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Niedergang von CDU/CSU und SPD

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Archiv bis 08. Oktober 2009nowhereman20 08.10.09, 14:30h 
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Ralf Arnemann
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Donnerstag, 08. Oktober 2009 - 15:48 Uhr:   

@Suma:
> ... dass nach außenhin irgendwie der Eindruck
> entstehen soll, dass das "bürgerliche Lager"
> einen großen Sieg davongefahren hat.
Der Eindruck hat wohl viel damit zu tun, daß die Realität dem entspricht.

Entgegen den Erwartungen vom knappen Wahlergebnis hat schwarz/gelb einen recht deutlichen Wahlsieg (auch ohne Überhangmandate!) geschafft.
Und ist außerdem in den Bundesländern incl. Bundesrat dominant und ist kommunal viel stärker als früher.

Insgesamt muß man wohl lange zurückgehen um eine ähnlich starke Position zu finden.

Und mit Amtsbonus und angesichts einer angeschlagenen SPD als Opposition kann das noch eine Weile so bleiben.
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Suma
Unregistrierter Gast
Veröffentlicht am Donnerstag, 08. Oktober 2009 - 16:58 Uhr:   

@Ralf Arnemann:

Den großen Sieg sehe ich eben nicht, wenn man sich die absoluten Zahlen anschaut, die auch für das bürgerliche Lager nicht schmeichelhaft sind. Darauf baute eigentlich mein Gedankengang. Daher bin ich ja auch in meinem Statement auf die Nichtwählergruppe eingegangen.
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nowhereman
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Donnerstag, 08. Oktober 2009 - 17:08 Uhr:   

@ Ralf Arnemann

... ist kommunal viel stärker als früher

1. Dann müssen Sie die Freien Wähler aber mit einbeziehen, vor allem in ländlichen Räumen
2. kommt immer drauf an, mit welcher Zeitraum man vergleicht, sicher meinen Sie nicht die
späten 50-er und die 60-er Jahre.

@ Suma
Nichtwähler sind Nichtwähler, ich traue mir keine Bewertung zu, wem diese Gruppe zuzurechnen wäre, vielleicht sind darunter immer noch einige, die bis 1994 Kohl gewählt haben, seit dieser Zeit aber daheim geblieben sind. 1998 hat man umgekehrt argumentiert, eigentlich gäbe es gar keine linke Mehrheit, die SPD habe nur den besseren Kandidaten aufgestellt, aber in Wirklichkeit seien viele CDU-Wähler darunter, die Kohl nicht mehr wollten und andere wären zuhause geblieben.
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Thomas Frings
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Donnerstag, 08. Oktober 2009 - 17:10 Uhr:   

@Suma
In der Tat hat das bürgerliche Lager absolut sogar leicht verloren, nur verloren die Linken umso stärker. Die niedrige WAhlbeteiligung hat wohl vor allem der SPD geschadet.


"Mich wundert die Aussage, dass die Grünen strategisch schlecht dastehen. Es ging ja dabei nich nur um den Ist-Zustand, sondern auch um das zukünftige Potenzial. Daher kann ich mir schon vorstellen, wenn die großen Parteien weiter an Zuspruch verlieren, dass die Grünen als Jamaika wie auch Rot-Rot-Grün durchaus ein wichtiges Wörtchen mitreden werden."
Bei Rot-Rot-Grün ist die SPD der unsichere Kantonist, nicht die Grünen. Daher ist es vor allem eine Entscheidung der SPD, ob es dazu kommt. Bei Rot-Grün waren die Grünen ein sehr braver Koalitionspartner. Das kann sich ändern, aber das ist nun keineswegs sicher. Bei Jamaika, das ja für mindestens vier Jahre vom Tisch ist, könnten die Grünen tatsächlich wohl einiges rausholen - aber sicher weniger, als das in der Linksfront der Fall wäre. Ideologisch sind die Grünen den beiden anderen linken Parteien einfach wesentlich näher. Wenn die Grünen sowohl für amaika als auch für die Linksfront offen sind, dann wird das für die SPD ein Grund mehr sein, Richtung Linksfront zu gehen.

