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Archiv bis 05. November 2012

Wahlrecht.de Forum » Tagesgeschehen » Wahlen in den USA (US-Präsident, US-Senat usw.) » Wahlen in den USA » Archiv bis 05. November 2012 « Zurück Weiter »

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Ratinger Linke
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Donnerstag, 01. November 2012 - 19:19 Uhr:   

Der Unterschied ist, dass in Großbritannien fast ausschließlich nach Partei gewählt wird und man deshalb die Sitze ohne wahlkreisspezifische Umfragen abschätzen kann. In den USA spielen die Personen eine wesentlich größere Rolle. Aber die meisten Sitze sind ohnehin so gut wie sicher, und für den Rest gibts ja etliche Einzelumfragen.
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tg
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Donnerstag, 01. November 2012 - 19:26 Uhr:   

Eine Frage: Barack Obama hat seine Stimme bereits abgegeben:
http://www.sueddeutsche.de/politik/vorzeitige-stimmabgabe-bei-us-wahlen-mr-president-macht-es-vor-1.1506785

Was mich dabei wundert: Wieso stimmt der Präsident in Chicago ab? Wohnt er nicht im Weißen Haus in Washington DC?

Und einer der Gründe, warum der DC anders behandelt wird als ein Staat, ist doch der, daß der Präsident an seinem Wohnsitz nicht unter einem Gouverneur stehen soll. Das paßt ja dann auch nicht, wenn er seinen Hauptwohnsitz dann doch in Illinois hat.
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zigzag
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Donnerstag, 01. November 2012 - 23:23 Uhr:   

@Wähler

In der Linkliste unter Umfragen, die mit "H" (= House) gekennzeichnet sind, gibt es Umfragen und Projektionen zu den Abgeodnetensitzen.

Hier die direkten Links:
http://www.realclearpolitics.com/epolls/latest_polls/house/
www.realclearpolitics.com/epolls/2012/house/2012_elections_house_map.html
http://www.electionprojection.com/2012elections/house12.php
http://elections.huffingtonpost.com/2012/house-outlook
http://www.rollcall.com/politics/2012-house-race-rating-map.html
sowie
http://uselectionatlas.org/FORUM/index.php?board=87.0
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Ratinger Linke
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Donnerstag, 01. November 2012 - 23:24 Uhr:   

Das Weiße Haus ist wohl nicht die relevante Wohnung des US-Präsidenten. In den USA gibts kein Konzept wie den Hauptwohnsitz hier, sondern das domicile, das grob dem entspricht, was der Mittel- bzw. Schwerpunkt der Lebensbeziehungen im Wahlrecht von z.B. Niedersachsen und Bayern ist. Voraussetzung ist insbesondere die Absicht, auf unbestimmte Zeit dort zu wohnen, was im Weißen Haus garnicht geht. Ein einmal eingenommenes (oder ererbtes) domicile kann nur durch ein neues verloren gehn, nicht durch Wohnungsaufgabe.

Aber das Wahlrecht in Illinois ist nicht an ein domicile gebunden, sondern an eine Wohnung. Konkret:

"A permanent abode is necessary to constitute a residence within the meaning of Section 3-1. No elector or spouse shall be deemed to have lost his or her residence in any precinct or election district in this State by reason of his or her absence on business of the United States, or of this State. Nothing in this Section shall be construed to prevent homeless individuals from registering to vote under the provisions of this Act."

Satz 2 trifft wohl auf Obama klar zu. (Übrigens haben sie auch Regeln zur Einrichtung von kinderschändergerechten Wahllokalen (also nicht in Schulen, wo die nicht hindürfen).) Die meisten Staaten haben wohl ähnliche Regelungen. Mehrfache Stimmabgabe ist durch Bundesgesetz verboten. Siehe auch den Fall des Bürgermeisters von Chicago, der zuvor Stabschef im Weißen Haus war und dessen (passives) Wahlrecht in Chicago bestritten worden ist [1], [2].
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Ratinger Linke
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Donnerstag, 01. November 2012 - 23:51 Uhr:   

Im Übrigen haben die Bewohner von D.C. eh kein Wahlrecht (bzw. nur ein sehr eingeschränktes).
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tg
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Freitag, 02. November 2012 - 09:06 Uhr:   

Danke! Vorübergehende "absence on business" trifft auf den Präsidenten sicherlich zu.

