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Archiv bis 25. Mai 2012

Wahlrecht.de Forum » Tagesgeschehen » Landtagswahlen in Deutschland » Landtagswahl in Bayern » Archiv bis 25. Mai 2012 « Zurück Weiter »

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Ratinger Linke
Unregistrierter Gast
Veröffentlicht am Montag, 12. April 2010 - 18:04 Uhr:   

Am Freitag verhandelt der Bayerische Verfassungsgerichtshof über die Gültigkeit der Landtagswahl 2008. Beanstandet wird, dass wegen fehlender Ersatzstimmen in Verbindung mit der Sperrklausel Stimmen ausscheiden und so die Wahlgleichheit verletzt ist.

http://www.bayern.verfassungsgerichtshof.de/49-III-09-Pressemitt.mdl.Verh..htm
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Ratinger Linke
Unregistrierter Gast
Veröffentlicht am Montag, 03. Mai 2010 - 21:57 Uhr:   

Verkündung der Entscheidung ist nächsten Montag.

http://www.bayern.verfassungsgerichtshof.de/49-III-09-Pressemitt.VT.htm
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Matthias Cantow
Moderator
Veröffentlicht am Dienstag, 11. Mai 2010 - 00:48 Uhr:   

Entscheidung des Bayerischen Verfassungsgerichtshofs vom 10. Mai 2010 – Vf. 49-III-09 –
http://www.bayern.verfassungsgerichtshof.de/49-III-09-Entscheidung.htm
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Thomas Frings
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Samstag, 19. Mai 2012 - 14:20 Uhr:   

Erstaunlich, dass CSU und FDP die Landtagswahl vor die Bundestagswahl legen wollen. Das ist riskant für die CSU. Wenn die Stimmung für Schwarz-Gelb dann immer noch immer Keller ist, zieht sie das vor der BTW mehr runter als nach einem Machtverlust im Bund. Schlecht ist das auch für die FW, die Linksparteien dürften ihre Wähler dagegen eher leichter mobilisieren können.
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Marc K.
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Samstag, 19. Mai 2012 - 16:12 Uhr:   

In Bayern besteht eine gute Chance für eine erneute schwarz-gelbe Mehrheit. Ein solches Wahlergebnis in Bayern würde in der Endphase des Bundestagswahlkampfs als Signal für Schwarz-Gelb verwendet werden können. Eine absolute Mehrheit der CSU würde wiederum die Unionsparteien in der Endphase des Wahlkampfs stärken.
Nur eine Niederlage für schwarz-gelb in Bayern würde Union und FDP in der Endphase des Bundestagswahlkampfes schaden. Da die Chance für eine Mehrheit in Bayern relativ gut ist, scheint das ein kalkulierbares Risiko zu sein....
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Ratinger Linke
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Sonntag, 20. Mai 2012 - 00:25 Uhr:   

Das hat sich schon 1998 bewährt.
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Thomas Frings
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Sonntag, 20. Mai 2012 - 11:30 Uhr:   

"In Bayern besteht eine gute Chance für eine erneute schwarz-gelbe Mehrheit. Ein solches Wahlergebnis in Bayern würde in der Endphase des Bundestagswahlkampfs als Signal für Schwarz-Gelb verwendet werden können."
Dass die FDP wieder reinkommt, ist absolut nicht sicher. Die weitere Entwicklung der FDP wird sicher auch stark von der Niedersachsen-Wahl im Januar abhängen. Fliegt sie dort raus, wird Rösler gestürzt und Lindner sein Nachfolger und die FDP noch weiter nach links rücken. Der schlimmste Fall für die CSU wäre, dass die FDP rausfliegt und sie selbst die absolute Mehrheit verfehlt. Dann wäre eine Anti-CSU-Koalition nicht gerade unwahrscheinlich. Andererseits kann die Möglichkeit eines Machtverlusts die CSU-Anhänger mobilisieren. Die CSU wird auch nicht versäumen, unters Volk zu bringen, dass wer FW wähle, Sozen und Grüne in die Regierung bringe. Geht die BTW verloren und die Union geht in die Opposition, lässt sich dies den nicht linken Wählern viel besser als Schreckensszenario verkaufen. Kommt es zu einer großen Koalition im Bund, ist die Ausgangslage für die CSU auch günstiger als bei einer Landtagswahl vor der BTW.

