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TV Duell Merkel - Steinmeier

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Archiv bis 14. September 2009Taugenichts20 14.09.09, 21:01h 
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Archiv bis 18. September 2009Thomas Frings20 18.09.09, 20:34h 
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Kay Karpinsky
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Freitag, 18. September 2009 - 20:38 Uhr:   

Bei Steinmeier wird man anders als bei Schröder auch auf das Verhältnis zwischen Erst- und Zweitstimmen schauen können. Wenn er da einen deutlichen Überschuss an Erststimmen erzielt - immer vorausgesetzt, die Brandenburger SPD-Anhänger wählen aus Unkenntnis des negativen Stimmgewichts nicht in hohem Maße mit der Zweitstimme Grün - wird man zumindest sagen können, dass es nicht in erster Linie an der Person lag. Seehofer ging auf vergleichbare Weise ja auch sehr gestärkt aus der Wahl 2005 hervor.
Schröder trat 1998, 2002 und 2005 nie als Wahlkreiskandidat an, was natürlich insofern clever war, dass sich der Effekt der persönlichen Stimme auf das ganze Land Niedersachsen erstreckte.
Es gibt natürlich auch das Gegenbeispiel mit Helmut Kohl, der ewig gebraucht hatte, um seinen Wahlkreis direkt zu gewinnen und dennoch in der CDU fest im Sattel saß.
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HenningOL
Unregistrierter Gast
Veröffentlicht am Freitag, 18. September 2009 - 22:57 Uhr:   

@Thomas Frings
"Wieso denn das nicht? Ypsilanti haben es sehr viele abgenommen. Wäre zum Zeitpunkt der Landtagswahl 2008 die SPD im Bund in der Opposition gewesen, wäre die Linkspartei nichtmal in die Nähe von 5% gekommen."

Simple Sache, Hessen ist nicht der Bund. Alleine durch den Osten hat die Linke eine solide Basis von ca. 3-4% im Bund (da ist sie unbestritten Volkspartei) - die fehlenden Krümmel die man dann noch im Westen brauch um über 5% zu kommen sind einfach. Außerdem wüsste ich nicht wie die SPD das Vertrauen das sie verspielt hat zurück gewinnen sollte.
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Wahlticker
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Freitag, 18. September 2009 - 23:41 Uhr:   

Wenn die SPD 25% bekommen sollte, oder sogar darüber liegt, ist Steinmeier gerettet. Die SPD war schon vor ihm in der Krise, ich hielt ihn für den falschen Kandidaten, aber in den letzten Wochen hat er sich besser präsentiert als gedacht. Ich bin mittlerweile überzeugt dass man ihm das Abschneiden der SPD nicht anhängen wird. Es sei denn die SPD landet unter 25%.
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Bernhard Nowak
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Samstag, 19. September 2009 - 00:33 Uhr:   

Ich denke auch, dass es 3 Optionen nach der Wahl für die SPD geben dürfte:
a)die SPD bleibt an der Regierung, weil Union und FDP keine absolute Mehrheit der Mandate erhalten. Dann bleibt Steinmeier Außenminister und Vizekanzler und Müntefering für eine Übergangszeit Parteichef. Wer dann Fraktionschef wird, ist offen, möglicherweise wird es Thomas Oppermann, der bisherige parlamentarische Geschäftsführer

b)Union und FDP erhalten zwar die absolute Mandatsmehrheit (möglicherweise nur durch Überhangmandate, also keine echte Stimmenmehrheit), die SPD schneidet aber besser ab als 25%. Dies ist dann zwar das schlechteste Ergebnis der SPD seit 1949, aber besser als die Umfragen es lange prognostiziert haben. In diesem Fall dürfte sich Steinmeier zumindest zeitweise als Fraktionschef halten und möglicherweise auch Nachfolger Münteferings an der Parteispitze werden. Kanzlerkandidat für 2013 dürfte aber dennoch Wowereit werden, der sich - wie Schröder - gegen das "Parteiestablishment" "durchbeißen" wird - vorausgesetzt, er ist 2013 noch Berlins Regierender Bürgermeister und wird nicht vorher abbgewählt.