Die Frage, in welchem Staat jemand wahlberechtigt ist, ist ja sowieso sehr interessant. Wo wählen z.B. die sogenannten Snowbirds, also Menschen, die ein halbes Jahr im Süden, ein halbes Jahr im Norden leben? Z.B. im Sommer in Montana, im Winter in Arizona. Da gibt es ja durchaus einige, die das so handhaben. Sei es daß das gesamte Eigentum in ein Fahrzeug paßt, sei es, daß man sich zwei Häuser leisten kann.

Ich würde vermuten, daß die Menschen ihr Wahlrecht am Winterwohnsitz wahrnehmen, da der Wahltermin ja im Winter liegt, aber das ist nur eine Vermutung.
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Interessierter
Unregistrierter Gast
Veröffentlicht am Freitag, 02. November 2012 - 09:11 Uhr:   

Also wir können davon ausgehen, dass Obama es noch einmal für 4 Jahre wird.
Der Hurikan Sindy war in dem Fall wohl wie das Hochwasser 2002, das Schröders Wiederwahl ermöglichte.
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Taugenichts
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Freitag, 02. November 2012 - 11:29 Uhr:   

Das sehe ich auch so.
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Hans
Unregistrierter Gast
Veröffentlicht am Freitag, 02. November 2012 - 11:47 Uhr:   

also bevor in diesem Forum Obama vorzeitig zum Sieger ausgerufen wird, noch ein Artikel, der die Validität der Umfragen (öffentlich und Kampagnen-intern) hinterfragt

http://www.nationaljournal.com/columns/on-the-trail/parties-wonder-which-side-s-polls-reflect-reality-20121101
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Hans
Unregistrierter Gast
Veröffentlicht am Freitag, 02. November 2012 - 11:52 Uhr:   

and as it turns out, its the turnout. :-)
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Thomas Frings
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Freitag, 02. November 2012 - 16:11 Uhr:   

Mit irgendwelchen monokausalen Erklärungen sollte man vorsichtig sein, mit Prognosen sowieso.

Das gilt nicht für den Sturm, sondern auch für die Arbeitslosenquote, die hier schon einmal Thema war. Ein Promill mehr oder weniger Arbeitslose intressiert nur die direkt Betroffenen. Roosevelt wurde 1936 bei 16,9 % Arbeitslosigkeit mit 24 Prozentpunkten Vorsprung und 523 zu 8 Wahlmännerstimmen wiedergewählt. Auch nach dem Ende der Depression der frühen 30er Jahre blieb die Arbeitslosigkeit sehr hoch. Erst der 2. Weltkrieg sorgte für Vollbeschäftigung. 1944 war die Arbeitslosenquote mit 1,2 % auf dem tiefsten Stand des 20. Jahrhunderts, Roosevelt fuhr 1944 trotzdem sein schlechtestes Ergebnis ein. Für die Nachkriegszeit ist die Fallzahl von Präsidenten, die bei hoher Arbeitslosigkeit die Wiederwahl anstrebten, sehr klein.
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Good Entity
Unregistrierter Gast
Veröffentlicht am Freitag, 02. November 2012 - 17:03 Uhr:   

@tg: Zum Thema der Zugvögel. Sehr viele von ihnen stammen doch aus den eher industriellen Gebieten im Nordosten (also weniger Montana, mehr Connecticut) und leben nur im Winter in Florida, meist ab der Zeit, wenn die Hurricanes durch sind, also etwa ab jetzt oder ab übernächste Woche, denn Sandy könnte schon der letzte oder vorletzte diese Saison gewesen sein.