"Ein solches Wahlergebnis in Bayern würde in der Endphase des Bundestagswahlkampfs als Signal für Schwarz-Gelb verwendet werden können. Eine absolute Mehrheit der CSU würde wiederum die Unionsparteien in der Endphase des Wahlkampfs stärken."
Für die CSU ist die Landtagswahl viel wichtiger und ein Misserfolg dort viel schlimmer als bei der BTW. Außerdem würde ein Machterhalt der CSU in Bayern ganz sicher nicht als Aufbruchssignal interpretiert, da das alles andere als sensationell oder ungewöhnlich wäre.

"Das hat sich schon 1998 bewährt. "
1994 weniger, da bekam die SPD immerhin 30% und die CSU nur wenig mehr als bei der BTW. Die Situation war 1998 auch ein wenig anders und Stoiber hatte damals ein viel höheres Ansehen als Seehofer jetzt.
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Marc K.
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Sonntag, 20. Mai 2012 - 21:04 Uhr:   

Der Vergleich zu 1998 ist in der Tat passend. Seehofer ist dabei sich von der Koalition in Berlin stärker abzusetzen - wie damals auch Edmund Stoiber. Sein Verhalten nach der NRW-Wahl und die letztlich von ihm initialisierte Absetzung von Röttgen zeigen dies. Zwar besteht für die CSU nicht mehr die Aussicht 50% + x zu erzielen. Aber eine absolute Mehrheit ist keineswegs ausgeschlossen - je nachdem wie viele Parteien es ins Parlament schaffen. Die FDP ist derzeit dabei sich zu stabilisieren. Von daher hat auch sie Chancen wieder in den Landtag einzuziehen.
Die CSU wird einen Wahlkampf gegen Rot-Grün führen und jedenfalls auf keinen Fall die FW zum Hauptgegner erklären - gerade weil sie sie nach der Wahl brauchen können.

Alles in allem deutet sich sowohl im Bund wie in Bayern ein Lagerwahlkampf von Schwarz-Gelb gegen Rot-Grün an. In einem solchen Wahlkampf dürfte insbesondere die Linkspartei verlieren und auch die FW in Schwierigkeiten geraten. Die Piraten hingegen dürften weiterhin den Protest einsammeln. Während in Bayern gute Chancen für eine erneute CSU-geführte Regierung bestehen (sei es CSU allein, Schwarz-Gelb oder CSU-FW) ist die Lage auf Bundesebene schwieriger.
Am wahrscheinlichsten erscheint es, dass keines der Lager eine Mehrheit findet, weil sowohl Piraten wie Linkspartei im nächsten Bundestag vertreten sein dürften.
In dem Fall dürfte die Union versuchen eine Schwarz-Grüne Koalition zu schmieden - sofern es dafür eine Mehrheit gibt- , während die SPD sich um eine Ampel bemühen dürfte - sofern es dafür auch eine Mehrheit gibt.
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Thomas Frings
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Sonntag, 20. Mai 2012 - 21:21 Uhr:   

"Alles in allem deutet sich sowohl im Bund wie in Bayern ein Lagerwahlkampf von Schwarz-Gelb gegen Rot-Grün an."
In Bayern ganz sicher nicht, denn Rot-Grün hat da natürlich nicht die geringste Chance auf eine eigene Mehrheit. Die Stimmung im Bund in gut einem Jahr kann man jetzt noch nicht absehen. Wenn sich die Stimmung aber nicht grundlegend ändert, hat Schwarz-Gelb keine Chance auf eine Mehrheit. Eine rot-grüne Mehrheit wäre aber auch dann nicht sicher.
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marvin
Unregistrierter Gast
Veröffentlicht am Sonntag, 20. Mai 2012 - 17:18 Uhr:   

Wenn die Möglichkeit besteht, beide Wahlen am gleichen Tag durchzuführen, dann sollte man das auch tun! Alles andere würde unnötige Zusatzkosten produzieren und wäre eine unnötige Belastung des Wählers, der Wahlhelfer sowie des politisch interessierten Beobachters, die zwei statt einem Termin haben. Wahltaktik darf bei der Festlegung des Termins keine Rolle spielen.