c) Union und FDP erhalten die absolute Mehrheit an Stimmen und Mandaten, die SPD fällt unter 25% der Stimmen. Für diesen Fall erwarte ich den Rücktritt von Steinmeier und Müntefering. Ich denke nach wie vor, dass dann Herr Gabriel neuer SPD-Fraktionschef als Nachfolger von Struck werden könnte, Frau Nahles Parteichefin werden dürfte und eine Absprache mit Wowereit trifft, diesem 2013 - vorausgesetzt, er gewinnt die Abgeordnetenhauswahl in Berlin 2011 - die Kanzlerkandidatur zu überlassen. Ansonsten dürfte Wowereit nach einer krachenden SPD-Wahlniederlage schon jetzt seine Kandidatur für den Posten des Parteichefs anmelden - mit guten Chancen, dann gewählt zu werden.
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Thomas Frings
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Samstag, 19. September 2009 - 10:35 Uhr:   

"Simple Sache, Hessen ist nicht der Bund. Alleine durch den Osten hat die Linke eine solide Basis von ca. 3-4% im Bund (da ist sie unbestritten Volkspartei) - die fehlenden Krümmel die man dann noch im Westen brauch um über 5% zu kommen sind einfach."
Auf nichts kann man sich weniger verlassen als auf Wähler im Osten. 2002 war die PDS im Osten auch schon bei nur 16,9%. Sollte sie im Osten auf 15% abrutschen, bräuchte sie im Westen schon fast 3 Prozent.
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HenningOL
Unregistrierter Gast
Veröffentlicht am Samstag, 19. September 2009 - 12:29 Uhr:   

Die 16.9% war ein Erfolg der SPD durch eine Abgrenzungsstrategie, soweit richtig. Nur sehe ich folgende Punkte.
Die SPD hatte einen Charismatischen Führer - die PDS nicht (Gysi war da in den Vorruhestand getreten, wenn ich mich nicht irre).
Die PDS war eine Regionalpartei geworden und das war eine Bundestagswahl.
Das trifft aber nun nicht mehr auf die Linke zu. In der SPD ist kein neuer Schröder in Sicht. Die Linke sitzt im Westen in vielen, wahrscheinlich bald den meisten, Landesparlamenten.
Nach Ypsilanti und jetzt Saarland und Thüringen wird eine ganz Zeit vergehen bevor eine Abgrenzung glaubhaft wird.
Auch bis eine Linke Politik von der SPD wieder glaubhaft vertreten werden kann muss noch einige Zeit vergehen.
Die massiven Verluste an Mitglieder und Mandaten auf allen ebenen lassen sich nicht so schnell wieder wett machen - darunter leidet die Kampagnenfähigkeit. Auch die Position in den Gewerkschaften ist deutlich geschwächt.

Wenn wir also über 2013 oder 2017 reden sehe ich da keine Chance - längerfristig schon eher, die SPD kann wieder Vertrauen gewinnen und sich von der Schröderaltlast erholen. Nach 16 Jahren Merkel haben dann die Bürger die Nase voll und wählen... keine Ahnung TSG? ;)

Der schnellere Weg wäre m.M. nach, die Linke in Verantwortung bringen. Nichts Schadet einer Linken-Partei mehr als die Realität ;)
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Thomas Frings
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Samstag, 19. September 2009 - 13:15 Uhr:   

"Der schnellere Weg wäre m.M. nach, die Linke in Verantwortung bringen. Nichts Schadet einer Linken-Partei mehr als die Realität ;)"
Das ist natürlich richtig, aber die Kollateralschäden wären sehr groß.

Natürlich ist die Situation heute anders als 2002 und für die Linkspartei günstiger. Aber das kann sich eben ändern. Im Westen ist die Linkspartei nahezu ausschließlich Protestpartei. Diese Wähler können schnell wieder abwandern. Die Ost-Wähler sind ohnehin sehr flexibel.
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HenningOL
Unregistrierter Gast
Veröffentlicht am Samstag, 19. September 2009 - 15:00 Uhr:   

"Im Westen ist die Linkspartei nahezu ausschließlich Protestpartei"

Das sehe ich anders, spätestens bei dieser BTW hätten die weg sein müssen, wenigstens zu einem großen Teil. Stattdessen wächst die Linke ohne auch nur eine Machtperspektive zu haben. Ich denke Lafo hat es geschaft die Linke einen Teil der ehemaligen SPD wähler als die neue (bzw. alte) SPD zu verkaufen. Diese sind enttäuscht von der Schröder-SPD - und nichts ist schlimmer als enttäuschte Liebe. Er hat erfolgreich Wählerschichten besetzt, die Arbeiter und das Prekariat. Das sind keine Protestler, sondern Menschen die sich durch die andern Parteien nicht mehr vertreten gefühlt haben. (Siehe hierzu auch Saarland wo mehr Nichtwähler als Wechselwähler die Linke gewählt haben)

