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Archiv bis 10. Mai 2010

Wahlrecht.de Forum » Tagesgeschehen » Landtagswahlen in Deutschland » Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen (NRW) » Archiv bis 10. Mai 2010 « Zurück Weiter »

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Interessierter
Unregistrierter Gast
Veröffentlicht am Montag, 10. Mai 2010 - 15:44 Uhr:   

@Thomas Frings
"Richtig aber ist, dass die SPD die Linksfront anstreben wird, wenn Rot-Grün nicht gehen sollte."

Davon ging ich auch aus, als sich die Anzeichen dafür verdichteten, dass es für Rot-Grün nicht reicht.

@Marc K.
"Und die CDU liegt auch vor der SPD, sie ist weiterhin die stärkste politische Kraft in NRW."

Was sich aber in Sitzen kaum auswirkt und bei so kleinen Vorsprung, kann man wirklich nichts darüber sagen. Faktisch sieht es so aus: SPD und CDU sind gleichauf, nur die Zweitparteien machen die enormen Unterschiede in den Wahllagern aus.
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zigzag
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Montag, 10. Mai 2010 - 15:44 Uhr:   

Ich glaube ich weiß nun wie

"Überhang- und Ausgleichsmandate

Gewinnt eine Partei in den Wahlkreisen mehr Mandate als ihr nach dem Verhältnisausgleich zustehen, verbleiben diese Sitze der Partei (Überhangmandate). Die übrigen Parteien erhalten Ausgleichsmandate. Dazu wird eine neue Gesamtsitzzahl berechnet, indem die Zahl der Direktmandate der überhängenden Partei(en) durch die Zahl ihrer Zweitstimmen geteilt und mit der Gesamtzahl der Zweitstimmen aller zu berücksichtigenden Parteien multipliziert wird. Das Ergebnis wird gerundet (bei mehreren überhängenden Parteien wird die größere so errechnete Zahl genommen), im Falle einer geraden Zahl um eins erhöht und einer erneuten Sitzverteilung nach Sainte-Laguë zugrunde gelegt."

Also gebe ich in den Mandaterechner (Link unten) neben den Wahlergebnissen einfach so viele Sitze ein, bis die CDU auf 69 kommt, richtig?
(Die Sitzzahl muss dabei jedoch ungerade sein.)

http://www.election.de/cgi-bin/call_mandate.pl?bgcolor=ffffdd&methode=Lague&sitze=181&parteien=CDU,SPD,GR%DCNE,FDP,DIE%20LINKE,Sonstige&stimmen=37.0,33.0,12.0,8.0,5.0,5.0

(Beitrag nachträglich am 10., Mai. 2010 von zigzag editiert)
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Interessierter
Unregistrierter Gast
Veröffentlicht am Montag, 10. Mai 2010 - 16:14 Uhr:   

@görd
"Jetzt unter Rüttgers eine GroKo zu machen, wäre ein deutlich größere Wählerverarsche. Die Menschen in NRW wollen kein Rüttgers mehr und keine CDU in der Landesregierung."

Was die Leute für eine Regierung wollen wurde so direkt ja gar nicht gefragt. Die Leuten konnten nur Sitze im Parlament verteilen.
So eindeutig wird das erst durch die Interpretation der Medien. Und genau gegen die müsste eine Landesregierung Rüttgers II dann auch anregieren. Das wäre wirklich ein Spießrutenlauf, gegen die Koch in Hessen noch nett behandelt wurde...

@Kalle
"Dann sehe man sich das Medienimperium der SPD an."

Hier wäre ein Link angemessen. Meines Wissens gehört der SPD einige Lokalzeitungen, mehr aber nicht. Der Spiegel wurde z.B. auch schon immer neutraler.

"Es geht aber weniger um die Besitz- oder Einflussverhältnisse, sondern über die Einstellung der Journalisten."

Da ist was dran. Diverse Umfragen dazu sind bekannt.

"Die Leute wollen die CDU nicht mehr an der Regierung, die SPD aber schon, obwohl die CDU 6.200 Stimmen MEHR als die SPD hat? Die Leute wollen keine GroKo, aber wenn 6.200 Leute WENIGER die GroKo gewählt hätten würden sie eine gewollt haben? Das ist doch völlig absurd was Sie da schreiben."