Genau so ein Blödsinn war es, die LTW SH und NW an zwei aufeinanderfolgenden Wochenenden durchzuführen - hier hätte man mit etwas gutem Willen sicher auch eine Lösung finden können, die beide Wahlen am selben Tag ermöglicht hätte.

Bei uns in Hessen findet fast jedes Wochenende irgendwo eine Bürgermeisterwahl statt - wem nutzt dieses Durcheinander? Vielleicht sollte man mal vom Bund aus eine Vorgabe machen, vier Termine pro Jahr, an denen Wahlen grundsätzlich zulässig sind und jedes Land, jede Kommune muss sich daran halten. Nur wenn aufgrund unvorhergesehener Ereignisse eine Neuwahl erforderlich ist, die nicht bis zum nächsten regulären Termin warten kann (bzw. wo der nächste zu kurzfristig wäre), darf man zwischendurch wählen lassen.
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Gregor Kaller
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Dienstag, 22. Mai 2012 - 22:41 Uhr:   

@ Marvin:

Ich halte umgekehrt nicht viel davon, Wahlen unbedingt zusammenzulegen. Gerade wenn Bundestags- und Landtagswahlen am selben Tag stattfinden (wie in Mecklenburg-Vorpommern öfters praktiziert), dann tritt die Landespolitik doch völlig hinter der Bundespolitik zurück. Das halte ich nicht für erstrebenswert.

Völlig gleichgültig sind die Termine bei Wahlen in unterschiedlichen Ländern. Was hätte es denn für einen Nutzen gehabt, wenn Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westphalen am selben Tag gewählt hätten? Was für vermeintliche "Zusatzkosten" hätte man dadurch den eingespart? Doch gar keine. (Dasselbe gilt für Bürgermeisterwahlen in unterschiedlichen Städten.)

Der Bund hat den Ländern im übrigen keine Vorschriften über Wahltermine zu machen. Schließlich sind die Länder keine nachgeordneten Provinzen des Bundes, sondern (im Rahmen des Grundgesetzes) eigenständige Staaten.
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Christian Haake
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Mittwoch, 23. Mai 2012 - 00:18 Uhr:   

Kann man mit der gleichen Argumentation nicht sagen, dass bei Landeswahlen, die in zeitlicher Nähe zu Bundeswahlen stattfinden, die Landespolitik zurücktritt, weil Wahlkampfzeiten sich überdecken oder im Falle Land nach Bund die Wähler denken könnten "was wird das denn für eine Koalition, jetzt zeig ich dass ich damit nicht einverstanden bin". Gerade letzteres spräche doch eher dafür, die Wahlen gleichzeitig stattfinden zu lassen, oder? Dann hat man ein thematisch Land und Bund gleichzeitig und der Ausgang der einen Wahl beeinflusst nicht die Wahl des anderen.

Ich denke viele Bürger sind kompetent genug, Land und Bund voneinander zu trennen.
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Arno Nymus
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Mittwoch, 23. Mai 2012 - 02:14 Uhr:   

Christian Haake schrieb "Ich denke viele Bürger sind kompetent genug, Land und Bund voneinander zu trennen." Ja, zumindest wenn die Wahlen gleichzeitig stattfinden.
Ich stimme entsprechend auch zu, dass - so weit terminlich möglich - Landtags- und Bundestagswahlen am selben Tag durchgeführt werden sollten.
Es spart Steuergelder, Aufwand für die Wähler und der Effekt der Bundespolitik auf die Landespolitik ist eher geringer als höher (weil der Wähler die explizite Stimmen für den Bund hat und somit weniger wahrscheinlich den "Fehler" macht, im Land seine Meinung über den Bund kundzutun).
Davon wäre höchstens abzuweichen, wenn absehbar die Auszählung des Ergebnisses hierdurch sehr deutlich verzögert würde.

