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Archiv bis 29. Oktober 2008

Wahlrecht.de Forum » Tagesgeschehen » Wahlen, Abstimmungen usw. im europäischen Ausland » Italien – Parlamentswahlen in Italien » Archiv bis 29. Oktober 2008 « Zurück Weiter »

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Mitdenker
Veröffentlicht am Dienstag, 15. April 2008 - 18:48 Uhr:   

Wahlkreise und ihre Abgeordnetenzahlen je Wahlvorschlag für die Abgeordnetenkammer (Camera dei Deputati)

Ich den Wahlkreissieger nach Stimmen, dort unterstrichen, wo er nicht sofort erkennbar ist. REG ist meine Abkürzung für die Regionalparteien.

WKR Bereich PDL PD LN UDC IDV REG GES
01 Piemont 1 [Turin] 9 9 3 1 2 0 24
02 Piemont 2 [Asti u. a.] 10 6 5 1 1 0 23
03 Lombardei 1 [Mailand u. a.] 16 13 8 1 2 0 40
04 Lombardei 2 [Bergamo u. a.] 15 10 14 2 2 0 43
05 Lombardei 3 [Pavia u. a.] 6 5 3 1 0 0 15
06 Trentin-Südtirol 3 3 1 0 0 SVP 2 09
07 Venetien 1 [Verona u. a.] 9 8 10 2 1 0 30
08 Venetien 2 [Venedig u. a.] 6 6 6 1 1 0 20
09 Friaul-Julisch Venetien 5 4 2 1 1 0 13
10 Emilia-Romagna 15 20 4 2 2 0 43
11 Ligurien 7 6 2 1 1 0 17
12 Toskana 15 19 1 2 1 0 38
13 Umbrien 4 5 0 0 0 0 09
14 Marken 6 7 1 1 1 0 16
15 Latium 1 [Rom] 20 16 0 2 2 0 40
16 Latium 2 [Viterbo u. a.] 9 5 0 1 0 0 15
17 Abruzzen 7 5 0 1 1 0 14
18 Molise 2 0 0 0 1 0 03
19 Kampanien 1 18 10 0 2 2 MPA 1 33
20 Kampanien 2 16 9 0 2 1 MPA 1 29
21 Apulien 23 14 0 4 2 MPA 1 44
22 Basilicata 3 3 0 0 0 0 06
23 Kalabrien 11 7 0 0 1 MPA 1 20
24 Sizilien 1 13 7 0 3 1 MPA 1 25
25 Sizilien 2 15 7 0 2 1 MPA 3 28
26 Sardinien 9 7 0 1 1 0 18
A Aostatal 0 0 0 0 0 ALD 1 01
B Ausland a b c d e AUS 12 12
GES Italien + Ausland 272 211 60 36 28 23 630


Quelle

Innenministerium
http://politiche.interno.it/
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Mitdenker
Veröffentlicht am Dienstag, 15. April 2008 - 20:56 Uhr:   

Sebastian,

Die MPA wird nicht zwingend zum regieren gebraucht. Die UDC wird ihre Möglichkeiten, besonders im Senat, suchen. Ich kann mir weiterhin vorstellen, dass die UDC auf eine Wahlrechtsreform pochen könnte. Mit der Stabilisierung des Parteiensystems ist das Hauptargument für den Mehrheitsbonus weggefallen. Bei dieser Wahl konnten auch nur wenige Wahlvorschläge (PDL, PD, LN, IDV und MPA) von ihm profitieren.
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Thomas Frings
Veröffentlicht am Mittwoch, 16. April 2008 - 00:46 Uhr:   

@Mitdenker

Solange Berlusconis Koalition hält, wird die UDC gar nicht gebraucht. Berlusconi hat im Senat etwa den gleichen Mandatsanteil wie in der Kammer.

Für eine Wahlrechtsreform dürfte es keine Mehrheit geben. Warum sollte sie jemand im Regierungslager anstoßen? Man hat ja in beiden Häusern deutlich die Mehrheit, da wird ein "Bedarf" wohl kaum gesehen.

Der Mehrheitsbonus hat übrigens im Senat technisch kaum eine Rolle gespielt. Das Rechtsbündnis gewann hierdurch per Saldo nur drei Sitze. Hier war diesmal eindeutig die 8%-Hürde das tatsächlich mehrheitsbildende Element.


