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 Thomas Frings Registriertes Mitglied |
"Der Landtag kann trotzdem recht aufgebläht werden, da die (Direkt-)Wahlkreise nach dem Mehrheitswahlrecht vergeben werden. Da gibt es nur gewinnen oder verlieren," Ach ne. Was gemeint war: es gibt eine relativ große Zahl von Wahlkreisen, wo die CDU nach Erststimmen vorne liegt, nach Zweitstimmen aber nicht. | ||
| Thomas Frings Registriertes Mitglied |
Wahrscheinlich 99 Direktmandate für die SPD. Nimmt man die gegenwärtigen Hochrechnungen, kommt als Landtagsgröße 237 raus. | ||
| Dennis Heidsiek Registriertes Mitglied |
Das sind aber doch recht viele, 2010 hatte die SPD 61 Direktmandate. BTW: Da CDU+SPD ungefähr fünf Prozent weniger geholt hat, müsste es schon allein deswegen auch mehr Ausgleichsmandate für die kleineren Parteien geben, richtig? | ||
| Norddeutscher Unregistrierter Gast |
@Dennis Heidsiek Aufgrund der knappen Ergebnisse (auch bei der Zahl der Direktmandate) gab es 2010 überhaupt keine Überhang- und Ausgleichsmandate. | ||
| Thomas Frings Registriertes Mitglied |
"Da CDU+SPD ungefähr fünf Prozent weniger geholt hat, müsste es schon allein deswegen auch mehr Ausgleichsmandate für die kleineren Parteien geben, richtig?" Tendenziell bedeuten kleinere Volksparteien natürlich mehr Überhangmandate und in noch stärkerem Maße mehr Ausgleichsmandate. 2010 gab es vor allem deshalb keinen Überhang, weil CDU und SPD praktisch gleichauf waren. | ||
| Thomas Frings Registriertes Mitglied |
In Köln ist alles ausgezählt. Jetzt fehlt noch genau ein Wahlbezirk (in Essen I-Mülheim II). | ||
| Gregor Kaller Registriertes Mitglied |
Schwarz-Gelb wird 2013 keine Mehrheit mehr bekommen, das ist sicher. Ich hoffe auf starke Piraten und Linke, um Rot-Grün zu verhindern und die Chance auf eine CDU-geführte Große Koalition zu wahren. | ||
| Interessierter Unregistrierter Gast |
Gibt es eigentlich schon irgendwo eine Karte, mit den Wahlkreisen und ihren Ergebnissen? | ||
| Dennis Heidsiek Registriertes Mitglied |
@Interessierter Gibt es, z. B. die hier: http://www.election.de/cgi-bin/showcandres_nw12.pl | ||
| zigzag Registriertes Mitglied |
Und hier: http://karten.wahlergebnisse.nrw.de/WahlClient/ + http://vis.uell.net/nrw/12/atlas.html | ||
| rauschen Unregistrierter Gast |
Eure eigenhändige Tabelle hat Fehler .. die Piraten hatten 2010 keine 5,6 % sondern die Linke ... da solltet ihr nochmal genau schauen ob ihr da nicht noch mehr Zeilendreher zwischen 2010 und 2012 drin habt. Ansonsten wäre es auch schön wenn ihr die Quellen direkt verlinken würdet und nicht nur Quelle: Wahlleiter schreibt. | ||
| Wilko Zicht Moderator |
Ja, da waren die Zeilen von Piraten und Die Linke teilweise vertauscht, außerdem fehlte bei den Erststimmen noch der letzte Wahlkreis. Nun sollte es aber stimmen. | ||
| zigzag Registriertes Mitglied |
Auch die Zahlen von CDU und SPD sind vertauscht. Bei den kleinen Parteien stimmt es auch nicht ganz. Das scheint alles falsch sortiert zu sein. | ||
| Wilko Zicht Moderator |
In der Tat, die 2010-Ergebnisse waren ziemlich durcheinander. Danke für die Hinweise! | ||
| Interessierter Unregistrierter Gast |
Falls ich mal ein paar Anmerkungen einbringen könnte: - Die Piraten scheinen in der NRW-Wahl größtenteils dort stark zu sein, wo auch die Linke stark ist. Das kann man als Indiz dafür betrachten, dass die Piratenpartei der Linken die Wähler wegschnappt. Das würde zu einer kürzlichen Umfrage passen, die sich mit der Verortung von politischen Parteien im Rechts-Links-Kontinuum beschäftigt: http://www.infratest-dimap.de/umfragen-analysen/bundesweit/ard-deutschlandtrend/2012/verortung-auf-dem-links-rechts-kontinuum/ Auch im Fragekatalog des Wahl-o-maten waren die größten Übereinstimmungen zwischen den Piraten und einer anderen Partei, soweit ich mich erinnerte, die zwischen Linke und Piraten. Leider kann man solche Ergebnisse ja nicht verlinken...