Ich denke, die Alternativen 2013 sind schon jetzt ziemlich klar: Schwarz-Gelb oder Rot-Rot-Grün, ein Mittelding ist kaum drin.
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Martin_D
Unregistrierter Gast
Veröffentlicht am Donnerstag, 08. Oktober 2009 - 17:15 Uhr:   

@Suma

Es ist immerhin der eindeutigste Wahlausgang seit 1990 (dort war allerdings das Ausmaß des schwarz-gelben Erfolges in einer ganz anderen Dimension), wenn man das Ergebnis von schwarz-gelb mit dem der übrigen im Bundestag vertretenen Parteinen vergleicht.

Den Anteil der Nichtwähler heranzuziehen, um einen Erfolg oder Misserfolg zu relativieren, halte ich nicht sinnvoll. Von seinem Wahlrecht nicht Gebrauch zu machen, kommt einer Einverständniserklärung mit dem Wahlausgang gleich, egal was bei der Wahl rauskommt.

Von den Beschreibungen ...
"knapper Wahlsieg"
"eindeutiger Wahlsieg"
"großer Wahlsieg"
"überwältigender Wahlsieg"
...
passt meiner Meinung nach "eindeutiger Wahlsieg" am besten. Aber das soll jeder so sehen wie er will.
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Suma
Unregistrierter Gast
Veröffentlicht am Donnerstag, 08. Oktober 2009 - 17:20 Uhr:   

@Thomas Frings:

"Die niedrige WAhlbeteiligung hat wohl vor allem der SPD geschadet."
Ja, und die Gründe sind ja hinreichend bekannt, daher eben meine Schlussfolgerungen. Wie gesagt, ich weiß, dass das alles recht theoretisch ist. Ich hab schon zu jemanden gemeint, dass man wohl bald sagen kann, wer nicht zur Wahl geht, stärkt Schwarz-Gelb, denn es ist glaube ich eher (natürlich nicht immer!) so, dass das Linkslager eher Mobilisierungsprobleme hat.

Was die Voraussage von 2013 angeht, kann das schon möglich sein, nur 4 Jahre sind eine lange Zeit im politischen Tagesgeschäft. Was weiß ich, wie das z. B. mit der Wirtschaftskrise weiter geht. Wenn man den Medien glauben möchte, sind einige Banken wohl wieder auf risikoreiche Geschäfte aus. Wenn der Staat nochmal auf Grund ähnlicher Ereignisse eingreifen müsste, könnte die Stimmung schnell umschlagen. Könnte, würde, hätte... man weiß es wirklich nicht. Die Zeit wird es zeigen.
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PNK
Unregistrierter Gast
Veröffentlicht am Donnerstag, 08. Oktober 2009 - 17:25 Uhr:   

Da die Grünen wie seit ihrer Grünen trotz aller gegenteiligen Bemühungen weit davon entfernt sind, als etwas anderes als eine rein-ökologische Partei angesehn werden, bleibe ich dabei: die Grünen sind (trotz schmelzender Gletscher und abgebremsten Waldsterbens:-) ) von den drei ehemals "kleinen" Parteien, diejenige, die am wenigsten in die Stammwählerschaft der zerschmelzenden Volksparteien einbrechen konnten, können und können werden. Sie werden niemals (auch nicht bei günstigsten Bedingungen wie dieses Jahr) bundesweit über 12% kommen. Alle derzeitigen Gewinne sind der Schwäche der SPD geschuldet. Sollte sich die Linke in den nächsten Jahren nicht selbst zerlegen (etwa durch eine "Wi(E)dervereinigung mit der SPD), werden die Grünen auch keinen Bedeutungszuwachs mehr erfahren. Ich gehe sogar soweit zu behaupten, dass mit dem Abschalten der letzten Kernreaktoren in Deutschland - wann auch immer- und somit mit dem Wegfall des Gründungsfalls der Grünen, die Grünen als Partei jenseits der 5% verschwinden werden. Das ist natürlich extrem weit aus dem Fenster gelehnt und relativ haltlos, ich denke nur, dass Deutschland und Europa in 50 Jahren andere ungelöste Probleme haben wird als CO2-Ausstoß (der in Europa dann zwar gering sein wird, weltweit aber eben nicht, woran keine deutsche PArtei aber etwas ändern könnte), Genmais und Biodiversität. Die FDP und die Linke geben nunmal die viel radikaleren Antworten auf die Themen der Zukunft: die praktizierte Wirtschaftsform und der Umgang mit sozialer Gerechtigkeit. Da sich die Grünen hier in der Schnittmenge von CDU und SPD befinden, werden sie hier kaum Punkten können.
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Thomas Frings
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Donnerstag, 08. Oktober 2009 - 18:18 Uhr:   