Anderer Punkt, selbst wenn man das Prekariat als Protestwähler sieht sehe ich nicht das die SPD eine Chance hat diese der Linken streitig zu machen in den nächsten Jahren - und wenn eines sicher ist, dann das die Anzahl der Prekären noch wachsen wird.
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Thomas Frings
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Samstag, 19. September 2009 - 15:21 Uhr:   

"Das sehe ich anders, spätestens bei dieser BTW hätten die weg sein müssen, wenigstens zu einem großen Teil. Stattdessen wächst die Linke ohne auch nur eine Machtperspektive zu haben."
Wieso denn das? Wem die SPD 2005 zu wenig links war, der hatte in den vergangenen vier Jahren keinen Grund, diese Meinung zu ändern.


"(Siehe hierzu auch Saarland wo mehr Nichtwähler als Wechselwähler die Linke gewählt haben)"
Da war die Wahlbeteiligung aber 2004 besonders mies. Und viele von den zugewanderten Nichtwählern dürften ehemalige SPD-Wähler sein.


"Er hat erfolgreich Wählerschichten besetzt, die Arbeiter und das Prekariat. Das sind keine Protestler, sondern Menschen die sich durch die andern Parteien nicht mehr vertreten gefühlt haben."
Gerade das sind doch typische Protestwähler. Daß sie mit anderen Parteien unzufrieden sind, bedeutet weder zwingend, daß sie deshalb der Linkspartei die Treue halten werden, noch daß sie der Linkspartei Problemlösungskompetenz zutrauen.
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HenningOL
Unregistrierter Gast
Veröffentlicht am Samstag, 19. September 2009 - 16:15 Uhr:   

"Wieso denn das? Wem die SPD 2005 zu wenig links war, der hatte in den vergangenen vier Jahren keinen Grund, diese Meinung zu ändern."
Protest ist aber etwas was mit der Zeit abebbt. Wie lange muss man eine Partei wählen damit man nicht mehr Protestwähler ist? Sie scheinen anzunehmen das alle Wähler im Linken Spektrum im Grunde immer die SPD wählen wollen, das aber gerade nicht machen weil die zu mittig ist. Ich denke das die Identifikation mit dieser Partei schon so sehr nachgelassen hat das viele nie mehr zurück kehren werden, egal was sie machen. Deswegen ist auch kein Protest mehr. Hier kann es sein das wir das doch unterschiedlich bewerten ;)

"Da war die Wahlbeteiligung aber 2004 besonders mies. Und viele von den zugewanderten Nichtwählern dürften ehemalige SPD-Wähler sein."
Richtig, die in Oskars-Partei "ihre" alte SPD sehen. Ich glaube nicht das die aus Protest Lafo gewählt haben, sondern sie haben etwas gewählt was es in der SPD nicht mehr gibt. Ihn und die alten Werte.

"Gerade das sind doch typische Protestwähler. Daß sie mit anderen Parteien unzufrieden sind, bedeutet weder zwingend, daß sie deshalb der Linkspartei die Treue halten werden, noch daß sie der Linkspartei Problemlösungskompetenz zutrauen."

Was ist schon zwingend? Es kann auch sein das die SPD in 8 Jahren an der 5 % Hürde scheitert - in vielen Europäischen Staaten haben wir da massive Umwälzungen. Nur würde ich es nicht für wahrscheinlich halten.
Arbeiter sind keine Protestwähler, das sind mal Stammwähler der SPD gewesen als sie noch eine Arbeiterpartei war.
Die Linke wird ja auch nicht gewählt weil sie die richtigen Lösungen hat, sondern die richtigen Fragen stellt. Darum wird sie in der Opposition auch Stark bleiben.
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Ralf Arnemann
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Samstag, 19. September 2009 - 17:38 Uhr:   

@Original-Florian:
> Was aber (m.E.) strategisch total dämlich
> wäre, wäre eine Mischung daraus.
> Also sowohl eine programmatisch linke
> Positionierung, als auch eine Koalitionsofferte
> an die Linkspartei (in Persona Wowereit als
> Kanzlerkandidat).
> Mit so einer Taktik würde sie BEIDE Ziele
> verfehlen.
Richtig.
Also 1.) das wäre eine total dämliche Strategie und 2.) wir reden hier über die Bundes-SPD.
Also wird sie es genau so machen.