@ Ralf
Bei der optisch vergleichsweise übersichtlichen Ausgangslage wird es nach aller Erfahrung nicht bleiben. Abspaltungen und Zweckbündnisse sind an der Tagesordnung. Auf den Pdl-Listen befinden sich auch Leute von Alessandra Mussolinis "Alternativa Sociale" und von Dinis "Liberalemokraten". Auf den PD-Listen befinden sich Vertreter der Radikalen, die 2006 zusammen mit den Sozialisten antraten. Gut möglich, daß die eigene Gruppen im Parlament bilden. Neue Abspaltungen sind auch immer möglich. Daß Dutzende Abgeordnete während der Legislaturperiode die Fraktion wechseln (oder sogar mehrfach), ist in Italien völlig normal.

Was die Verschiebungen angeht: Die Pdl verlor im Norden Stimmen an die Lega (in der Lombardei, Venetien und Friaul sogar ziemlich stark), im Süden konnte sie hingegen kräftig zulegen. Landesweit gab es tatsächlich kaum Veränderung (2006 36,7% für FI, AN u. AS zusammen, diesmal 37,4%). Die Lega konnte noch stärker zulegen als es auf den ersten Blick scheint, denn 2006 trat sie zusammen mit der MpA an.
Die PD hat ziemlich wenig gewonnen, wenn man die Verluste des Regenbogens bedenkt. Wenn man die Radikalen noch berücksichtigt (2006 2,6% zusammen mit Sozialisten unter dem Namen "Rose in der Faust"), lag der Zuwachs allenfalls bei einem Prozentpunkt. Da kann Di Pietro sein Abschneiden weit eher als Erfolg sehen.



Mal derbe vereinfacht haben ca. 55% der Italiener rechts und 45% links gewählt. Das ist nicht überraschend, denn das (Mitte-)Rechtsspektrum hat eine strukturelle Mehrheit. 2006 gewann Prodi nur mit weniger als 0,1% Vorsprung, beim Senat hatte das Linksbündnis sogar weniger Stimmen und konnte sich nur durch die Senatoren auf Lebenszeit vorerst eine Mehrheit sichern. 1996 gewann Prodi nur dadurch, daß die Lega aus dem Rechtsbündnis ausgeschert war. So gesehen ist das Ergebnis nur die Rückkehr zur Normalität.
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Mitdenker
Veröffentlicht am Mittwoch, 16. April 2008 - 10:40 Uhr:   

Regionen und ihre Abgeordnetenzahlen je Wahlvorschlag
für den Senat der Republik (Senato della Repubblica)

Region PDL PD LN IDV UDC SON GES
Piemont 10 8 3 1 0 0 22
Lombardei 19 15 11 2 0 0 40
Trentin-Südtirol 3 0 0 0 0 SVP 3/INS 1 07
Venetien 8 8 7 1 0 0 24
Friaul-Julisch Venetien 0 1 0 0 0 0 13
Emilia-Romagna 7 11 2 1 0 0 21
Ligurien 4 3 1 0 0 0 08
Toskana 7 10 0 1 0 0 18
Umbrien 3 4 0 0 0 0 07
Marken 3 5 0 0 0 0 08
Latium 15 11 0 1 0 0 27
Abruzzen 4 2 0 1 0 0 07
Molise 1 0 0 1 0 0 02
Kampanien 18 10 0 2 0 0 30
Apulien 12 8 0 1 0 0 21
Basilicata 3 3 0 1 0 0 07
Kalabrien 6 4 0 0 0 0 10
Sizilien 13 7 0 1 3 MPA 2 26
Sardinien 5 4 0 0 0 0 09
Aostatal 0 0 0 0 0 "VDA" 1 01
Ausland 0 0 0 0 0 AUS 6 06
Ehrensenatoren 0 0 0 0 0 7 07
Gesamt 144 116 25 14 03 20 322


Quelle
Innenministerium, Gewählte Senatsmitglieder http://politiche.interno.it/politiche/senato080413/Seletti.htm
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Mitdenker
Veröffentlicht am Mittwoch, 16. April 2008 - 10:48 Uhr:   

Korrektur

Regionen und ihre Abgeordnetenzahlen je Wahlvorschlag
für den Senat der Republik (Senato della Repubblica)