@PNK
"Da die Grünen wie seit ihrer Grünen trotz aller gegenteiligen Bemühungen weit davon entfernt sind, als etwas anderes als eine rein-ökologische Partei angesehn werden, bleibe ich dabei: die Grünen sind (trotz schmelzender Gletscher und abgebremsten Waldsterbens:-) ) von den drei ehemals "kleinen" Parteien, diejenige, die am wenigsten in die Stammwählerschaft der zerschmelzenden Volksparteien einbrechen konnten, können und können werden."
Sehe ich auch so. Die Grünen haben aber trotzdem eine beträchtliche Überschneidung in der Klientel mit der SPD. Das relativ gute Ergebnis von FDP und Grünen könnte auch damit zusammenhängen, daß von Anfang an klar war, wer erster werden würde. Wäre das nicht so klar gewesen, hätten vielleicht einige FDP- und Grünen-Wähler Union bzw. SPD gewählt.
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Thomas Frings
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Donnerstag, 08. Oktober 2009 - 19:54 Uhr:   

@Ratinger Linke:
Die Mittelalterliche Warmperiode mit vergleichbaren oder höheren Temperaturen als heute ist sowohl für Europa als auch für andere Teile der Welt belegt.
http://www.co2science.org/data/mwp/mwpp.php
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Thomas Frings
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Donnerstag, 08. Oktober 2009 - 20:12 Uhr:   

@PNK
"Ich gehe sogar soweit zu behaupten, dass mit dem Abschalten der letzten Kernreaktoren in Deutschland - wann auch immer- und somit mit dem Wegfall des Gründungsfalls der Grünen, die Grünen als Partei jenseits der 5% verschwinden werden."
DAs glaube ich kaum. Die Abwesenheit von Kernkraftwerken in Österreich hat die Grünen dort auch nicht klein gehalten. Die Grünen sind allgemein eine Partei, die für das Gute steht in den Augen ihrer Anhänger. Da gingen selbst ganz ohne Kernreaktoren und auch ohne "Energiekonzerne" die Feindbilder nicht aus.

"ich denke nur, dass Deutschland und Europa in 50 Jahren andere ungelöste Probleme haben wird als CO2-Ausstoß (der in Europa dann zwar gering sein wird, weltweit aber eben nicht, woran keine deutsche PArtei aber etwas ändern könnte), Genmais und Biodiversität."
Da bin ich der letzte, der widersprechen wollte. Aber es gibt nun einmal immer einen Bedarf nach Rettung der angeblich verdorbenen Welt. Daß die Welt verdorben ist und auf eine Katastrophe zusteuert, daran glaubt der gemeine Grüne felsenfest. Wenn es einmal gut ging, dann kommt es halt beim nächsten Mal umso schlimmer. Etwas polemisch, aber absolut treffend, die 10 Gebote des Öko-Glaubens:
http://www.oekologismus.de/?p=754


"Die FDP und die Linke geben nunmal die viel radikaleren Antworten auf die Themen der Zukunft: die praktizierte Wirtschaftsform und der Umgang mit sozialer Gerechtigkeit. Da sich die Grünen hier in der Schnittmenge von CDU und SPD befinden, werden sie hier kaum Punkten können."
Die FDP radikal? Reden wir über dieselbe Partei? "Radikal" wären für die meisten wohl klassisch liberale Positionen, aber die vertritt die FDP fast nirgends. Die Linkspartei ist m.E. nichts weiter als eine radikalisierte SPD. Das was die Linkspartei vertritt, würden auch die meisten SPD-Wähler unterschreiben. Nur sind die SPD-Wähler realistischer.
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SPD-Wähler
Unregistrierter Gast
Veröffentlicht am Montag, 12. Oktober 2009 - 09:36 Uhr:   

