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Archiv bis 13. Mai 2008

Wahlrecht.de Forum » Tagesgeschehen » Wahlen in den USA (US-Präsident, US-Senat usw.) » US-Präsidentenwahl: Vorwahlen in den USA » Archiv bis 13. Mai 2008 « Zurück Weiter »

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Bernhard Nowak
Veröffentlicht am Mittwoch, 05. März 2008 - 21:24 Uhr:   

Was mir auffällt, ist, dass offenbar die "Favoritenrolle" dem jeweils führenden Demokraten nicht bekommt. Lange war Hillary Clinton die Favoritin - und dann kam es zu dem "Aufstieg" von "Messias" Obama. Dann schien bis gestern das Rennen schon für Obama gelaufen zu sein - und es überzeugte Hillary Clinton in den Schlüsselstaaten Ohio und Texas - mit ihrer Wirtschaftskompetenz, einer aggressiveren Wahlkampfstrategie und möglicherweise einem Barack Obama, der in Sachen NAFTA doppelzüngig agiert zu haben scheint. Auch wenn die "Mathematik" für Obama sprechen sollte; das Rennen scheint wieder offen.

Die eigentliche Gefahr für die Demokraten ist aber, dass die Siegerin oder der Sieger des parteiinternen Wettbewerbs, also derjenige bzw. diejenige, der/die Präsidentschaftskandidat/in der Partei wird, die Anhänger des Unterlegenen/der Unterlegenen so verbittert, dass diese am 4. November nicht zur Präsidentschaftswahl gehen. Daher rechne ich immer mehr damit, dass John McCain nächster Präsident der USA sein könnte - wenn die Selbstzerfleischung zwischen Obama und Hillary Clinton weiter anhält.
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Florian (Unregistrierter Gast)
Veröffentlicht am Mittwoch, 05. März 2008 - 22:28 Uhr:   

@ B.Nowak:
Ich bin mir nicht sicher, ob die unklare Situation dem letztendlichen Kandidaten der Demokraten wirklich weh tut.
Bis zur endgültigen Entscheidung bekommt er immerhin deutlich mehr Aufmerksamkeit, "air time" etc. als McCain.
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Ralf Arnemann
Veröffentlicht am Donnerstag, 06. März 2008 - 09:25 Uhr:   

In den aktuellen Umfragen liegt McCain ja hinter Obama und Clinton:
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,539669,00.html

Das hat m. E. aber viel damit zu tun, daß sich die öffentliche Aufmerksamkeit derzeit fast nur auf die beiden demokratischen Konkurrenten richtet.

Wenn dann erst einmal die Vorwahlen entschieden sind, vermute ich aber wie Bernhard, daß es eine starke Demotivation bei den Anhängern des unterlegenen Kandidaten gibt, und dann hat McCain hervorragende Chancen.
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Florian (Unregistrierter Gast)
Veröffentlicht am Donnerstag, 06. März 2008 - 12:54 Uhr:   

was ich eher als Problem der Demokraten sehe:
sie können sich bisher nicht sauber für den Kampf gegen McCain positionieren.

Es gilt ja die alte Regel: Wahlen werden in der Mitte gewonnen.
Wobei die Mitte bei Vorwahlen und Hauptwahl natürlich unterschiedlich verortet ist.

Der durchschnittliche republikanische Vorwahl-Teilnehmer ist deutlich konservativer als der amerikanische Durchschnittswähler (bei den Demokraten liegt die Sache natürlich genau spiegelverkehrt).

Entsprechend ist die "optimale Positionierung" in den beiden Wahlkämpfen unterschiedlich.
Je länger der Kampf bei den Demokraten noch andauert, desto länger und näher müssen sich Clinton und Obama an den demokratischen Durchschnitt heranarbeiten. Und desto weiter sind sie dann logischerweise vom amerikanischen Durchschnitt entfernt.

Auch McCain musste das so praktizieren. Daher auch seine krampfhaften Versuche, sich als "echten Konservativen" darzustellen.
(M.E. war übrigens auch das taktische Ziel von Huckabees Verbleib im Rennen genau dies: dass McCain gezwungen wird, "ausreichend" konservative Positionen einzunehmen.