Also: SPD und Grüne haben definitiv einen Lagerwahlkampf gegen die Union geführt (auch wenn die FDP zu den Hauptgegnern gehörte!), dieLinke war auch gegen die Regierung, wenn auch selbst ohne Aussicht auf Beteiligung, also kann man diese Werte addieren:
Das sind gut 52% der Wähler (Zweitstimmen nach Wikipedia Übersicht). Sicher, kein unkontroverses Ergebnis, aber insgesamt scheint sich dann doch eine knappe Mehrheit gegen die Regierung ausgesprochen zu haben.

@Leviathan
"Die FDP wird sich zweimal überlegen, eine Regierungsbeteiligung auszuschlagen. Es besteht keine Garantie, dass sich der bundespolitische Wind zugunsten der "Führungsfigur" Westerwelle dreht."

Um es mal etwas sarkastisch zu sagen: Weil die FDP vermutlich im Bundestrend weniger beliebt ist (diverse Umfragen zeigen es), soll sie in NRW gefälligst dafür sorgen, dass sie richtig unbeliebt wird, auch bei ihren Stammwählern?
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Silencio
Unregistrierter Gast
Veröffentlicht am Montag, 10. Mai 2010 - 16:19 Uhr:   

@Kalle:
"Es ist auch wieder ein Beispiel für die linke Presse: vor der Wahl war es laut Presse undenkbar, daß es rot-rot-grün gibt, entsprechende Warnungen von CDU und FDP waren verleumderisch oder lächerlich."

Welche Presse lesen Sie? Ich habe immer mitbekommen, dass Kraft dafür gescholten wurde, nicht klar Stellung gegen die Linke zu beziehen...bei sämtlichen Journalisten. Also beweisen anstatt behaupten.
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Thomas Frings
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Montag, 10. Mai 2010 - 16:33 Uhr:   

@nowhere
"alles wäre so einfach, wenn die FDP sagt, wir machen eine Ampel, so wie die Grünen einst im Saarland Jamaika akzeptierten,"
Da besteht ein fundamentaler Unterschied. Denn die Ökosozialisten, wozu auch die Grünen gehören, sind sehr stark in der Mehrheit, während Liberale weit weniger als 5% der Wähler ausmachen. Schon innerhalb der FDP ist ein großer Teil nicht wirklich liberal. Wenn die FDP jetzt mit dezidiert sozialistischen Parteien koaliert, dann bleibt vom "Markenkern" der FDP rein gar nichts mehr übrig. Das müssen die Grünen nicht befürchten. Denn große Teile der Union und sogar in der FDP haben ohnehin ähnliche (und aus liberaler Sicht komplett falsche) Ansichten wie die Grünen. So ist dann jede Koalition, wo auch nur eine linke Partei vertreten ist, im Ergebnis immer eine Linksregierung, das kann man in Hamburg und im Saarland auch schön sehen.

"Freuen Sie sich doch darüber, wenn es rot-rot-grün geben sollte, die Periode wird wohl
keine 5 Jahre gut gehen, es käme über lang entweder eine andere Koalition oder Neuwahlen."
Ich freue mich gar nicht über eine Ultralinksregierung. Realistischerweise muss man sowieso sagen, dass Rot-Grün auch nicht wesentlich besser wäre als Rot-Rot-Grün. Die SPD ist die letzten Jahre weit nach links gedriftet. Ich vermute auch, dass eine Linksfront die volle Legislaturperiode halten wird. Die Linkspartei wird sich die Hörner noch schnell genug abstoßen, wenn sie erstmal regiert.


@zigzag
"Also gebe ich in den Mandaterechner (Link unten) neben den Wahlergebnissen einfach so viele Sitze ein, bis die CDU auf 69 kommt, richtig?
(Die Sitzzahl muss dabei jedoch ungerade sein.)"
Das wäre natürlich die naheliegendste Lösung, ist aber in NRW nicht so. Der Landtag kann auch um mehr Sitze vergrößert werden als zum Verhältnisausgleich erforderlich. 1990 hätten dafür 237 Sitze gereicht, es waqren aber 239. 1995 hätten 219 gereicht, tatsächlich waren es 221 Sitze. Theoretisch ist auch ein Unterausgleich möglich.
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Interessierter
Unregistrierter Gast
Veröffentlicht am Montag, 10. Mai 2010 - 16:37 Uhr:   

@Dotty
"Schaffen es die Parteien endlich den 'dead-lock' aufzulösen (durch Block- und Lagerdenke) oder sollen GroKos zum Dauerzustand werden?"