@ Thomas Frings

Ah ja, die SPD-Wähler würde also Stalin gut finden wie Frau Wagenknecht, ha, ha.
Dieses ganze Retro-Getue der alten SED-Kader in der Linken (Frau Pau u.a.) ist nicht einmal im linkesten hessischen Ortsverband der SPD zu ertragen, aber Sie, dem die FDP nicht liberal genug, die Union trotz Koch und Schäuble zu "mittig" ist, haben ja den vollen Einblick in die Gefühlswelt eines SPD-Wählers. Immerhin, ich konstatiere, ein SPD-Wähler hat bei - wie Sie an anderer Stelle sagen - aller Verachtung Ihrerseits ein gewisses Maß an Realitätssinn.
Ich gebe an dieser Stelle zu, dass man am Realitätssinn einiger SPD-Vorständler durchaus zweifeln darf. Jüngstes Beispiel: Maas. Ein ausgewiesener Lafontaine-Kenner glaubt mit ihm einen Pakt schließen zu können und der sich brav in die Ecke stellen würde. Sogar ein Nichtsaarländer kennt inzwischen das Ego des Napoleon von der Saar.
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Scratty
Unregistrierter Gast
Veröffentlicht am Montag, 12. Oktober 2009 - 16:54 Uhr:   

Hier ist eine Rede von Steinbrück zu lesen, in der er die Gründe für das schlechte Ergebnis der SPD sucht. Fand das sehr interessant:
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,654535-3,00.html
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Silencio
Unregistrierter Gast
Veröffentlicht am Dienstag, 13. Oktober 2009 - 04:06 Uhr:   

Die SPD scheint wohl grundsätzliche Überlegungen anzustellen, um die SPD-Basis zu stärken. Interessant dürfte sein, ob der Teil tatsächlich zur Abstimmung im Parteitag gebracht werden wird, in dem Primaries nach amerikanischem Muster bei örtlichen Bewerbern unter Einbeziehung nicht nur der Parteimitglieder angedacht sind. Leider ist der Artikel sehr vage und lässt eigentlich keine zuverlässige Information zu, inwieweit so ein Vorschlag wirklich Chancen hat. Interessant wäre so eine Idee, weil sie ein deutliches Signal nicht nur nach innen, sondern auch nach außen senden würde.
http://www.n-tv.de/politik/Gabriel-setzt-auf-SPD-Basis-article544424.html
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nowhereman
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Dienstag, 13. Oktober 2009 - 09:23 Uhr:   

Ich denke, dieser Artikel ist das beste, was seit einiger Zeit aus der SPD heraus gesagt wurde. Insbesondere seine Kritik an Ypsilanti, Stegner und den Berliner Verband trifft die Sache punktgenau, erst Hossiana Kanzlerkandidat und dann kreuzige ihn, um von der eigenen Schuld abzulenken.
Ypsilantis übertriebener Ehrgeiz, Stegners Stil und Wowereits Partiegetue haben viel dazu beigetragen, die Folgen der Agenda und die MWST-Lüge haben andere zu verantworten, die tragen bis auf den Fraktionvorsitzenden bald keine Verantwortung mehr. Wer schön wenn die drei o.g. auch langsam (bis zu den nächsten, in Berlin übernächsten Wahlen) ihren Rückzug planten und nicht irgendwelche Posten für Opas im Parteirat anstrebten. Ypsilanti und Stegner werden in ihrem Leben nicht mehr MP. Eine Partei erneuert sich nicht nur durch Programm sondern auch durch Köpfe.
Zwischen 1982 und 1998 lagen 16 Jahre Opposition, und einige Parteichefs/Kanzlerkandidaten. Mal sehen, wie lange es diesmal dauert.

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