Bei Wahlen mit disjunkten Wählerschaften sehe ich allerdings den Vorteil der Zusammenlegung auch eher nicht.
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Norddeutscher
Unregistrierter Gast
Veröffentlicht am Mittwoch, 23. Mai 2012 - 00:33 Uhr:   

"Ich denke viele Bürger sind kompetent genug, Land und Bund voneinander zu trennen."

Das scheinen sie leider nicht zu sein. Klar, es gibt Wahlen (wie in Hamburg 2011, wo dann allerdings die Bezirksversammlungswahlen im Landestrend einfach mitgespült wurden), die rein landespolitischen Gesetzmäßigkeiten folgen. Aber ich habe schon so oft bei Landtags- oder Kommunalwahlen gehört: "Jetzt zeige ich aber mal, was ich von der Bundesregierung halte". Wie sonst ist zu erklären, dass bei Kommunalwahlen (von einzelnen Ausreißern, die dann tatsächlich regionalen Themen geschuldet sind, abgesehen) der Trend für die Parteien im Großteil der Kommunen in die gleiche Richtung geht? Es haben doch nicht alle Kommunalpolitker einer Partei (ob in der Großstadt oder auf dem Dorf, ob im Norden oder Süden eines Landes) alles gleich richtig oder gleich falsch gemacht. Da schlägt regelmäßig ganz heftig der Bundestrend zu.
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marvin
Unregistrierter Gast
Veröffentlicht am Mittwoch, 23. Mai 2012 - 20:56 Uhr:   

Landtagswahlen in verschiedenen Ländern zusammenzulegen hat für mich folgende Vorteile:

1. Oftmals nimmt die Bundespolitik Rücksicht auf anstehende Landtagswahlen. Wenn nun nicht alle Nase lang irgendwo gewählt wird, dann gibt es auch weniger Zeiten, in denen die Bundespolitik durch den Landtagswahlkampf gelähmt wird. Ähnliches gilt für Landespolitik und Kommunalwahlen. Als sich der hessische Innenminister um den OB in Frankfurt bemüht hat, war er plötzlich wie ausgewechselt (aus dem Nachtflugbefürworter wurde ein Nachtfluggegner und nach der gescheiterten Kandidatur will er plötzlich wieder prüfen, inwiefern Nachtflüge trotz gerichtlichem Verbot möglich sind).

2. Ein Regierungswechsel im Land kann Auswirkungen auf den Bundesrat haben. Auch da wäre es im Sinne einer konsistenten Bundespolitik wünschenswert, wenn mehrere Regierungswechsel gebündelt stattfänden).

3. Es gibt im TV weniger Sondersendungen zu Landtagswahlen, weil sich plötzlich mehrere Länder einen Tag teilen.
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Ratinger Linke
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Donnerstag, 24. Mai 2012 - 18:41 Uhr:   

"Das hat sich schon 1998 bewährt" war natürlich ironisch gemeint, soweit @Marc K. damit einen positiven Einfluss auf die Bundestagswahl für Union und FDP vermutet hat. Tatsächlich wird ein vorheriger Landtagswahltermin nur der CSU im Landtag nutzen (wobei offen ist, ob ein Termin möglichst weit nach der Bundestagswahl noch besser wär). Die FDP war in Bayern auch in besseren Zeiten schon weit unter 5%, und den Bekanntheits- und Beliebtheitswerten von Zeil nach (der sich eigentlich nicht direkt blöd anstellt) geb ich ihr auch 2013 trotz Regierungsbeteiligung kaum eine Chance, selbst wenn sie im Bund deutlich über 5% ist.

@Thomas Frings:
"Andererseits kann die Möglichkeit eines Machtverlusts die CSU-Anhänger mobilisieren."

