Themen Themen Profil Profil Hilfe/Anleitungen Hilfe Teilnehmerliste Teilnehmerliste [Wahlrecht.de Startseite]
Suche Letzte 1|3|7 Tage Suche Suche Verzeichnis Verzeichnis  

Archiv bis 19. Februar 2012

Wahlrecht.de Forum » Tagesgeschehen » Wahl des Bundespräsidenten » Bundespräsidentenwahl 2012 » Archiv bis 19. Februar 2012 « Zurück Weiter »

Autor Beitrag
 Link zu diesem Beitrag

Taugenichts
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Sonntag, 19. Februar 2012 - 14:16 Uhr:   

„Spekulieren wir nicht, warten wir einfach mal ab.“
Das Spekulieren lasse ich mir nicht verbieten, schließlich macht das Politik interessant.

„Ich denke, die FDP kann keine Kandidatin benennen, also wird die Wahl in der Union ausgemacht, egal ob Rösler dabei ist, oder nicht.“
Sabine Leutheusser-Schnarrenberger ist präsidiabel. Nur hat die rot-grüne Opposition ja schon aktive Kabinettsmitglieder ausgeschlossen.

Was spricht eigentlich für Petra Roth? Aus der Ferne wirkt sie immer etwas rau.
 Link zu diesem Beitrag

Jeki
Unregistrierter Gast
Veröffentlicht am Sonntag, 19. Februar 2012 - 14:48 Uhr:   

Für Petra Roth sprechen mehrere Argumente:
1. Sie wird als Exponentin des linken CDU-Flügels gesehen, d.h. sie ist einerseits als CDU-Mitglied der CDU vermittelbar, andererseits politisch aber auch nicht zu weit von SPD und Grünen entfernt
2. Als Oberbürgermeisterin einer dynamischen Großstadt dürfte sie bewiesen haben, dass sie auch ein hartes politisches Amt bekleiden kann
3. Sie hat Erfahrung in für den Bundespräsidenten wichtigen Politikfeldern, z. B. in der Integrationspolitik, aber auch (im Gegensatz zu Gauck und Huber) in der Finanz- und Wirtschaftspolitik. Sie kann auch etwas Erfahrung auf internationaler Ebene vorweisen (natürlich eher fokussiert auf Städtepartnerschaften).
4. Sie ist im richtigen Alter (Voßkuhle z.B. wäre viel zu jung gewesen) und scheidet derzeit sowieso aus ihrem Amt aus
5. Sie ist eine Frau (zählt in meinen Augen nicht, mag aber für andere den entscheidenden Ausschlag geben)

Persönlich fände ich auch Wolfgang Gerhardt einen guten Kandidaten. Er hätte wohl die bessere außenpolitische Erfahrung. Allerdings ist die Mitgliedschaft in der FDP momentan nicht unbedingt karrierefördernd.
 Link zu diesem Beitrag

Gregor Kaller
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Sonntag, 19. Februar 2012 - 14:51 Uhr:   

Wenn eines sicher ist, dann daß Gauck nicht BP wird.

Gegen ihn spricht zum einen die Vorgeschichte. Er war der rot-grüne Gegenkandidat bei der 2010er Wahl und hat den Kandidaten der Koalition trotz vermeintlich dicker Mehrheit in den dritten Wahlgang gezwungen. Jetzt Gauck zu nominieren, wäre für die Koalition das offene Eingeständnis, 2010 den Falschen durchgedrückt zu haben. Merkel würde erhebliche Probleme bekommen, Gauck in den eigenen Reihen als Kandidaten durchzusetzen. Man darf nicht vergessen, daß die Wahlleute großteils dieselben sind, die 2010 dreimal gegen Gauck gestimmt haben.