Ab sofort kann sich McCain aber nun darum bemühen, als "Mann der Mitte" zu erscheinen. Er kann ganz bewusst auch ein paar Lieblingsthemen der Demokraten betonen (Umweltschutz zum Beispiel), ohne dass er befürchten muss, das eigene Lager dann nicht mehr hinter sich zu haben .

Einen solchen Luxus können sich Obama und Clinton hingegen zur Zeit nicht leisten.
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tg
Veröffentlicht am Freitag, 07. März 2008 - 09:11 Uhr:   

Florian, das ist auch meine Einschätzung. Laut diesem FAZ-Artikel könnte es sogar zu einer gerichtlichen Auseinandersetzung zwischen Clinton und Obama kommen - was besseres könnte McCain kaum passieren:

http://www.faz.net/s/Rub0A1169E18C724B0980CCD7215BCFAE4F/Doc~E00A18200BAB54CB8B7B7CA12B30B4F2C~ATpl~Ecommon~Scontent.html
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tg
Veröffentlicht am Freitag, 14. März 2008 - 13:34 Uhr:   

Mal wieder was neues zum Thema Wahl-Strategie:

Da die Vorwahlen bei den Republikanern praktisch entschieden sind, nehmen immer mehr Anhänger der Republikaner an den Vorwahlen der Demokraten teil. Dort stimmen sie für Clinton, da Obama in Umfragen als aussichtsreicherer Kandidat gilt. Außerdem machen Stimmen für den zurückliegenden Kandidaten einen unenetschiedenen und damit unruhigen Parteitag wahrscheinlicher.

http://www.dailykos.com/storyonly/2008/3/12/81339/4516/40/474909
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Florian (Unregistrierter Gast)
Veröffentlicht am Samstag, 29. März 2008 - 09:53 Uhr:   

Zu den Democrats:

Bei den Vorwahlen werden ja Delegierten-Plätze für den Parteitag vergeben (sog. "pledged delegates").

Auf dem Parteitag wählen dann diese pledged delegates zusammen mit den (von Amts wegen teilnehmenden) Super-Delegates gemeinsam den Präsidentschafts-Kandidaten.

Interessanterweise sind dabei übrigens alle Delegierten in ihrer Wahl frei ("nur ihrem Gewissen verantwortlich" würde man wohl in Deutschland sagen).

Auch ein "pledged delegate", der z.B. offiziell dem Clinton-Lager angehört, kann dann wenn er will im Ernstfall dann auch für Obama stimmen.

Grundsätzlich ist der Mechanismus sicher auch sinnvoll.
Im Normalfall steht der Sieger der Vorwahl ja schon vor dem Parteitag fest. Die Delegierten können dann diesen Sieger mit großer Mehrheit wählen, was ja für die Außenwirkung wichtig ist.

Im aktuellen Fall verkompliziert es das Rennen aber weiter.
Clinton hat wohl bereits angekündigt, auch bei den Pledged-Delegates von Obama noch um Stimmen zu werben. Umgekehrt hat sie bereits einige ihrer eigenen vorgesehehnen Delegates ausgewechselt, weil sie die wohl als zu unsichere Kantonisten sieht.

Weil die Delegates letztlich trotz des ganzen Vorwahlen-Zirkus ein freies Mandat haben und weil es einen klaren Sieger nicht geben wird, kommt es jetzt für beide Seiten darauf an, die Delegierten mit Argumenten zu überzeugen.
Deshalb wird z.Z. heiß diskutiert, welches Kriterium denn nun eigentlich entscheiden sollte:

derjenige, der die relativ meisten pledged delegates hat? (voraussichtlich Obama)
Der bei der "Polular Vote" vorne liegt? (Obama)
Der die meisten bei der Hauptwahl entscheidenden umstrittenen "Battleground-States" für sich entscheidet? (Clinton)
Der für weniger Wähler der Gegenseite ein "rotes Tuch" ist? (unklar, ob dies Clinton oder Obama ist).
Der im direkten Vergleich mit dem Republikaner-Kandidaten McCain besser dasteht? (ebenfalls unklar).

Da Clinton "eigentlich" ja hinten liegt, ist ihre Strategie nun sehr stark auf diese Lobby-Arbeit bei den Delegierten ausgerichtet.
Ob das Früchte trägt bleibt abzuwarten.