Region PDL PD LN IDV UDC SON GES
Piemont 10 8 3 1 0 0 22
Lombardei 19 15 11 2 0 0 47
Trentin-Südtirol 3 0 0 0 0 SVP 3/INS 1 07
Venetien 8 8 7 1 0 0 24
Friaul-Julisch Venetien 0 1 0 0 0 0 01
Emilia-Romagna 7 11 2 1 0 0 21
Ligurien 4 3 1 0 0 0 08
Toskana 7 10 0 1 0 0 18
Umbrien 3 4 0 0 0 0 07
Marken 3 5 0 0 0 0 08
Latium 15 11 0 1 0 0 27
Abruzzen 4 2 0 1 0 0 07
Molise 1 0 0 1 0 0 02
Kampanien 18 10 0 2 0 0 30
Apulien 12 8 0 1 0 0 21
Basilicata 3 3 0 1 0 0 07
Kalabrien 6 4 0 0 0 0 10
Sizilien 13 7 0 1 3 MPA 2 26
Sardinien 5 4 0 0 0 0 09
Aostatal 0 0 0 0 0 "VDA" 1 01
Ausland 0 0 0 0 0 AUS 6 06
Ehrensenatoren 0 0 0 0 0 7 07
Gesamt 144 116 25 14 03 20 322


Quelle
Innenministerium, Gewählte Senatsmitglieder http://politiche.interno.it/politiche/senato080413/Seletti.htm
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Mitdenker
Veröffentlicht am Mittwoch, 16. April 2008 - 13:00 Uhr:   

Sitze der Auslandsitaliener für die Abgeordnetenkammer (Camera dei Deputati)

Sitze (12): PD 6, PDL 4, IDV 1, UNA 1

UNA = Unabhängiger
=> Mov. Associativa Italiner All´ Estero = Bewegung der Auslandsitaliener => Südamerika
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Thomas Frings
Veröffentlicht am Donnerstag, 17. April 2008 - 01:02 Uhr:   

Sitzverteilung der 6 Senatssitze für Auslandsitaliener:

Pdl 3- PD 2- Movimento Associativo Italiani all'Estero 1

Damit hat das Regierungslager 174 der 322 Senatssitze (plus evtl. noch die eine oder andere Stimme von den Senatoren auf Lebenszeit) und 344 der 630 Sitze in der Abgeordnetenkammer.
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Mitdenker
Veröffentlicht am Donnerstag, 17. April 2008 - 22:52 Uhr:   

Laura Gavrani lebt in Berlin. Sie wurde mit 25 000 Stimmen der Auslandsitaliener in die Abgeordnetenkammer gewählt. Sie erhielt die weitaus meisten Präferenzstimmen im Wahlbereich Europa.

http://de.news.yahoo.com/afp/20080416/tpl-d-italien-wahlen-parlament-ee974b3.html
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Good Entity (Unregistrierter Gast)
Veröffentlicht am Sonntag, 20. April 2008 - 14:55 Uhr:   

@Ralf Arnemann: Entscheidend für seine (Veltronis) Niederlage ist das völlige Zerbröseln des kommunistischen Regenbogens mit einem Minus von 7%. - Ja, so sieht es aus. Alles andere hat sich in weit geringerem Maße verändert und führt nur duch neue "Additionsformeln" zu einem anderen Endergebnis.

Hintergrund ist offenbar eine Fehleinschätzung oder auch andere Zusammensetzung der Führung der italienischen Grünen einerseits und ihrer Wählerschaft andererseits. Beim letztenmal traten die Grünen im Rahmen von Prodis quasi allumfassenden Bündnisses gegen Berlusconi an. Da fühlten sich alle Grünen richtig aufgehoben. Diesmal waren die Grünen jedoch Teil eines "kommunistischen Regenbogens" - und da geht die ökologisch orientierte Reformhauskundin in Italien von der Stange. Und das hat bei den italienischen Grünen anscheinend drei Viertel ihrer Wählerschaft von vor zwei Jahren betroffen, schon sehr krass.

Im Grunde also etwa das Problem der Grünen in Hamburg (nur andersherum), die dort durch die drohende schwarzgrüne Koalition allerdings weit geringere Teile einer ganz anderen Wählerschicht eingebüßt haben.