Schon deshalb wird Gauck es nicht werden. Des weiteren sorgt Sigmar Gabriel momentan dafür, daß Gauck nicht Kandidat werden wird. Rot-Grün bläst sich trotz fehlender eigener Mehrheit momentan auf, als hänge alleine von ihnen die BP-Wahl ab. SPD und Grüne diktieren der Koalition ihre Bedingungen (ein Kabinettsmitglied auf keinen Fall, ein sonstiger aktiver Politiker besser auch nicht, ja keine Vorfestlegungen von Seiten der Koalition, usw.) und gleichzeitig werben sie für Gauck als "ihren" Kandidaten. Wenn Merkel darauf einsteigen würde, wäre das für Rot-Grün der Sieg auf ganzer Linie. Diesen Gefallen wird Merkel ihnen nicht tun.
 Link zu diesem Beitrag

Gregor Kaller
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Sonntag, 19. Februar 2012 - 15:03 Uhr:   

Nochmal zu Köhler:

Es kann keine Rede davon sein, daß Köhler gezeigt hätte, daß er es nicht könne, oder daß Köhler eine Fehlbesetzung gewesen wäre.

Horst Köhler ist hochanständiger, bescheidener und kluger Mann, der gerade wegen dieser Eigenschaften beim Volk sehr beliebt war. Er wurde sowohl 2004 als auch 2009 jeweils im ersten Wahlgang mit absoluter Mehrheit gewählt. Und auch sein Rücktritt war durchaus respektabel. Er wollte es einfach nicht hinnehmen, wie Teile der politischen Klasse (Oppermann, der sich auch diesmal wieder auffallend häufig zu Wort gemeldet hat, und Konsorten) mit ihm und seinem Amt umgegangen sind.
 Link zu diesem Beitrag

Ingo Zachos
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Sonntag, 19. Februar 2012 - 15:09 Uhr:   

Hallo Gregor,

ich denke, Siegmar Gabriel weiß, dass er keine echte Mitsprache bei der Wahl hat, aber er kann Merkel/die Koalition wie schon 2010 in den Medien vorführen.

Das lässt er sich jetzt nicht entgehen.
Gewählt wird am Ende natürlich ein CDU/CSU Mitglied.
Träte dieser Kandidat dann erneut gegen Gauck an, kann Gabriel gleichzeitig die Linke und die Koalition beschädigen.
Aber eine reale Chance hätte er angesichts der Mehrheitsverhältnisse (und ohne die läuft nichts) immer noch nicht.
 Link zu diesem Beitrag

Gregor Kaller
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Sonntag, 19. Februar 2012 - 15:15 Uhr:   

Ganz ehrlich, ich hätte auch nichts dagegen, wenn die Koalition wieder im Alleingang einen BP wählt. BP-Wahlen sind seit eh und je rein parteipolitische Angelegenheiten und Machtfragen. Das ist im System unseres Parteienstaates so angelegt (und einer der Hauptgründe, warum ich die parlamentarische Monarchie wie etwa in Großbritannien oder den Niederlanden für die weitaus bessere Staatsform halte).

Die Koalition hat die absolute Mehrheit. Dann soll sie diese auch nutzen. Eine gelungene Machtdemonstration der Koalition wäre mir allemal lieber als eine Kanzlerin, die sich von Rot-Grün die Bedingungen diktieren läßt.
 Link zu diesem Beitrag

Gregor Kaller
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Sonntag, 19. Februar 2012 - 15:18 Uhr:   

Hallo Ingo,

das denke ich auch. Allerdings wird es diesmal wohl kaum so gut gelingen wie 2010. Gauck hat ja wohl schon gesagt, daß er als rot-grüner Kandidat nicht noch einmal zur Verfügung steht.
 Link zu diesem Beitrag

Björn
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Sonntag, 19. Februar 2012 - 16:02 Uhr:   

Laut dpa-Meldung favorisiert die FDP Gauck, die CDU hingegen nicht. Das wäre ja mal eine Allianz: CDU und Linke lehnen Gauck ab und alle anderen stimmen zu. :-))
 Link zu diesem Beitrag

Thomas Frings
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Sonntag, 19. Februar 2012 - 16:05 Uhr:   

Dass die FDP jetzt für Gauck ist, dürfte Taktik sein. Denn rein theoretisch könnten SPD, FDP und Grüne Gauck tatsächlich wählen, ohne die Union zu brauchen. Spätestens im 3. WG würde Gauck gewinnen. So kann die FDP verhindern, dass sich Merkel mit der Opposition ohne Beteiligung der FDP einigt. Das ist taktisch geschickt. Besser hätte die FDP aber mal bei wichtigen Fragen taktisches Geschick bewiesen.
 Link zu diesem Beitrag

