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Kuriosum bei Wahl in Nunavut

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tg
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Samstag, 18. Oktober 2008 - 12:25 Uhr:   

Im kanadischen Territorium nunavut finden am 27.10 Parlamentswahlen statt, nach Mehrheitswahlrecht in Einerwahlkreisen.

Probem: Es gibt nicht genug Kandidaten! In 2 Wahlkreisen steht nur je 1 Kandidat zur "Wahl", und in einem Wahlkreis (South Baffin) ist gar keiner zur Wahl angetreten. Nun gibt es im November eine Nachwahl, für die sich zum Glück Kandidaten gefunden haben.

http://cnews.canoe.ca/CNEWS/WeirdNews/2008/09/29/6922601-cp.html

http://en.wikipedia.org/wiki/Nunavut_general_election,_2008 (Zur Mitte scrollen)
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Fragender
Unregistrierter Gast
Veröffentlicht am Donnerstag, 09. Mai 2013 - 21:58 Uhr:   

Aber mal ehrlich, dass ist doch peinlich, dass nicht genug Bürger Interesse haben, die Geschicke ihres Gebietes mitzubestimmen.
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Good Entity
Unregistrierter Gast
Veröffentlicht am Donnerstag, 09. Mai 2013 - 22:52 Uhr:   

Nun ja, Baffin ist zwar die fünftgrößte Insel der Welt, aber die Bevölkerungsdichte lässt jedem Einwohner schon einige Quadratkilometer Platz. Der gesamte Wahlkreis hat dem Link nach irgendwo um die 1000 Wahlberechtigte, sicherlich fast ausschließlich Inuits.

Da gibt es sicherlich noch Interessenten für das Amt des lokalen Bürgermeisters (oder was immer es dort gibt), aber das Interesse an einem Sitz in einem Territorialparlament tausende Kilometer weit weg von zu Hause ist wohl eher mäßig.

Ich vermute zwar, dass da einiges an Geld fließt (und fließen muss). Trotzdem: Das könnte ich mir auch familiär verheerend (Wochenendheimfahrt dürfte entfallen) und mittelfristig auch für eine Wiedereingliederung auf Baffin und auch beruflich problematisch vorstellen - außer man will gar nicht nach Hause zurück, aber dann ist man vielleicht auch nicht der richtige Repräsentant.

Aber immerhin, es scheinen sich ja dann doch Leute zu finden, auch in den benachbarten Wahlkreisen, in denen es ja nicht anders aussieht.
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Ratinger Linke
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Donnerstag, 09. Mai 2013 - 22:52 Uhr:   

Es geht um ein Territorium, das halb so groß wie die ganze EU ist und 32'000 Einwohner hat. Der Wahlkreis ohne Kandidat hat weniger als 1'000 Wahlberechtigte gehabt. 1 Woche später hat es bei der Nachwahl 4 Kandidaten gegeben. Vermutlich ein reines Koordinationsproblem, das man auch mit Nachfristen o.Ä. in den Griff kriegen könnte. Nachdem es sich um ein konsensorientiertes System ohne Parteien handelt, ist aber auch eine Nachwahl problemlos (bei der dortigen Situation ist wahrscheinlich auch die Mehrheitswahl in Einerwahlkreisen ein vernünftiges Wahlsystem).

Vergleichbar große Gemeinden haben auch in Deutschland öfters ein Kandidatenproblem.
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Ratinger Linke
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Donnerstag, 09. Mai 2013 - 23:08 Uhr:   

@Good Entity: Der Wahlkreis ohne Kandidaten schließt direkt an die Hauptstadt an. Da gehts maximal um einige hundert Kilometer (ohne Verkehrswege natürlich, aktuelles Satellitenbild hier (untere Bildhälfte in der Mitte)). Vermutlich handelt es nicht um Vollzeitjobs.
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Good Entity
Unregistrierter Gast
Veröffentlicht am Freitag, 10. Mai 2013 - 01:30 Uhr:   

@Ratinger Linke

Schon richtig. Hatte ganz übersehen, dass die Hauptstadt auch auf Baffin Island liegt. Da war vor Jahren ja mal ein G7 Treffen...

Der Wahlkreis South Baffin besteht aus einem Ex-Handelsposten der Hudson Bay Company mit 450 Einwohnern auf Baffin Island selbst und einer schon vor 3000 Jahren bewohnten (weil eisfrei) kleinen Insel zwischen Baffin und dem Festland mit heute 1200 Einwohnern. Straßen gibt es keine, weil die Entfernungen zu groß sind und schwierig zu überwindende Gebirge dazwischenliegen, dafür aber je einen Flugplatz. Da ist es dann irgendwie auch egal, ob der Wahlkreis nun direkt anschließt ...

Und - oh Wunder - der tatsächlich nachträglich gewählte Abgeordnete war zuvor Bürgermeister auf besagter kleiner Insel. Er wurde dann sogar im Parlament Minister für Fragen der Nichtsesshaften, wurde aber im vergangenen Jahr ohne Begründung seines Amtes entbunden. Bei insgesamt 19 Abgeordneten, von denen auch noch Ministerposten ausgefüllt werden müssen, hätte ich jetzt doch zunächst Vollzeittätigkeit erwartet. Vermutlich hast Du aber doch Recht mit den Teilzeitjobs, verteilt auf einige Zeiträume von zusammenhängenden Wochen im Jahr.

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