"dead-was"?
Wie es mit einer "Normalisierung" der Großen Koalition weitergehen würde, kann man meines Erachtens in Österreich bewundern. Absolut nicht wünschenswert, lieber sollte die Reisleine gezogen werden, indem man gleich das Mehrheitswahlrecht einführt, um damit die Großparteien wieder in eine stabilie, kontradidaktische Position zu zwingen.

@Fenech
" Es kann nicht sein , dass jetzt zum x.ten Mal eine linke Mehrheit nicht genutzt wird und am Ende wieder die CDU trotz massiver Verluste den MinPraes. stellt.(siehe Saarland, Hessen , HH , Thueringen usw.)"

@nowhereman
"Freuen Sie sich doch darüber, wenn es rot-rot-grün geben sollte, die Periode wird wohl
keine 5 Jahre gut gehen, es käme über lang entweder eine andere Koalition oder Neuwahlen."


Bloß weil man das, was rot-grün will und das, was DieLinke will beides "Links" nennt heißt das noch lange nicht, dass man beide als ein Lager auffassen muss. Bei allen Überschneidungen, ist doch dieLinke im Widespruch zur SPD entstanden.

"Springer beherscht in den Auflagen nach wie vor den Markt."

Naja, das muss man realtivieren, so Meinungsmachend ist diese Presse auch nicht, besonders, da die Lufthoheit fehlt.
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Silencio
Unregistrierter Gast
Veröffentlicht am Montag, 10. Mai 2010 - 16:45 Uhr:   

"Die SPD ist die letzten Jahre weit nach links gedriftet."

Im konservativen NRW? Die SPD dort ist weitaus konservativer als anderswo in deutschen Landen. In Wahrheit haben sich in NRW CDU und SPD kaum unterschieden, lustig daher, dass die FDP glaubt, es ginge absolut nicht mit SPD. Mittlerweile glaubt man ja, dass diese Partei sich gerne als rechtsaußen darstellen will, so wie deren Anhänger immer von Linksfront usw. schwadronieren und für sie selbst die CDU zu links ist.
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Marc K.
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Montag, 10. Mai 2010 - 16:55 Uhr:   

@Engel,

" Sie dagegen haben ja schon die Möglichkeit, dass Rot-Grün eine Mehrheit haben könnte absolut ausgeschlossen."

Und es gibt auch keine Rot-Grüne Mehrheit. Von daher ist diese Aussage ja auch absolut richtig.

"Mein Posting um 20:48 bezog sich natürlich auf das Ergebnis der letzten Hochrechnungen. Diese Hochrechnungen haben die Möglichkeit zugelassen, dass es zu einer rot-grünen Mehrheit kommt."

Eine solche Relativierung ist aus dem Wortlaut Ihres Postings nicht zu nehmen.

Ich zitiere Sie nochmals:
"Würde mich mal interessieren, was Marc K. jetzt zu diesem ja angeblich "unmöglichen" und völlig "unrealistischen" Ergebnis sagt. Dass Rot-Grün möglich ist wollte er mir ja nicht glauben." "

Sie haben von einer Rot-Grünen Mehrheit gesprochen. Diese hat jedoch nie bestanden. Vielmehr war auch zu diesem Zeitpunkt eine Rot-Grüne Mehrheit ausgeschlossen. Alle Stimmen waren bereits abgegeben - und nach dem Wahlergebnis gibt es keine Rot-Grüne Mehrheit.
Sie haben sich mit dieser Aussage also evidentermaßen geirrt. Es wäre angemessen, wenn Sie diesen Fehler eingestehen, als andere für Vorhersagen zu kritisieren die in den meisten Punkten eingetroffen sind:
1. Rot-Grün hat keine Mehrheit
2. Die CDU liegt klar vor der SPD
3. SPD und Grüne haben ihr Wahlziel (eine rot-Grüne Mehrheit) nicht erreicht.
In all diesen Punkten hat sich meine Vorhersage bewahrheitet.