Holger81
Unregistrierter Gast
Veröffentlicht am Sonntag, 19. Februar 2012 - 16:31 Uhr:   

Ja, eine Ampelkoalition für Gauck wäre lustig. Dann fehlten ca. 10 Sitze zur absoluten Mehrheit, und die relative Mehrheit im 3. Wahlgang wäre sicher, da CDU und Linke wohl kaum einen gemeinsamen Gegenkandidaten aufstellen würden. Das ist ein taktischer Glücksfall für die FDP, die sich durch eine Unterstützung Gaucks wohl starke Sympathien in der Bevölkerung sichern würden, und aufgrund der partiellen Gauck-Unterstützung 2010 wohl auch nicht als Umfaller gelten würde. An Röslers Stelle würde ich daher ernsthaft darüber nachdenken, Gauck als Kandidaten (mit oder ohne Unionsunterstützung) durchzusetzen, wenn die Union nicht einen FDP-Kandidaten dagegen anbietet. In beiden Fällen hätte er gewonnen.

@Björn: Ich denke, wenn die FDP Gauck unterstützt (und Gauck dann zur Kandidatur bereit wäre), würde die Union das notgedrungen auch tun, oder zumindest keine offizielle Empfehlung dagegen aussprechen.
 Link zu diesem Beitrag

Lensen
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Sonntag, 19. Februar 2012 - 16:59 Uhr:   

@Holger81
Evtl stimmen die FW, der SSW oder auch die Piraten (obwohl die sich mit ihrer Georg Schramm Diskussion ja momentan lächerlich machen) für Gauck. Dann hätte er bereits im ersten Wahlgang die absolute Mehrheit.

Edit: Nur wenn die FW für ihn sind hätte er eine Absolute Mehrheit, habe die Tabelle falsch gelesen.
 Link zu diesem Beitrag

Ingo Zachos
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Sonntag, 19. Februar 2012 - 17:10 Uhr:   

Laut "übereinstimmenden" Agenturberichten sprach sich das FDP Präsidium einstimmig für Gauck aus, heißt es in der ARD.

Stimmt das, ist die Sache gelaufen, denn einen solchen Beschluss kann man nicht zurücknehmen.
Wenn Gauck dann will, kann ihn die CDU/CSU nicht verhindern.


Ich denke, das würde aber die Koalition stark gefährden, denn ob die CDU/CSU zulässt, dass ihr liberales Schwänzlein mit ihnen wedelt, glaube ich nicht...
 Link zu diesem Beitrag

Wirtschaftsliberaler Atheist
Unregistrierter Gast
Veröffentlicht am Sonntag, 19. Februar 2012 - 17:12 Uhr:   

@Holger 81

Als FDP-Wähler würde ich diese Partei nie wieder wählen, wenn sie Gauck unterstützt. Die FDP ist (neben der Linken, die als sozialistische Partei für mich nicht wählbar ist) die einzige Kraft in diesem Land, die sich für die Trennung von Kirche und Staat einsetzt. Wenn sie jetzt einen Kirchenmann wählt, macht sie sich endgültig unglaubwürdig. Dann könnte man auch gleich Huber, Göring-Eckhardt oder Ratzinger wählen.
 Link zu diesem Beitrag

Björn
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Sonntag, 19. Februar 2012 - 17:13 Uhr:   

"Stimmt das, ist die Sache gelaufen, denn einen solchen Beschluss kann man nicht zurücknehmen."

Nicht unbedingt. Die Taktik der SPD ist augenscheinlich CDU und FDP gegeneinander auszuspielen (wie eben auch damals bei der Gauck-Kandidatur). Laut SPON bietet die SPD den CDU-Mann Töpfer als Kompromissvorschlag an.
 Link zu diesem Beitrag

Ratinger Linke
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Sonntag, 19. Februar 2012 - 17:41 Uhr:   

Am einfachsten wär es, wenn sie mehrere breit wählbare Kandidaten aufstellen (das könnten auch Töpfer und Gauck sein) und die Bundesversammlung richtig wählen lassen. Da verliert von den mittigeren Parteien niemand dabei und die Wahl wär auch nicht so langweilig.

