2013 - 22:20 Uhr:   

Harderthauer hat in Ingolstadt schlecht abgeschnitten: 45,7% gegenüber 54,2% Zweitstimmen für die CSU. Wobei hier aber auch Seehofer, der in Ingolstadt wohnt, eine Rolle spielt. In München hat dagegen die SPD bei den Zweitstimmen viel besser abgeschnitten (über 5 %-Punkte). Ude hat dort der SPD also erheblich zusätzliche Stimmen gebracht.
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Thomas Frings
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Sonntag, 15. September 2013 - 22:22 Uhr:   

Die neurothische Fixierung mancher auf eine Partei, die gar nicht zur Wahl steht, nervt. Da haben wohl welche mächtig Angst.
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Bernhard Nowak
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Sonntag, 15. September 2013 - 22:26 Uhr:   

@Ratinger Linke und Martin Dauser:
In der Tat könnte die Wahlumfrage der Forschungsgruppe Wahlen am Donnerstag oder Freitag für die "taktischen" Unions-Wähler entscheidend werden. Wird hier der Einzug der FDP in den Bundestag prognostiziert (mit dem ich fest rechne), dann könnte es in der Tat sein, dass der FDP-Zuwachs (mit dem ich ebenfalls - gegenüber den Umfragen - fest rechne) etwas "bescheidener" ausfällt. Aber ich bleibe dabei, dass ich denke, dass das bayerische Ergebnis der FDP im Bund eher hilft als schadet.
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Rot-Rot-Grün
Unregistrierter Gast
Veröffentlicht am Sonntag, 15. September 2013 - 22:30 Uhr:   

@Bernhard Nowak

Ach was, das bayerische Ergebnis wird alle FDP-Leihstimmer demoralisieren, weil jetzt klar ist, dass die Reichenpartei es nicht schafft. Die Stützwähler werden CDU/CSU wählen, weil sie nach dem Bayernergebnis hoffen, dass es für Merkel alleine reicht und man endlich alleine regieren kann. Ich freue mich schon diebisch auf die Gesichter nach der Wahl, wenn es rot-rot-grün gibt, weil es für die Union nicht reicht. Das merken die Merkelfreunde aber erst nach der Wahl.
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Bernhard Nowak
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Sonntag, 15. September 2013 - 22:56 Uhr:   

@Rot-Rot-Grün:
Ich gehe nach den Umfragen von einem Einzug der AfD in den Bundestag aus. Da wird es für rot-rot-grün dann schwieriger, eine Mehrheit zu bekommen, die im übrigen m.E. nicht gestaltungsfähig ist, weil sie die SPD zerreißen würde - es gibt dort den "Seeheimer Kreis", der diese Konstellation ebenso wenig realisieren möchte wie Teile der Linkspartei, die in der SPD das Feindbild sehen.

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