Der linke SPD-Flügel ist in solchen Fragen unsäglich dumm - siehe Nahles, Stiegler, Ypsilanti, ...
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Ralf Arnemann
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Samstag, 19. September 2009 - 17:44 Uhr:   

@HenningOL:
> Ich glaube nicht das die SPD eine Chance hat
> die Linke aus dem Bundestag zu drängen ...
Schwer zu sagen, ob sie sie bundesweit unter 5% kriegen würde.
Aber deutlich zurückdrängen (oder wenigstens den weiteren Anstieg verhindern) ginge schon.

Es gibt in linken Kreisen eine große emotionale Sehnsucht nach der "wahren" SPD, das ist zwar sehr von unhistorischen Kitsch-Vorstellungen geprägt, aber eine deutlich linke SPD wäre für diese Wähler sehr viel attraktiver als die immer noch mit DDR-Altlasten verbundene Linke.

Und man darf zwei Punkte nicht vergessen:
Im Osten mag die Linke zwar (noch) stark sein, sie hat aber ein heftiges demographisches Problem.
Und im Westen sind die vielfältigen Probleme der Neugründung bzw. WASG-Fusion wahlkampfbedingt auf Eis gelegt worden - da wird es in den nächsten Jahren heftig krachen.

Da sind letztlich sehr viele Entwicklungen möglich.
Aber wesentlich ist für die SPD eigentlich, daß sie in die Opposition kommen muß. Nur dann hat sie überhaupt noch Optionen, sich strategisch zu positionieren und wieder Fuß zu fassen.
Als kleiner gewordener Juniorpartner der Union dagegen wird sie Jahr für Jahr weiter an die Linke verlieren - das wäre eine ständige Misere ohne Erfolgschance.
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Ralf Arnemann
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Samstag, 19. September 2009 - 17:49 Uhr:   

@Martin_D:
> Ich glaube, wenn die SPD mindestens 25% bekommt,
> dann muss man Steinmeier zugestehen, dass im
> immerhin eine gewisse Schadensbegrenzung
> gelungen ist. Immerhin wäre ein solches
> Ergebnis deutlich über der Europawahl.
Kann man so sehen, aber ich glaube nicht, daß sich so eine Sichtweise durchsetzen wird.
Die Meßlatte ist nicht die Europawahl, sondern andere Bundestagswahlergebnisse der SPD - ein historisches Minimum wäre ein Desaster.

Wobei das weniger an Grenzen wie 25% hängt (eigentlich ist schon alles unter 30% sehr peinlich), sondern da spielen verschiedene Faktoren eine Rolle: Der Abstand zur Union, und umgekehrt der zu FDP oder Linken.
Solange die CDU auch auf die Mütze bekommt, wird die SPD eigene Verluste viel besser wegstecken (siehe die absurden Reaktionen nach den Landtagswahlen).

Da hängt auch viel an den ersten Reaktionen am Wahlabend, wie sich die Spitzenpersonen verkaufen, ob sie das Wahlergebnis so deuten können, daß die Partei damit leben kann.
Ich traue Steinmeier Nervenstärke auch in der Niederlage zu, aber nicht die Fähigkeit, inspirierend zu wirken.
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HenningOL
Unregistrierter Gast
Veröffentlicht am Samstag, 19. September 2009 - 18:36 Uhr:   

@Ralf Arnemann
"Schwer zu sagen, ob sie sie bundesweit unter 5% kriegen würde.
Aber deutlich zurückdrängen (oder wenigstens den weiteren Anstieg verhindern) ginge schon."
Zum ersteren habe ich wie schon geschrieben mittelfristig meine Zweifel.
Beim Zweiten volle Zustimmung.


"Es gibt in linken Kreisen eine große emotionale Sehnsucht nach der "wahren" SPD, das ist zwar sehr von unhistorischen Kitsch-Vorstellungen geprägt, aber eine deutlich linke SPD wäre für diese Wähler sehr viel attraktiver als die immer noch mit DDR-Altlasten verbundene Linke."
"Kitschvorstellungen" *g* Das hat etwas mit den Habitus der (Gesammt-)Linken Gemeinde zu tun. Ich denke der Erfolg der SPD war das sie im Grunde immer pluralistisch war (wie die CDU auch). Also ein Gemischtwahrenladen in dem alle sich das Teil aussuchen konnte was sie mochten, damit sie über die "Fehler" hinweg sehen konnte. Die Schröder-SPD hat da den Bogen überspannt.