Ja, aber die Gegenseite auch. Vorallem hat vor einer Koalition aus CSU und Freien Wählern niemand mehr Angst. Das kann sich allerdings wieder ändern, wenn die Freien Wähler im Bundestagswahlkampf ihre Positionierung als härteren FDP-Ersatz ausbauen. Vor SPD und Grünen hat spätestens seit Baden-Württemberg auch niemand mehr wirklich Angst. Als Schreckensszenario taugen nurnoch die Piraten, die allerdings bei einem Erfolg die Regierungsbeteiligung der CSU (bei freier Wahl des Koalitionspartners, soweit nötig) praktisch sichern.

@marvin:

Die SPD hätte die Wahl in NRW wohl schon gern mit der in Schleswig-Holstein zusammengelegt, aber sich nicht getraut. Das Risiko einer Wiederholungswahl wär da auch recht hoch gewesen. Nochmal 1 Woche weniger zum Unterschriftensammeln wär auch für aussichtsreichere Parteien schon eine deutliche Einschränkung und der Nutzen praktisch null. Von einer gleichzeitigen Wahl wird auch die Auswirkung auf den Bundesrat nicht gleichzeitig; allein die zwingenden Fristen sind in den Bundesländern deutlich verschieden.

Dass bei gleichzeitigen Wahlen weniger Wahlberichterstattung stattfindet, ist ein klarer Nachteil. Entsprechendes gilt natürlich auch für den Wahlkampf, weshalb die Trennung von Bundes- und Landesthemen voraussetzt, dass sich die Wähler schon zuvor ein separates Urteil gebildet haben. Wobei sich Bundes- und Landesthemen eh zu einem großen Teil überlappen und faktisch von den Parteien entschieden werden; unterschiedlich ist in erster Linie das Personal und teils das realistische Angebot an Parteien. Und das Wahlrecht (insbesondere können FDP und Grüne in Bayern eine Zweitstimmenkampagne garnicht brauchen).

@Arno Nymus:

Einen finanziellen Vorteil hat ein gemeinsamer Termin in Bayern wohl kaum. Die größeren Stimmbezirke brauchen schon für Landtags- und Bezirkswahl allein (zusammen 4 Stimmzettel mit bis zu 1000 Kandidaten) 2 Tage oder mehr. Die CSU (bzw. Seehofer) will noch einen Volksentscheid zu einer Verfassungsreform (oder mehrere; Inhalt weitgehend unbekannt, außer dass die Integrationsverpflichtung schon gestorben ist), die FDP einen zur Schuldenbremse, und wenn das ÖDP-Begehren zur Direktwahl des Ministerpräsidenten (die auch die Freien Wähler wollen) rechtzeitig durchkommt (Chancen wohl unter 50%, aber nicht aussichtslos), ist auch da der Volksentscheid zu dem Termin fällig. Und örtlich natürlich Bürgerentscheide, Bürgermeisterwahlen und dergleichen.

Andererseits kann der gemeinsame Wahltermin mit entsprechend hoher Wahlbeteiligung und mehr Zeitbedarf pro Wähler eine eigene Stimmbezirkseinteilung nur für diese Wahl nötig machen. Zwar sinkt die Urnenwahlbeteiligung stetig, aber in den Städten konzentrieren sich die Wähler immermehr auf den späten Nachmittag, wo es teils eh schon Kapazitätsengpässe und in der Folge verspäteten Auszählungsbeginn gibt.

Wobei es womöglich dochnoch zu einem gemeinsamen Wahltermin kommt. Soweit rekonstruierbar ist der letzte Wahltermin schon am 2007-08-07 definitiv festgelegt worden. Wenn sie diesmal wieder so früh sind, steht zu dem Zeitpunkt der Termin der Bundestagswahl sicher noch nicht fest, und dass Gauck einen Wahltermin in den Ferien nimmt, ist selbst dann fraglich, wenn sich alle Anderen darüber einig werden sollten. Wobei die Staatsregierung noch bis April Zeit hat (wenn die Wahl im September sein soll). Bis dahin wär der Bundestagswahltermin längst fix.