(Nicht, dass ich den Link noch hätte...) - Die SPD und die Union scheinen sich zu Konkurrenzparteien zu mausern. Überall dort, wo Union stark ist, ist SPD schwach und umgekehrt. - Die FDP scheint mir einen Mobilisierungswahlkampf geführt zu haben und hatte damit prima erfolg. Im Umfragetrend ist sie nach wie vor unter 5%. Doch das kann sich jetzt ja wieder ändern. - Dass die Linke draußen ist, hat wahrscheinlich folgende Gründe: (1) Ist NRW ein traditionelles SPD-Land, die meisten "linken, gesellschaftskritischen" Wähler werden also wohl von ihr gedeckt, (2) hat die Linke in NRW ja schon für einiges aufsehen gesorgt. Das scheint die Wähler eher abgeschreckt zu haben. - Wahlbeteiligung zwischen 50-60%, anscheinend haben die Leute an diesen schönen Sonntag was anderes zu tun gehabt und die vorgezogenen Neuwahlen entnerven sie. - Klare Mehrheit für Rot-Grün, wie ja anders auch gar nicht zu erwarten. Dass wird die Landesregierung als Bestätigung für ihren bisherigen Kurs auffassen. Na dann, fröhliche weitere 5 Jahre...  - Die Grünen sind jetzt - über ein Jahr nach Fukushima - endgültig wieder von der Überholspur runter. Auch die Piraten, die zeitweise das Momentum der Grünen beerbt haben, scheinen sich wieder zu normalisieren. Ein Ergebnis noch unter FDP-Niveau wird wohl für viele Anhänger ein harter Schlag gewesen sein. - NRW hat sich einmal mehr als strukturkonservatives Bundesland mit linker politischer Kultur erwiesen. - Das Fazit bleibt wohl, dass nach der Wahl alles genauso bleibt wie vor der Wahl. Bis auf eine weitere schlagkräftige rotgrüne Regierung im Bundesrat. - Erstaunlich war auch, dass der Wahlkampf fast ohne Thematisierung von Skandalen auskam... Im Grunde genommen alles nicht weiter erstaunlich. Aber vielleicht hat die Presse ja noch was seriöses zum Thema zu sagen. | ||
| Björn Registriertes Mitglied |
Die FDP kann sich wohl sehr bei Röttgen bedanken...der wirklich einen unterirdisch schlechten Wahlkampf betrieben hat - Wahlkampf kann er jedenfalls nicht. Eigentlich müsste man noch erwarten, dass die FDP bei so einem starken Einbruch etwas mehr von der CDU profitieren müsste, insofern ist der Jubel zwar vor dem Hintergrund der Umfragen verständlich, aber rein zahlenmäßig nicht wirklich zu begründen. Ob das Geheimrezept jetzt das ist, dass man ohne Koalitionsaussage ins Rennen geht, wage ich auch zu bezweifeln, ob im Bund das möglich ist. Es wird jedenfalls kommendes Jahr insofern spannend, wie die Piraten abschneiden. Wenn sie gut abschneiden, müssen die Parteien sich langsam darauf einstellen, dass immer große Koalition auch nicht zielführend ist bei einem 6-Parteienspektrum (ich gehe mal davon aus, dass die Linke auf Grund der Stärke im Osten drin sein wird). | ||
| Ratinger Linke Registriertes Mitglied |
Die Piraten haben (erstaunlicherweise) die gleichmäßigste regionale Verteilung von allen relevanten Parteien; Hochburgen sind ziemlich unsystematisch auf Städte und eher ländliche Regionen verteilt. Das war schon im Saarland und in Schleswig-Holstein ähnlich. Nach der Wählerwanderung gewinnen sie auch von sämtlichen Parteien (inkl. Sonstigen und Nichtwählern) in der (absolut) gleichen Größenordnung. Die Piraten sind von ihren Wählern her offenbar keine Milieupartei, sondern eher eine Generationenpartei (obwohl sie auch in den mittleren Altersgruppen ziemlich weit kommen). | ||
| Ralf Arnemann Registriertes Mitglied |