"Und man darf zwei Punkte nicht vergessen:
Im Osten mag die Linke zwar (noch) stark sein, sie hat aber ein heftiges demographisches Problem.
Und im Westen sind die vielfältigen Probleme der Neugründung bzw. WASG-Fusion wahlkampfbedingt auf Eis gelegt worden - da wird es in den nächsten Jahren heftig krachen."
Ich denke da wird in den Medien heftig übertrieben, Linke zanken sich immer. Richtig ist, die Linke wird die nächsten Jahr viel mit sich selbst zu tun haben - es stehen ja auch kaum Wahlen an, da wird dann Nabelschau gemacht. Die SPD wird aber auch nach der (wahrscheinlich) verpatzen Wahl in der Opposition ihren neuen Platz suchen - mit heftigen Flügelkämpfen, die aber nicht so Medienwirksam aufbereitet werden wie bei der Linken.



"Da sind letztlich sehr viele Entwicklungen möglich.
Aber wesentlich ist für die SPD eigentlich, daß sie in die Opposition kommen muß. Nur dann hat sie überhaupt noch Optionen, sich strategisch zu positionieren und wieder Fuß zu fassen.
Als kleiner gewordener Juniorpartner der Union dagegen wird sie Jahr für Jahr weiter an die Linke verlieren - das wäre eine ständige Misere ohne Erfolgschance."

Wir leben in Interessanten Zeiten.
Wenn die Große Koalition wieder kommt habe ich Mitleid mit der alten Tante SPD, das an die Macht klammern der Schroederianer würde wahrscheinlich einen weiteren Höhenflug der Linken verursachen.
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Ralf Arnemann
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Sonntag, 20. September 2009 - 11:51 Uhr:   

@HenningOL:
> "Kitschvorstellungen" *g*
Aber ja.
Sehr viele Sozialdemokraten haben eine sehr unscharfe Vorstellung von der Vergangenheit der eigenen Partei.
Die SPD war zwar schon immer (wie jede große Partei) eine Kombination verschiedener Flügel.

Aber die Mutter-Teresa-Mentalität mit Geschenke austeilen an möglichst viele Leute - das ist eine Erscheinung der modernen Überflußgesellschaft. Und wird eher von den akademisch gebildeten SPD-Linken vertreten, in der klassischen Arbeiter-Stammwählerschaft ist das eher unpopulär.

Hartz-IV ist im Prinzip ursozialdemokratische Denke, in der Arbeiterbewegung waren "Schmarotzer" oder "Lumpenproletariat" verpönt, der Sozialstaat sollte alleine dazu dienen, unverschuldet in Not geratenen Arbeitern oder ihren Hinterbliebenen zu helfen.

Wobei man ja durchaus darüber streiten kann, ob diese alten Maßstäbe heute noch sinnvoll sind. Aber es ist recht absurd, den Schröderianern eine Abkehr von alten SPD-Werten vorzuwerfen, wenn diese vermeintlichen alten Werte im wesentlichen ein Phantasieprodukt sind.
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Taugenichts
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Montag, 21. September 2009 - 20:21 Uhr:   

Die ARD bringt heute um 21 Uhr Ausschnitte aus alten Elefantenrunden. Eine aktuelle ist ja nicht zustande gekommen.
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Beobachter
Unregistrierter Gast
Veröffentlicht am Montag, 21. September 2009 - 23:21 Uhr:   

@ Taugenichts:

Vielen Dank für den Tip. War durchaus interessant, diese Wahlberichterstattung "fast durchgängig in Farbe"!
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b.schütt
Unregistrierter Gast
Veröffentlicht am Dienstag, 22. September 2009 - 10:46 Uhr:   

Wie sich Helmut Schmidt und Helmut Kohl beharkt haben, fand ich ziemlich abstoßend. Auch Str
Bei aller berechtigten Kritik am TV-Kanzlerkandidaten Duell 2009 wünsche ich mir jedenfalls kein zurück in die damaligen Zeiten.
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Taugenichts
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Dienstag, 22. September 2009 - 23:02 Uhr:   

Für alle, die gestern nicht gucken konnten, kommt hier der Link zur Sendung in der ARD-Mediathek:
http://mediathek.ard.de/ard/servlet/content/3025230
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Wahlticker
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Dienstag, 22. September 2009 - 23:26 Uhr:   

Der Spiegel hat diese Woche übrigens ein hübsches Titelbild. Ein aufgeklebtes Plastik-vexierbild mit Merkel bzw. Steinmeier auf dem Thron, darunter ein Thron mit beiden und der unterschrift "Aber bitte nicht wieder so". :-)

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