Allerdings frage ich mich, was die bisherigen Wähler der italienischen Grünen jetzt gewählt haben. Berlusconis Partei doch wohl kaum.
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zigzag
Veröffentlicht am Sonntag, 20. April 2008 - 17:42 Uhr:   

@Good Entity

Wählerströme

"40,3 Prozent der Stimmen, die die Rifondazione bei den Parlamentswahlen vor zwei Jahren erhalten hatte, flossen der Demokratischen Partei (PD) um Walter Veltroni zu. Die PD ... erhielt sogar 48 Prozent der Stimmen der Italiener, die 2006 für die PdCI gewählt hatten.

Ein kleiner Prozentsatz der Stimmen der linksorientierten Wählerschaft wanderte auch zu Berlusconis Mitte-rechts-Formation "Volk der Freiheit". Fünf Prozent der Wähler, die 2006 für die Rifondazione und die PdCI gewählt hatten, kehrten der Linken den Rücken zu und stimmten für Berlusconi. Bei den Grünen-Wähler stieg dieser Prozentsatz sogar auf acht Prozent."

http://derstandard.at/?url=/?id=3307126

Weitere Wählerstrom-Analysen (PDF)
http://popolariliberali.googlepages.com/Flussi.pdf
http://www.istitutopiepoli.it/images/Articoli/ANALISI_FLUSSI_ELETTORALI.pdf
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Good Entity (Unregistrierter Gast)
Veröffentlicht am Sonntag, 20. April 2008 - 21:44 Uhr:   

@zigzag: Danke, hochinteressant!
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Thomas Frings
Veröffentlicht am Montag, 21. April 2008 - 13:12 Uhr:   

@Good Entitiy
"Hintergrund ist offenbar eine Fehleinschätzung oder auch andere Zusammensetzung der Führung der italienischen Grünen einerseits und ihrer Wählerschaft andererseits."

Die Grünen hatten nie mehr als 2,8% der Stimmen, 2006 waren es 2,1%. Abwanderung von den Grünen kann also nicht die große Rolle für den Verlust der Regenbogenlinken gespielt haben. Die Grünen hätten jedenfalls aus eigener Kraft auf keinen Fall 4% geschafft. Und da Veltroni sie in seinem Bündnis nicht wollte, blieb ihnen gar nichts anderes übrig als mit den Kommunisten zusammen zu gehen.
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Mitdenker
Veröffentlicht am Dienstag, 22. April 2008 - 13:34 Uhr:   

Das Gesamtergebnis, die Sitzverteilung auf die Wahlkreislisten der Parteien, die Sitzverteilung der Auslandsitaliener, inkl. dem Hinweis auf eine gewhlte Bewohnerin der Stadt Berlin habe ich bisher beigetragen.

Nun folgt eine Auswertung der Wahlergebnisse einer bestimmten Region. Ich habe mich für die Region Trentin-Südtirol entschieden. Die SVP und die PDL waren bei der Senatswahl erfolgreich. Bei der Kammerwahl war die PD die erfolgreichste Partei. Die SVP braucht 20 % der Stimmen im Wahlkreis, um von der Regelung damit sie von der Sprachminderheiten profitieren kann.

Abgeordnetenkammer
Wahlkreis 06 Trentin-Südtirol

Prozente im Wahlkreis
PD 24,499 %; SVP 23,96 %; PDL 20,93 %; LN 9,42 %; FRE 4,60 %; UDC 4,18 %; IDV 3,32 %; SA 3,13 %; UNI 2,08 %; LD + FT 2,02 %; SON 1,28 %

Prozente in der Provinz Bozen-Südtirol
SVP 44,31 %; PD 16,24 %; PDL 14,04 %; FRE 9,43 %; UNI 4,16 %; SA 3,32 %; LN 1,99 %; UDC 1,80 %; IDV 1,77 %; LD + FT 1,69 %; SON 1,26 %

Prozente in der Provinz Trient
PD 32,30 %; PDL 27,44 %; LN 16,44 %; UDC 6,41 %; IDV 4,78 %; SVP 4,75 %; SA 2,96 %; LD + FT 2,33 %; UNI 0,12 %; FRE 0,04 %; SON 2,43 %