4. Richtig ist, dass ich angenommen habe, das Rot-Grün nicht ganz so stark werden würde. Aber für das letztlich politisch relevante Ergebnis (keine Rot-Grüne Mehrheit) habe ich korrekt vorhergesagt.
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Marc K.
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Montag, 10. Mai 2010 - 16:59 Uhr:   

@nowhereman,

die Grünen im Saarland sind eine Jamaica-Koalition eingegangen. Saarland ist wie NRW ein Industrie- und Kohlestandort. Von daher ist mir jetzt nicht deutlich, warum es in NRW - im Gegensatz zum Saarland - unüberwindliche Hindernisse geben sollte. Natürlich wäre eine solche Koalition schwierig. Aber ich verstehe nicht, warum die Grünen diese Möglichkeit nicht wenigstens ausloten. Vor der Wahl haben die Grünen eine Zusammenarbeit mit der Union in NRW im übrigen nicht kategorisch ausgeschlossen, während Frau Kraft die Linke für nicht regierungsfähig erklärt hat.
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Hausgast
Unregistrierter Gast
Veröffentlicht am Montag, 10. Mai 2010 - 17:00 Uhr:   

Oh, der Messias weilt unter uns. Kann Marc K., der offensichtlich mit überragenden seherischen Fähigkeiten ausgestattet ist, auch noch die zukünftige Regierungskoalition vorhersagen? Müsste doch eine leichte Übung für unseren selbsternannten Propheten sein...
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Marc K.
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Montag, 10. Mai 2010 - 17:19 Uhr:   

@Hausgast,

werter Hausgast, ich habe gegen ironische Kommentare - und auch gegen Sarkasmus - keine Einwände. Anders ist Ihr Beitrag auch nicht verständlich. Ich habe in meinem letzten Beitrag selbst eingeräumt, dass nicht alle meine Erwartungen eingetroffen sind. Von daher bin ich weder Prophet, noch eine sonstiges Heilsgestalt.
Aber im wesentlichen habe ich dieses Wahlergenis erwartet:
1. Rot-Grün hat keine Mehrheit
2. Die CDU liegt klar vor der SPD
3. SPD und Grüne haben ihr Wahlziel (eine rot-Grüne Mehrheit) nicht erreicht.

M.E. nach wird es auf eine rot-grün-dunkelrote Konstellation hinauslaufen. Ob das in Form Koalition ist (also einer formellen Regierungsbeteiligung der Linken) oder in Form einer "Tolerierung" halte ich für offen. Letztlich ist das nur ein gradueller, kein prinzipieller Unterschied. In beiden Fällen hängt Rot-Grün von der Linkspartei ab.
Schade um NRW.
Ich befürchte, dass dies die wahrscheinlichste Variante ist.
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Ratinger Linke
Unregistrierter Gast
Veröffentlicht am Montag, 10. Mai 2010 - 17:37 Uhr:   

@zigzag:

Wenn die CDU bei gleichem Zweitstimmenergebnis 2 Überhangmandate hätte, hätte sie 69 Wahlkreise gewonnen. Die Rechnung in NRW ist dann (Direktmandate mal Summe der berücksichtigten Zweitstimmen durch Zweitstimmen der betreffenden Partei):

69 * (2681736 + 2675536 + 940770 + 522437 + 434846) / 2681736 ~ 186,68

Das wird kaufmännisch gerundet und gegebenenfalls auf eine ungerade Zahl erhöht; hier ergibt sich also eine neue Gesamtsitzzahl von 187, die dann ganz normal verteilt wird, was 69:69:24:14:11 ergibt (2 Ausgleichsmandate für die SPD und je eines für Grüne und FDP). Der CDU würden schon bei 185 Sitzen 69 Sitze zustehen, aber das spielt in NRW keine Rolle (in diesem Fall bekämen nur SPD und Grüne je 1 Ausgleichsmandat, was aber für die absolute Mehrheit auch nicht reicht).

Nach dem vorläufigen Ergebnis stehen SPD und Grünen zusammen 49,84 % der Sitze zu, also normalerweise 90,22. Prinzipiell können Ausgleichsmandate in solchen Fällen schon zur Veränderung der realpolitischen Mehrheiten führen (sowie zu negativem Stimmengewicht bezüglich der Mandatsanteile), aber hier ist der Abstand zu den 50% noch etwas zu groß. Je größer die Sitzzahl wird, desto unwahrscheinlicher wird das. Bei 173 Sitzen (und ohne Berücksichtigung von Überhang) hätten SPD und Grüne aber dank Rundungsglück eine absolute Mehrheit.
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Dotty
Unregistrierter Gast
Veröffentlicht am Montag, 10. Mai 2010 - 17:40 Uhr:   

Marc K.:
die Grünen im Saarland sind eine Jamaica-Koalition eingegangen. Saarland ist wie NRW ein Industrie- und Kohlestandort. Von daher ist mir jetzt nicht deutlich, warum es in NRW - im Gegensatz zum Saarland - unüberwindliche Hindernisse geben sollte.