Viele "pledged delegates" wird sie eher nicht rüberziehen können. Aber da gibt es ja noch die Super-Delegates. Plus die Delegierten, die für Edwards gebucht waren und nun ebenfalls ungebunden sind.

Wegen der verfahrenen Lage bei den Demokraten gibt es mittlerweile sogar schon Spekulationen über einen Kompromiss-Kandidaten. Im Raum steht der Name Al Gore.
(http://www.time.com/time/politics/article/0,8599,1725678,00.html)
Klingt natürlich aberwitzig: Erst Millionen Wähler abstimmen lassen und dann die ganze Wahl ignorieren und jemand anderen aus dem Hut zaubern. Kann mir irgendwie nicht so recht vorstellen, dass die Parteiführung damit durchkommt.

Es bleibt spannend...
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Mitdenker
Veröffentlicht am Mittwoch, 23. April 2008 - 23:08 Uhr:   

Vorwahl der Demokraten im Bundesstaat Pennsylvania am Dienstag, 22.04. 2008

Hillary Clinton gewinnt mit 55 %.
Barack Obama verliert mit 45 %.
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Bernhard Nowak
Veröffentlicht am Sonntag, 11. Mai 2008 - 18:51 Uhr:   

Obama übernimmt auch bei Superdelegierten die Führung
Vor 9 Stunden

Washington (AFP) — Im Rennen um die demokratische Präsidentschaftskandidatur in den USA hat Barack Obama seine Rivalin Hillary Clinton erstmals bei den sogenannten Superdelegierten überrundet. Mindestens drei weitere hochrangige Parteimitglieder, die auf dem Nominierungsparteitag der Demokraten Ende August den Auschlag bei der Bestimmung des Kandidaten geben, stellten sich hinter den Senator aus Illinois. Nach Zählung der unabhängigen Webseite RealClearPolitics kommt Obama derzeit auf 274, Clinton auf 271 Superdelegierte. Clinton aber gab sich weiter kämpferisch.

"Ich bin stolzer Unterstützer von Barack Obama", erklärte Harry Mitchell, Abgeordneter im Repräsentantenhaus von Arizona, der zu den mindestens zehn Superdelegierten zählt, die sich seit Freitag klar für Obama ausgesprochen haben. Er sei angetan von dessen Vision für Amerika, dessen Fähigkeiten, das Land zu einen und einen Wandel in Washington herbeizuführen, sagte Mitchell.

Rund 250 Superdelegierte waren nach wie vor unentschieden, wem sie ihre Stimme geben würden. Clinton hatte bei dieser Gruppe lange Zeit vor Obama gelegen. Dass er sie nun erstmals überrundete, wurde als symbolisch wichtiger Moment im Vorwahlkampf der Demokraten gewertet.

Da weder Clinton noch Obama die erforderliche absolute Mehrheit von 2025 Delegiertenstimmen in den verbleibenden Vorwahlen noch erreichen können, werden die insgesamt 795 Superdelegierten nun den Ausschlag über die Präsidentschaftskandidatur geben. Die ehemalige First Lady hatte sich lange Zeit Hoffnungen gemacht, genügend Superdelegierte auf ihre Seite zu bekommen. Anfang Februar lag Clinton noch mit 90 Stimmen der Parteifunktionäre vor Obama, vor einer Woche betrug ihr Vorsprung nur noch 17 Stimmen. Seit den Vorwahlen in North Carolina und Indiana am vergangenen Dienstag wendete sich das Blatt. Clinton warb am Wochenende in einer Telefonkonferenz weiter um die Unterstützung der Superdelegierten.

Sechs Vorwahlen stehen den Rivalen noch bevor, die nächste Vorwahl am Dienstag in West Virginia, dann folgen am 20. Mai Kentucky und Oregon, am 1. Juni Puerto Rico und schließlich am 3. Juni Montana und South Dakota. Clinton kann sich laut Umfragen in Virginia und Kentucky Siege ausrechnen.
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Ralf Arnemann
Veröffentlicht am Dienstag, 13. Mai 2008 - 10:01 Uhr:   

Rein theoretisch ist es immer noch möglich, daß Clinton die Wertung der Delegierten aus Michigan und Florida durchsetzt - damit wäre sie wieder in Führung.
Die Chancen dafür sind aber wohl gering.

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