Sitze (9): PD 3, PDL 3, SVP 2, LN 1
PD: Gianclaudio Bressa, Laura Froner, Marialuisa Gnecchi
PDL: Manuela di Centa, Giorgio Holzmann, Maurizio del Tenno
SVP: Siegfried Brugger, Karl Zeller
LN: Maurizio Fugatti


Senat der Republik
Wahlkreise in der Region Trentin-Südtirol

Sitze (7): SVP 3, PDL 3, INS 1

Brenner: Helga Thaler Ausserhofer (SVP) wurde 58,95 % der Stimmen gewählt
Meran: Manfred Pinzger (SVP) wurde mit 53,75 % der Stimmen gewählt.
Bozen: Oskar Peterlini [SVP (+INS)] wurde mit 46,09 % der Stimmen gewählt.
Pergine Valsugana: Giacomo Santani (PDL) wurde mit 42,00 % der Stimmen gewählt.
Trient: Sergio Divina (PDL) wurde mit 40,88 % der Stimmen gewählt.
Rovereto: Claudio Molinari [INS (+SVP)] wurde mit 40,20 % der Stimmen gewählt.
Allgemein: Christiana de Eccher wurde über den Sitz zum Verhältnisausgleich gewählt.


Meine Abkürzungen (Offizielle nicht gefunden)

FRE = Die Freiheitlichen
INS = Insieme per la Autonomia
UNI = Union für Südtirol
SON = Sonstige Parteien


Quelle
http://politiche.interno.it/politiche/ind_poli.htm
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zigzag
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Dienstag, 21. Oktober 2008 - 21:51 Uhr:   

Oppositions-Bündnis geht in die Brüche
Wahlallianz zwischen Veltronis PD und er Formation "Italien der Werte" (IdV) aufgelöst.

http://derstandard.at/?url=/?id=1224255989157
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zigzag
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Samstag, 25. Oktober 2008 - 20:38 Uhr:   

Südtirol (Provinz Bozen), Landtagswahlen am 26.10.2008

Am 26. Oktober wird der neue Landtag der Autonomen Provinz Bozen in Italien gewählt.
388.000 Bürger in Südtirol sind wahlberechtigt.
Zu entscheiden haben sich die Wähler zwischen 15 verschiedenen Parteien, die insgesamt 471 Kandidaten aufgestellt haben.
Die Zahl der Landtagsabgeordneten beträgt fünfunddreißig.
Der Landeshauptmann wird nicht direkt vom Volk gewählt.
Durch die Wahl zum Landtag gehören die Abgeordneten automatisch auch dem Regionalrat an.
Der Landtag wird nach dem Verhältniswahlrecht in allgemeiner, direkter und geheimer Wahl gewählt.
Die Wahllokale sind bis 22 Uhr geöffnet.
Die Auszählung erfolgt am Montag, 27. Oktober ab 7 Uhr.

Politik Südtirols
Die politischen Geschicke Südtirols werden seit Ende des Zweiten Weltkrieges maßgeblich von der Südtiroler Volkspartei bestimmt. Die Sammlungspartei aller deutsch- und ladinischsprachigen Südtiroler verfügt seit 1945 über die absolute Mehrheit der Sitze im Landtag. Seit den Kommunalwahlen vom 8. Mai 2005 stellt die SVP den Bürgermeister in 107 der 116 Gemeinden des Landes. In den Gemeinden, in denen die italienischsprachige Sprachgruppe stark vertreten ist, trat die Volkspartei im Bündnis mit der gemäßigten Democrazia Cristiana auf, seit den 1990er Jahren ist das italienische Mitte-Links Lager ihr Verbündeter. Weitere Parteien, welche die deutschsprachigen Wähler ansprechen, sind die Union für Südtirol, Die Freiheitlichen und die neugegründete Süd-Tiroler Freiheit.

Die stärkste Partei unter den italienischsprachigen Wählern ist heute die Alleanza Nazionale, insgesamt die zweitstärkste Partei des Landes. Vor den Politskandalen der 1990er Jahre waren mal die Democrazia Cristiana, mal das neofaschistische Movimento Sociale Italiano meistgewählte Parteien der Sprachgruppe. Unmittelbarer Ableger letzterer Partei ist die rechtsradikale Unitalia. In Südtirol bedeutungslos ist die sonst in Norditalien starke Lega Nord.

Unter den Ladinern ist ebenfalls die SVP stärkste Kraft. Die Ladins-Moviment Politich Ladins sind im Landtag nicht vertreten.