Es gibt einen ganz fundamentalen Unterschied: Die saarländische Landesregierung ist völlig neu strukturiert nach 10 Jahren Alleinstellung durch die CDU. Ferner natürlich der Sondereffekt Lafontaine, daher die Linken bei knapp 20%.

In NRW wäre es die Stützung einer abgewählten Koalition, deren Regierungschef am Wahlabend bereits den Rücktritt anbot.
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Linkswähler
Unregistrierter Gast
Veröffentlicht am Montag, 10. Mai 2010 - 17:41 Uhr:   

Ich bin strikt gegen eine Beteiligung der Linken an einer rot-grünen Koalition. Die Linke ist gegen die neoliberale Schröder-SPD und die neoliberalen Fischer-Grünen gegründet worden und weder Gabriel noch Özdemir haben bisher Anstalten gemacht, diese neoliberalen Verräter aus den Parteien auszuschließen. Eine starke linke Opposition gegen den neoliberalen block aus CDU, FDP, Grünen und SPD ist notwendig. Die Linke muß SPD und Grüne in die Zusammenarbeit mit CDU und FDP zwingen, um ihnen die Maske herunterzureißen und ihre kapitalistische Fratze zu enthüllen.
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Leviathan
Unregistrierter Gast
Veröffentlicht am Montag, 10. Mai 2010 - 17:41 Uhr:   

@Interessierter
Um es mal etwas sarkastisch zu sagen: Weil die FDP vermutlich im Bundestrend weniger beliebt ist (diverse Umfragen zeigen es), soll sie in NRW gefälligst dafür sorgen, dass sie richtig unbeliebt wird, auch bei ihren Stammwählern?

Für die FDP wird sich die Frage stellen, ob sie grundsätzlich in die Opposition gehen will, wenn es für das "bürgerliche Lager" nicht reicht.

Und in 2011 wird es für die FDP wenig Chancen geben, gute Ergebnisse einzufahren. Sicher nicht im Osten (wer gegen CDU oder SPD Protest wählt, landet bei NPD oder Linkspartei), vielleicht in RP (an Schwarz-Gelb glaube ich trotzdem nicht). In BaWü könnte es schnell auch zu Schwarz-Grün kommen.

Wenn die FDP nicht wie die Grünen in der Lage ist, andere Machtoptionen in Betracht zu ziehen, wird es für die Partei sehr schwer, sich über Regierungsarbeit zu profilieren.

Allerdings scheint die FDP momentan noch etwas in der Schockstarre zu verweilen, dass die CDU diese bedingungslose Liebe nicht erwidert. Zumindest hat von Lambsdorff den guten Herrn Laschet in der Gesprächsrunde im WDR ziemlich angefahren, dass die CDU sich nicht klar festgelegt habe. (Was meiner Meinung nach auch nicht zu einem besseren Ergebnis geführt hätte)
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Marc K.
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Montag, 10. Mai 2010 - 17:59 Uhr:   

@Dotty,

die CDU im Saarland hatte ebenso große Verluste wie die CDU jetzt in NRW.
Aufgrund der klaren Führungsstruktur der Saarland-Linken (Lafontaine) war auch nicht zu erwarten, dass diese Partei sich völlig chaotisch verhalten würde. Dieses Risiko besteht hingegen in NRW. Angesichts dessen scheint es sogar mehr Gründe in NRW als im Saarland zu geben das Experiment eines Linksbüdnisses nicht einzugehen.
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nicht links, nicht rechts
Unregistrierter Gast
Veröffentlicht am Montag, 10. Mai 2010 - 18:07 Uhr:   

@Kalle
sinngemäß:Journalisten sind fast alle links
Unsinn. Die meist verkaufte Zeitung (BILD) ist eindeutig rechts, sie macht den schlechtesten Journalismus und berichtet bewusst einseitig. Von den Qualitätszeitungen sind etwa genausoviele eher links (SZ, FR) wie rechts (FAZ,Welt). Extrem linke Zeitungen gibt es so gut wie keine (taz vllt.) Und Zeit und Spiegel sind wohl ein kleines bisschen links der Mitte. (Beim Spiegel bin ich mir da nicht mal so sicher)
Außerdem: Ich bin nicht links, aber die Tatsache, dass 80% der Jounalisten SPD/Grüne wählen (wusste ich nicht, glaube ich dir einfach mal) ist nicht grade eine Empfehlung für deine politische Richtung. Niemand befasst sich mehr mit Politik (inkl. Hintergründe) als Journalisten.