In Florida wohnen sie häufig in Mobile Homes, die aber eher nicht mobil sind. Man sollte das nicht mit Wohnmobilen oder Wohnwagen verwechseln, die stehen dauerhaft auf ihrem Grundstück. Wer schon darin gelebt hat, und sei es auf Besuch oder for rent, der kennt den Unterschied. Einem Volltrefferhurricane sind die Mobile Homes nicht gewachsen, aber das ist einkalkuliert. Man ist ja auch gar nicht da und das Familiensilber auch nicht. Die Zugvögel sind auch nach Jahrzehnten noch Fans der Cleveland Indians oder der Boston Red Sox und sie nehmen Teil am kommunalen Leben dort, haben ihre Heimatlokalzeitung abonniert, schon wegen der Obituaries, und sie wählen jetzt auch dort, gegebenenfalls per Briefwahl, siehe den schön von Ratinger Linke zitierten Passus aus der Bestimmung für Illinois.

Tatsächlich sind sie ein Grund für ein zu berücksichtigendes Fehlergebnis bei den Umfragen. Diese durchaus sehr zahlreichen meist älteren Zugvögel aus dem Nordosten in Florida wählen überwiegend das, was sie und ihr Umfeld auch vorher schon zu Hause gewählt haben, nämlich die Demokraten. Das sagen sie auch bei Umfragen und täuschen dadurch eine höhere Quote für die Demokraten in Florida vor, wenn sie in Florida gefragt werden (also bei Umfragen aus dem ersten Halbjahr 2012, als sie noch in ihren Winterquartieren waren). Umgekehrt fehlen ihre Stimmen in der Umfrage in Connecticut, aber da ist das Ergebnis sowieso klar.

Das dürfte von den Umfrageinstituten aber schon herausgerechnet werden, denn die sollten das ja schon seit einigen Jahrzehnten kennen.
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Taugenichts
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Freitag, 02. November 2012 - 18:52 Uhr:   

Jörg Schönenborn sieht einen leichten Vorteil für Obama, warnt aber vor voreiligen Schlüssen auf das Wahlergebnis:
http://www.tagesschau.de/ausland/schoenenbornuswahl100.html
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Interessierter
Unregistrierter Gast
Veröffentlicht am Freitag, 02. November 2012 - 20:58 Uhr:   

Ich bedanke mich bei allen, die vor voreiligen Schlüßen warnen, dennoch lege ich mich jetzt schon fest: Meiner Meinung nach macht am Ende Obama das Rennen.

Die Frage wird sein, wie der Senat und das Repräsentatenhaus es aufnimmt. Sehr wahrscheinlich werden die Republikaner im Repräsentantenhaus verlieren, oder sehe ich das falsch?
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Jan W.
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Freitag, 02. November 2012 - 21:29 Uhr:   

@Interessierter
Also der Senat wird wohl demokratisch, das House eher republikanisch ... beides aber mit nicht sehr üppigen Vorsprüngen.
Bei der Präsidentschaftswahl würde ich auch ziemlich sicher auf Obama tippen, er führt in mehr Staaten eindeutig als Romney und liegt in fast allen Toss-Up-Staaten (in denen die Führung innerhalb der Fehlertoleranz liegt) vorne.
Romney hat einfach kein "Momentum" um das noch umzudrehen - denn Moment hat nicht derjenige, der besser da steht als vor 30 Tagen, sondern jemand, der sich bis auf ein bisschen statistisches Rauschen kontinuierlich heranrobbt oder seinen Vorsprung ausbaut.
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Björn
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Freitag, 02. November 2012 - 21:33 Uhr:   

@Taugenichts:
Aus dem Artikel ist folgender Satz der wohl größte Unsicherheitsfaktor:
"Entscheidend wird sein, wie viele wahlmüde Obama-Wähler mit geringem Einkommen und geringer Bildung motiviert werden können zu wählen."