@Interessierter: > Die Piraten scheinen in der NRW-Wahl größtenteils dort stark zu > sein, wo auch die Linke stark ist. Das kann man als Indiz dafür > betrachten, dass die Piratenpartei der Linken die Wähler wegschnappt. Das glaube ich nicht. Die Piraten entwickeln sich zwar immer mehr zu einer klar linken Partei, bei den Wählern ist das aber m. E. noch nicht angekommen. Vielmehr sammeln sie (neben dem inhaltlich an Internet-Themen interessierten harten Kern natürlich) derzeit die Unzufriedenen ein, die sich vorher bei anderen Parteien versucht haben. Je nach Wahl kann man ja Wählerströme von Linken, Grünen oder FDP hin zu den Piraten beobachten. Und so nahe stehen sich diese drei Parteien nicht, daß man das inhaltlich begründen könnte. Wohl aber paßt das Muster wenn man fragt, welche Partei bei der letzten Wahl die deutlichste Opposition gemacht hat. Genau die hatte damals die meisten Unzufriedenen an sich gezogen - und jetzt an die Piraten weitergereicht. > Wahlbeteiligung zwischen 50-60%, anscheinend haben die Leute an > diesen schönen Sonntag was anderes zu tun gehabt und die > vorgezogenen Neuwahlen entnerven sie. Weder noch. Die Wahlbeteiligung ist leicht gestiegen, und das Wetter war auch nicht schöner als beim letzten Mal. > Das Fazit bleibt wohl, dass nach der Wahl alles genauso bleibt > wie vor der Wahl. Bestimmt nicht. Die rot/grüne Regierung macht weiter. Aber sie wird anders laufen. Sie kann nun eigenständig agieren, aber sie hat jetzt auch keine Ausreden wegen fehlender Mehrheit mehr. Ihre Bilanz (z. B. bei den Finanzen) wird bei der nächsten Wahl deutlich kritischer geprüft werden - da muß sie was bieten. Und was bisher offenbar nicht besonders aufgefallen ist: Das Wahlergebnis würde auch eine sozial-liberale Koalition ermöglichen! Natürlich wird es diese jetzt nicht gleich geben, keine der beiden Parteien will das. Wahrscheinlich wird es sie auch in den Folgejahren nicht geben. Aber damit wird eine Option wieder sichtbar, die in den letzten Jahren nur ganz selten bei Wahlen möglich war und die für SPD und FDP viel leichter machbar ist als eine Ampel. Und es führt dazu, daß die SPD in dieser Koalition viel mächtiger wird - sie hat eine Alternativoption, die Grünen nicht. Also müssen die Grünen brav sein. | ||
| rauschen Unregistrierter Gast |
Wahlergebnis auf Wahlberechtigte gerechnet. CDU 15,46% SPD 22,99% Grüne 6,66% FDP 5,05% Piraten 4,59% Linke 1,47% Sonst. 2,53% Nicht-Wähler 40,43% (mehr als CDU und SPD Wähler zusammen) voraussichtliche Regierung Rot+Grüne: 29,65% Eine Regierung die über 50% der möglichen Wählerstimmen hat müsste aus CDU+SPD+Grüne+FDP bestehen und auch dann hätten sie gerade mal 50,16% Der gesamte Landtag repräsentiert nur 54,75% der möglichen Wählerstimmen. Das finde ich schon bedenklich. Ich finde es ist langsam Zeit Klauseln ins Wahlrecht einzuführen die die Politiker ein bisschen motiviert ihre Politik auch dem Wähler nahe zu bringen. 2/3 Wahlbeteiligung wäre eine Idee, aber dann würden wir vielleicht keine Landesregierungen mehr zustande bringen. Aber ich finde man könnte für das direkte Mandat (Erststimme) einige Bedingungen fordern. Wahlkreise (gesamt) 128 WK >=50% Wahlbeteiligung 125 WK >=2/3 Wahlbeteiligung 6 WK-Sieger >=25% Wahlberechtigter 77 WK-Sieger >=1/3 Wahlberechtigter 2 Meine Idee wäre das das direkte Mandat im Wahlkreis nur gültig ist wenn die Wahlbeteiligung mindesten 2/3 beträgt ODER (er kann ja ggf. nichts dafür das die anderen Parteien ihre Anhänger nicht mobilisiert bekommen) der Sieger mindestens 25% der möglichen Wahlstimmen auf sich vereint. Mit diesen Bedingungen hätten es bei den aktuellen NRW-Wahlen nur 80 der 128 direkten Mandatsträger in den Landtag geschafft! Es hätte endlich mal ein wenig Konsequenzen den Wähler zu ignorieren. In dieser Wahl sogar zweifach weil es somit keine Überhangmandate gegeben hätte und es somit 56 Landtagsabgeordnete weniger wären. | ||
| besserwisser ;) Unregistrierter Gast |
@Ralf Arnemann >Aber damit wird eine Option wieder sichtbar, die in den letzten Jahren nur ganz selten bei Wahlen möglich war und die für SPD und FDP viel leichter machbar ist als eine Ampel. Die SPD hat alle Optionen als Koalitionspartner .. auch mit den Piraten hätte sie gerade noch die Mehrheit. Also kann sie sich aus allen 4 Parteien eine aussuchen. |