@Marc
Deine Triumpf in puncto Wahlvoraussage würde ich mir sparen. Deine Voraussage (Rot-Grün abwegig) war falsch - auch wenn keine Mehrheit zustande kam. Deine Freude über die richtige Voraussage (CDU vorne, kein Rot-Grün) ist lächerlich, es hängt an wenigen Stimmen.
Übrigens: Ohne Briefwähler (die ja vor Griechenland gewählt haben) ist die SPD vorne und Rot-Grün hat eine Mehrheit.
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Marc K.
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Montag, 10. Mai 2010 - 18:16 Uhr:   

@nicht links, nicht rechts,

für jemanden der sich politisch nicht einordnen lassen will, hat der letzte Beitrag eine doch etwas zu offensichtliche linke Präferenz...

Im übrigen sollte man - egal welcher politischer Richtung man präferiert - bei den Fakten bleiben.
Mein Vorhersage war, dass es keine Rot-Grüne Mehrheit geben wird und das die CDU vor der SPD liegen wird. Und so ist es gekommen.
Meine Vorhersage war insofern zutreffend.

Ich bin ziemlich erstaunt, dass dies zu derartig viel Diskussionsstoff führt. Eigentlich ist die Frage was aus diesem Wahlausgang folgt dochviel interessanter.

(Beitrag nachträglich am 10., Mai. 2010 von Marc editiert)
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Interessierter
Unregistrierter Gast
Veröffentlicht am Montag, 10. Mai 2010 - 18:24 Uhr:   

@Silencio
"Im konservativen NRW? Die SPD dort ist weitaus konservativer als anderswo in deutschen Landen."

Ob NRW so "konservativ" ist, sei mal dahingestellt. Jedenfalls hat dort die klassische Arbeiter-SPD ihren Sitz. Die eher klassische politische Linke also auch, dass das etwas konservativ wirkt heutzutage ist natürlich richtig.

@Marc K.
"Ob das in Form Koalition ist (also einer formellen Regierungsbeteiligung der Linken) oder in Form einer "Tolerierung" halte ich für offen. Letztlich ist das nur ein gradueller, kein prinzipieller Unterschied. In beiden Fällen hängt Rot-Grün von der Linkspartei ab.
Schade um NRW.
Ich befürchte, dass dies die wahrscheinlichste Variante ist."


Eine Tolerierung kann ausgeschlossen werden. Diese Option wäre für die Linken einfach zu Witzlos. Wie sogar Gysi sinngemäß sagte: Ohne echte Möglichkeit, was zu ändern voll in der Verantwortung stehen und dann am Ende vielleicht vom Wähler abgestraft werden, nur weil sich ein paar Liberal-Konservative ärgern sollen? Ne. Die NRW-Linke hat ambitioniertere Ziele, man mag davon halten, was immer man will.

@Leviathan
"Für die FDP wird sich die Frage stellen, ob sie grundsätzlich in die Opposition gehen will, wenn es für das "bürgerliche Lager" nicht reicht."

Die Antwort war bisher eigentlich selbstverständlich: Schwarzgelb oder Opposition!
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nicht links, nicht rechts
Unregistrierter Gast
Veröffentlicht am Montag, 10. Mai 2010 - 18:38 Uhr:   

In der Tat ist die Frage was jetzt kommt am wichtigsten. Aber ich sehe da nicht allzu viele Möglichkeiten. Keine Partei dürfte sich wirklich freuen - selbst der SPD wäre wohl schwarz-grün ganz recht gewesen: Blockade im Bundesrat durch Grüne, und Profilierungsmöglichkeit in der Opposition.
Jetzt geht eigentlich nix mehr: kein schwarz-gelb, kein rot-grün, kein schwarz-grün, große Koalition bei Mandatsgleichheit wohl unmöglich (israelisches Modell?). Bleibt nur mit Linken und das will keiner. (Auch Kraft will nicht Kraftilanti werden). Wäre es CDU und FDP mit ihrer "Kommunistenangst" ernst, könnten sie es verhindern (z.B. "Ampel") - glaub ich aber nicht. Rot-grün-rot ist den Rechten lieber als rot-grün, weil es mehr Angriffsfläche bietet.

Bleiben nur Neuwahlen? (was käme da heraus?)}

UND @Marc vermutlich hältst du mich jetzt erst recht für links - was allerdings in einem Forum, in dem der Feuilleton der FAZ als DKP-nah eingestuft wird, nicht viel heißen will.

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