Bloß ist das natürlich eine unerhörte Idee, eine richtige Wahl für sowas durchzuführen, wo man das Ergebnis (oder zumindest das Sollergebnis) nicht schon vorher kennt.
 Link zu diesem Beitrag

Taugenichts
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Sonntag, 19. Februar 2012 - 17:50 Uhr:   

@Wirtschaftsliberaler Atheist

Haben Sie jemals eine Rede oder einen Vortrag von Gauck gehört?
Ich habe dies und bin auch als Atheist für Joachim Gauck!
 Link zu diesem Beitrag

Holger81
Unregistrierter Gast
Veröffentlicht am Sonntag, 19. Februar 2012 - 17:52 Uhr:   

"Als FDP-Wähler würde ich diese Partei nie wieder wählen, wenn sie Gauck unterstützt."
Das ist Ihr gutes Recht, aber die FDP kann sich nunmal nicht mit ihrem jetzigen Wählerpotenzial von 3% zufrieden geben, wenn sie wieder in den Bundestag einziehen will. Ich bin auch Atheist und fände Gauck gut. Ein einfacher Pfarrer ist für mich kein "Kirchenmann", zumal er ja nicht als Pfarrer, sondern als "Revolutionsführer" bekannt geworden ist. Das unterscheidet ihn von Huber und Co. Merkel ist ja auch Pfarrerstochter...

(Mir ist übrigens nicht bekannt, dass sich die FDP besonders stark für die Trennung von Kirche und Staat einsetzt, auch wenn ich das gut fände. Z.B. die Papstrede im Bundestag wurde ja nur von Grünen und Linken kritisiert.)
 Link zu diesem Beitrag

nowhereman
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Sonntag, 19. Februar 2012 - 18:16 Uhr:   

Ich glaube, ernsthaft möchte den Opa Gauck weder die FDP, die SPD noch die Grünen. Man tut so, wegen der vorherrschenden Meinung (sofern sie nicht eine angebliche ist) in der Bevölkerung.
Wäre doch sehr peinlich, wenn ein alter Mann in 3-4 Jahren gesundheitlich ausscheidet... das hatten wir noch nicht: aus Ärger(der freundliche Schwabe), aufgrund einer staatsanwaltlichen Ermittlung(der Mann aus Osnabrück)... bei Lübke in den 60-Jahren war es beinahe soweit, da hatte ein paar Monate seine Wilhelmine ausgeholfen.
Nein, jetzt will sich das Etablishment eine Person für 5 Jahre.
Mit der Presse kann man ja so seine Spielchen machen, die druckt eh alles.
 Link zu diesem Beitrag

Wirtschaftsliberaler Atheist
Unregistrierter Gast
Veröffentlicht am Sonntag, 19. Februar 2012 - 18:27 Uhr:   

@ Taugenichts

Wer sich beruflich in den Dienst einer Kirche stellt, ist für mich nicht akzeptabel. Da kommt es auf seine Reden auch nicht mehr an.
 Link zu diesem Beitrag

Jeki
Unregistrierter Gast
Veröffentlicht am Sonntag, 19. Februar 2012 - 18:39 Uhr:   

@nowhereman
Wieso sollte Gauck mit 72 Jahren zu alt für das Amt sein? In anderen Ländern ist es üblich, dass auch Leute jenseits der 70 in der Politik eine Rolle spielen. Etwas mehr Erfahrung, mehr gelassene Serenität, die von Älteren ausgeht, würde auch der deutschen Politik gut anstehen.

Ich hoffe nur, dass es nicht doch auf Wolfgang Huber hinausläuft. In einem säkularen Land einen so exponierten Kirchenvertreter in das höchste politische Amt zu hieven, wäre eine Katastrophe.

Grundsätzlich sollte man darüber nachdenken, ob man das Amt in der jetzigen Form überhaupt braucht. Ich kann nicht verhehlen, dass ich etwas neidvoll auf parlamentarische Monarchien blicke, die dieses Parteienhickhack nicht brauchen, wenn es um das höchste Staatsamt geht. Gut, Monarchie geht wohl nicht mehr in Deutschland, aber vielleicht eine Volkswahl des Bundespräsidenten?

Admin Admin Logout Logout   Vorige Seite Vorige Seite Nächste Seite Nächste Seite