Die Grünen sprechen Wähler aller drei Sprachgruppen an. Stimmenmäßig sind sie die drittstärkste Kraft.

Der Südtiroler Landtag ist das Parlament des Landes Südtirol, dessen Gebiet mit jenem der Verwaltungseinheit der „Autonomen Provinz Bozen - Südtirol” deckungsgleich ist. Der Landtag übt die gesetzgeberische Tätigkeit aus und ist für die Kontrolle der Landesregierung in der Ausübung ihrer Zuständigkeiten verantwortlich.

Aufgrund der besonderen Kompetenzen, die das Autonomiestatut dem Land verliehen hat, sind die Befugnisse und die Gebiete, auf die der Südtiroler Landtag seine Arbeit ausdehnt, vielfältig und zahlreich.

Der Landtag besteht aus 35 Sitzen, die Landtagsabgeordneten werden alle fünf Jahre in Landtagswahlen ermittelt. Die Landtagsabgeordneten sind gleichzeitig Mitglieder des übergeordneten, aber mit weniger Zuständigkeiten ausgestatteten, Regionalrates der Region Trentino-Südtirol.

Der Präsident des Landtages ist zur Zeit der Abgeordnete der Grünen Riccardo Dello Sbarba.

Die Mandatsverteilung gemäß den Landtagswahlen 2003 (13. Legislaturperiode):

* Südtiroler Volkspartei (SVP) (Deutsche und Ladiner): 21 Sitze
* Alleanza Nazionale (Italiener): 3 Sitze
* Grüne-Verdi-Vërc (grün): 3 Sitze
* Die Freiheitlichen (Deutsche): 2 Sitze
* Gemeinsam Links-Frieden und Gerechtigkeit :1 Sitz
* Forza Italia (Italiener): 1 Sitz
* Unione Autonomista: Il Centro – Margherita (Italiener): 1 Sitz
* Union für Südtirol (Deutsche): 1 Sitze
* Unitalia (Italiener): 1 Sitz
* Süd-Tiroler Freiheit (Deutsche) : 1 Sitz

Landesregierung
Die Landesregierung (it. Giunta provinciale) mit einem Landeshauptmann (Presidente) an der Spitze besteht aus seinen Stellvertretern, die jeweils der deutschen und der italienischen Sprachgruppe zugehörig sind und aus den Landesräten. Die Anzahl ihrer Mitglieder wurde im März 1989 von bisher 14 (einschließlich Landeshauptmann) auf elf reduziert. Der Landeshauptmann und die Landesräte werden vom Landtag in geheimer Wahl (aus den eigenen Reihen) gewählt. Die sprachgruppenmäßige Zusammensetzung muss jener im Landtag entsprechen. Durch das Verfassungsgesetz Nr. 2/2001, das seit Februar 2001 in Kraft ist, hat Südtirol die freie Wahl der Regierungsform (z. B. Direktwahl des Landeshauptmannes)

Derzeitiger Landeshauptmann ist seit 1989 Luis Durnwalder von der Südtiroler Volkspartei (SVP). Seine Vertreter sind seit 2003 Otto Saurer (SVP) (Ressort „Deutsche und ladinische Berufsbildung, deutsche Schule“) und Luisa Gnecchi (Centrosinistra/Mitte-Links-Projekt) (Ressort „Arbeit, italienische Schule, italienische Berufsbildung und Innovation“).
Textquellen:
http://de.wikipedia.org/wiki/S%C3%BCdtirol#Politik
http://de.wikipedia.org/wiki/Landtag_(S%C3%BCdtirol)
http://wahlen.provinz.bz.it/

http://en.wikipedia.org/wiki/Trentino-Alto_Adige/S%C3%BCdtirol_regional_election,_2008
http://it.wikipedia.org/wiki/Elezioni_regionali_in_Trentino-Alto_Adige_del_2008

http://wahlen.provinz.bz.it/
http://www.provinz.bz.it/vote/2003/ergebnisse_suedtirol.htm

http://www.parties-and-elections.de/styrol.html

http://www.wahlen2008.it/index.php/content/view/ueberblick/59
http://www.stol.it/community/forum/themen.asp?f=10&SID=2609422431729987151
http://derstandard.at/?url=/?ressort=Suedtirol
http://portal.tt.com/tt/tirol/suedtirol.csp?CSPCHD=00a0000300004huojhS6000000UYjxcA9Jwhvoa1cmIB34Ow--
http://www.wahl2008.it/index.htm
http://www.nachrichten.it/
http://www.ff-online.com/politik/

http://altoadige.repubblica.it/

(Beitrag nachträglich am 25., Oktober. 2008 von zigzag editiert)
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Thomas Frings
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Sonntag, 26. Oktober 2008 - 15:28 Uhr:   