Falls es zu einem gemeinsamen Wahltermin käme, wär noch eine spannende Frage, was zuerst ausgezählt wird.
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Thomas Frings
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Donnerstag, 24. Mai 2012 - 19:28 Uhr:   

"Vor SPD und Grünen hat spätestens seit Baden-Württemberg auch niemand mehr wirklich Angst."
Da wäre ich mir nicht so sicher. 2002 hat es Rot-Grün auch tatsächlich fertig gebracht, in den ersten Wochen nach der Wahl wesentlich an Unterstützung zu verlieren. Anfang 1999 lieferte Rot-Grün kurz nach der Machtübernahme Roland Koch seinen Aufhänger zum überraschenden Wahlsieg. Außerdem könnte die Möglichkeit einer Koalition der FW mit SPD und Grünen Wähler von den FW zur CSU treiben.

Ich glaube auch kaum, dass Gauck den Termin in die Herbstferien legen wird. Wenn ein ein möglichst großer Abstand zur BTW gewünscht wird, wäre nur ein Termin nach der BTW machbar. Bei einer BTW am 15.9. wären 10 Wochen Abstand möglich.
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Good Entity
Unregistrierter Gast
Veröffentlicht am Donnerstag, 24. Mai 2012 - 14:38 Uhr:   

Die genannten Vorteile kann man noch wesentlich weiter optimieren, wenn man Landtagswahlen nur alle 10 oder 15 Jahre durchführt oder überhaupt abschafft.

Es gibt dann keine unnötigen Sondersendungen im Fernsehen, die Wähler werden entlastet und müssen nicht dauernd zum Wahllokal, die Wahlhelfer können auch zu Hause bleiben. Die Landesregierungen können dauerhaft im Amt bleiben, haben dadurch viel mehr Routine, müssen sich nicht immer wieder alle 4 oder 5 Jahre neu einarbeiten und werden nur ggf. durch die Bundesregierung ausgetauscht, also etwa wie Filialleiter bei großen Firmen.

Es gibt auch keine Störungen der Arbeit der Bundesregierung mehr durch überflüssige Wahlkämpfe in den Ländern oder etwa unerwünschte regionale Wahlergebnisse. Die Bevölkerung wird nicht unnötig durch Wahlwerbung belastet und kann im Sessel sitzen bleiben. Das spart alles enorm. Wichtig ist natürlich, dass man nicht etwa durch die Hintertür mittels Voksabstimmungen das ganze überflüssige Gebabbel doch wieder einführt.

Eine weitere Fortsetzung des Gedankens der Reduzierung von Kosten und Aufwand wäre natürlich möglich, wenn auch die Bundestagswahlen abgeschafft werden könnten oder zumindest das wohlerprobte Modell "Volkskammer der Deutschen Demokratischen Republik" wieder aufgegriffen wird, bei dem sich die Ausgaben für Wahlkampf auch in Grenzen hielten. Dann potenzieren sich die Vorteile und die Ersparnis ist enorm. Mehrere lupenreine Demokraten würden mir hierzu als geeignete Berater einfallen. - Und nun bitte alle wieder aufwachen und kurz überlegen, was der Sinn von Wahlen ist und ob es sich lohnt, den zugehörigen Aufwand zu betreiben..
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Björn
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Freitag, 25. Mai 2012 - 08:56 Uhr:   

"Da wäre ich mir nicht so sicher. 2002 hat es Rot-Grün auch tatsächlich fertig gebracht, in den ersten Wochen nach der Wahl wesentlich an Unterstützung zu verlieren."

Ist CDU und FDP auch so ergangen und kriegen jetzt reihenweise bei LTW die Klatsche. Sagen Sie dann äquivalent dazu auch, dass die Wähler Angst und Panik haben vor Schwarz-Gelb?
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Ralf Lang
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Freitag, 25. Mai 2012 - 10:51 Uhr:   

"oder zumindest das wohlerprobte Modell "Volkskammer der Deutschen Demokratischen Republik" wieder aufgegriffen wird, bei dem sich die Ausgaben für Wahlkampf auch in Grenzen hielten. "

Ein Irrtum.

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