Da könnte ich mir tatsächlich noch eine böse Überraschung für die Demokraten vorstellen. Dem gegenüber könnte man auch fragen, ob Romney so große Sympathien und so viel Glaubwürdigkeit hat, dass die republikanischen Wähler ihn auch tatsächlich wählen. Auch bei ihm könnte man Mobilisierungsprobleme sehen, denn gerade von seinen eigenen Leuten und von der Tea Party war er ja als Flip Flopper verschrien. Auch dass er Mormone ist, wird ihm sicherlich nicht unbedingt zum Vorteil gereichen was die Mobilisierung angeht.
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Ratinger Linke
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Freitag, 02. November 2012 - 21:37 Uhr:   

@Good Entity:

Die Briefwahl hat allerdings das Problem, dass sie in vielen Staaten gerade im Nordosten nicht ohne Weiteres erlaubt ist. In Connecticut reicht zwar allgemeine Abwesenheit als Begündung, aber z.B. in Pennsylvania zählt nur beruflich bedingte (und nachdem der Briefwahlanteil dort unter 4% liegt, wird das wohl auch ernst genommen).

In Florida ist eine legal residence (= domicile) für die Wahlberechtigung nötig, wobei die Frage ist, wie das praktisch gehandhabt wird (ist ja schwer überprüfbar). Bei der Präsidentenwahl ist Florida als Wahlort jedenfalls attraktiver als fast jeder andere Staat. Aber es gibt ja auch andere Wahlen, und die Registrierung gilt normalerweise für alle gleichzeitig.
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Good Entity
Unregistrierter Gast
Veröffentlicht am Samstag, 03. November 2012 - 15:17 Uhr:   

@Ratinger Linke:

Aktuell dürften allerdings gerade viele im Nordosten den Durchzug von Sandy abgewartet haben, bevor sie in ihre Winterquartiere nach Florida aufgebrochen sind. Es dürfte kaum jemand Lust darauf gehabt haben, einem durchziehenden Hurricane (oder inlands einer mutierten tropischen Depression) auf dem Highway zu begegnen. Und jetzt ist es auch noch unerfreulich, denn es ist schon davon die Rede, das immer mal wieder in einigen Landstrichen zwischen Connecticut und den Carolinas und auch noch recht weit ins Inland hinein das Benzin ausgeht, Straßen unbefahrbar sind, etc. In Wisconsin ist es jetzt zwar kalt, aber sicher und gemütlich, und man weiß, was man hat.

Es mag gut sein, dass dadurch am Wahltag einige zur Wahl gehen, weil sie ohnehin noch da sind, wo sie "eigentlich" wohnen, die sonst mangels sonderlichen Interesses die Wahl einfach geskipped hätten.

Oder auch umgekehrt: Mancher, der eigentlich wählen wollte, ist jetzt und am Wahltag ungeplant einfach nicht in der Nähe seines Wahllokales.
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Arno Nymus
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Montag, 05. November 2012 - 05:37 Uhr:   

Romneys Momentum war bereits seit der zweiten Fernsehdebatte verflogen. Vorher hatte er es zwar geschafft, beim national popular vote an Obama vorbeizuziehen, bei den Wahlmännerstimmen hat er es aber zu keinem Zeitpunkt geschafft, auf Obamas Level zu kommen.
Seit dem zweiten TV-Duell geht der Trend hingegen wieder etwas in Richtung Obama, so dass dieser beim national popular vote langsam wieder mit Romney gleichzieht und seine Führung im Electoral College noch ein wenig ausgebaut hat.

Obamas Chancen hätte ich sowohl vor als auch nach Sandy auf gute 75-80% geschätzt.
Ich stimme zu, dass man keine voreiligen Schlüsse in Bezug auf das Wahlergebnis ziehen sollte, da Prognosen immer auch vollkommen daneben liegen können. Das tatsächliche Wahlergebnis wissen wir erst am Wahltag - oder später. Dennoch wäre ein Sieg Romneys oder auch nur ein ähnlich knappes Ergebnis (im Electoral College) wie 2000 mehr als nur eine kleine Überraschung.

Freundliche Grüße,
Arno Nymus
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Björn
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Montag, 05. November 2012 - 16:01 Uhr:   

538 beschäftigt sich heute mit den Auswirkungen von "Sandy" auf die Umfragen, nachdem anscheinend manche Republikaner sich schon dahingehend vorbereiten, eine mögliche Niederlage Romney nur auf den Hurrikan schieben zu wollen.
http://fivethirtyeight.blogs.nytimes.com/2012/11/05/nov-4-did-hurricane-sandy-blow-romney-off-course/#more-37216

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