@Zigzag
Die Union für Südtirol hatte bei der letzten Wahl zwei Sitze. Eine UfS-Abgeordnete Klotz hat dann die "Süd-Tiroler Freiheit" mit gegründet.


Das Zuteilungsverfahren ist ungewöhnlich: Imperiali-Quota (Summer aller Stimme durch um zwei erhöhte Sitzzahl), Restsitze nach größtem Rest. Bekommt die SVP, deren absolute Mehrheit erstmals in Gefahr sein soll, mindestens 18/37 der Stimmen (48,65%), behält sie in jedem Fall die absolute Mehrheit, bei weniger als 17/37 (45,95%) wäre die absolute Mehrheit in jedem Fall futsch. Die Grenze zur absoluten Mehrheit liegt etwa bei 47-47,5%.

Theoretisch ist es möglich, daß den Parteien nach Imperiali-Quota mehr Sitze zugeteilt werden müßten als insgesamt Sitze zu vergeben sind. In diesem Fall würde stattdessen Hagenbach-Bischof verwendet. Das ist aber ein extrem unwahrscheinlicher Fall.
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zigzag
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Sonntag, 26. Oktober 2008 - 18:06 Uhr:   

"@Zigzag
Die Union für Südtirol hatte bei der letzten Wahl zwei Sitze. Eine UfS-Abgeordnete Klotz hat dann die "Süd-Tiroler Freiheit" mit gegründet. "

Danke für die Korrektur.
Auf http://de.wikipedia.org/wiki/Landtag_(S%C3%BCdtirol) steht ein Hinweis dahinter der auf http://de.wikipedia.org/wiki/S%C3%BCdtirol#Politik fehlt, wovon ich diesen Teil kopiert habe.
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zigzag
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Montag, 27. Oktober 2008 - 15:20 Uhr:   

Ergebnisse:

Partiti voti % seggi
Südtiroler Volkspartei 146.545 48,1 18
Die Freiheitlichen 43.614 14,3 5
Il Popolo della Libertà 25.294 8,3 3
Partito Democratico 18.139 6,0 2
Verdi del Sudtirolo - Liste Civiche 17.743 5,8 2
Süd-Tiroler Freiheit 14.888 4,9 2
Union für Südtirol 7.048 2,3 1
Lega Nord Südtirol 6.411 2,1 1
Unitalia 5.688 1,9 1
Italia dei Valori 5.009 1,6 -
Unione dei Democratici Cristiani e di Centro 3.792 1,2 -
Bürgerbewegung 3.622 1,2 -
Ladins 3.334 1,1 -
Sinistra dell'Alto Adige (PRC–PS–SD) 2.226 0,7 -
Partito dei Comunisti Italiani 1.262 0,4 -
Totale 313.931 100,0 35
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zigzag
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Montag, 27. Oktober 2008 - 19:14 Uhr:   

Karten
Stimmenanteile der Parteien nach Gemeinden:

http://wahlen.provinz.bz.it/grp_ld_vg.htm
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Mitdenker
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Mittwoch, 29. Oktober 2008 - 15:00 Uhr:   

Im neuen Südtiroler Landtag sind 35 Abgeordnete vertreten. Es sind 25 Männer und 10 Frauen. Innerhalb der Listen zählen die Vorzugsstimmen für die Bewerber.

Auswertung nach Sprachgruppen und Geschlechtern

deutsch (27): 21 Männer und 6 Frauen
SVP: 13 + 5 = 18
FRE: 5 M
STF: 1 + 1 = 2
GRÜ: 1 M
UFS: 1 M

italienisch (8): 4 Männer und 4 Frauen
PDL: 2 + 1 = 3
PD: 1 + 1 = 2
CIV: 1 F
LN: 1 F
UNI: 1 M

ladinisch (0)

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