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Kurt Beck als SPD-Kanzlerkandidat 200...

Wahlrecht.de Forum » Tagesgeschehen » Bundestagswahl 2009 » Kurt Beck als SPD-Kanzlerkandidat 2009 gegen Angela Merkel « Zurück Weiter »

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mma
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Dienstag, 19. August 2008 - 14:26 Uhr:   

("Fraglich, ob dem Durchschnittswähler Steinmeiers
> Nähe zu Schröder überhaupt bewußt ist.
Derzeit wohl eher nicht.
Bei einer Kanzlerkandidatur würde das aber schon Thema werden - dafür würde alleine schon die Union sorgen.")

Eher die SPD. Mit Schröders Außenpolitik hat sie bei den letzten beiden Wahlen die meisten Punkte gemacht.
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Ralf Arnemann
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Dienstag, 19. August 2008 - 14:54 Uhr:   

@mma:
> Mit Schröders Außenpolitik hat sie bei den
> letzten beiden Wahlen die meisten Punkte gemacht.
Das war noch vor Gasprom.
Damit hat Schröder die Verhältnisse auf den Kopf gestellt.
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Mitleser
Unregistrierter Gast
Veröffentlicht am Dienstag, 19. August 2008 - 16:08 Uhr:   

@Thomas Frings
Gehört hier wiklich nicht zum Thema, aber beides waren kurze Interventionen um völlig durchgedrehte Putschisten zu stoppen, ohne Eroberungsabsichten. Der Unterschied zu Georgien ist offensichtlich.

Stimmt, ist off topic (daher auch nur eine kurze Antwort), aber es sollte hier nicht stehenbleiben, dass sich die USA „zum Schutz ihrer Staatsbürger“ (so eine der offiziellen Begründungen von Reagan zur Grenada-Invasion) nicht auch mit militärischer Gewalt über das Völkerrecht hinwegsetzen. In Grenada ging es doch nicht in erster Linie um den Schutz der Staatsbürger oder die Zerstörung einer Militärdiktatur, sondern um die Lenkung der politische Ausrichtung Grenadas in die „richtige“ Richtung, die Invasion war ja schon zu Maurice Bishops Zeiten geplant gewesen. Dagegen war die von Gast eingeworfene Haiti-Operation schon fast humanitär.
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Thomas Frings
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Dienstag, 19. August 2008 - 18:33 Uhr:   

@Mitleser
Die genauen Umstände sind völlig unerheblich, jedenfalls haben die USA keinen Eroberungskrieg geführt, wie es die Russen in Georgien direkt und indirekt tun.


@mma
"Mit Schröders Außenpolitik hat sie bei den letzten beiden Wahlen die meisten Punkte gemacht."
2005 spielte Außenpolitik gar keine Rolle. Da haben die "Merkel-Steuer"- und die Anti-Kirchhof-Kampagne der SPD geholfen. Lob für den "lupenreinen Demokraten" war sicher nicht der Grund dafür, daß die SPD besser als erwartet abschnitt. Die Gasprom-Geschichte hat Schröder ins Zwielicht gebracht.
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eindeutigen Namen wählen
Unregistrierter Gast
Veröffentlicht am Mittwoch, 20. August 2008 - 01:23 Uhr:   

Wenn man genug Details ausblendet, man kann sich seinen Geschichte zurechtbiegen. Bisher Russland hat nichts erobert oder hat gesagt wird erobert. USA hat erobert halb Mexico.
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Wilko Zicht
Moderator
Veröffentlicht am Mittwoch, 20. August 2008 - 01:28 Uhr:   

Bitte keine weiteren Beiträge zur militärischen Praxis in Russland und den USA. Danke!
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God Entity
Unregistrierter Gast
Veröffentlicht am Mittwoch, 20. August 2008 - 13:03 Uhr:   

Zustimmung zu Wilko Zicht. Auf das offensichtliche Trollposting von 01:23 Uhr hätte es sicher bei dem kürzlich unsanft entschlafenen Forum auf election.de ein wildes Hauen und Stechen gegeben. Das unser Moderatorenteam hier nachts um halb zwei innerhalb von fünf Minuten die Reißleine ziehen kann, lässt mich auf eine noch sehr lange Lebensdauer des Forums von wahlrecht.de hoffen. Meine Anerkennung!

Ebenso hoffe ich natürlich, dass die Moderatoren sich auch gelegentlich eine Ruhepause gönnen (können) und hier nicht etwa im Schichtdienst täig sein müssen (siehe aktuell den Monarchiethread).
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Good Entity
Unregistrierter Gast
Veröffentlicht am Mittwoch, 20. August 2008 - 13:06 Uhr:   

Jetzt karikiere ich mich schon selbst. Das eben war natürlich ich.
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SaaleMAX
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Mittwoch, 03. September 2008 - 19:37 Uhr:   

F.W.Steinmeier stellt Forderungen, wenn er Kanzlerkandidat der SPD wird.
Er will sich F. Münterfering ins Boot holen und dem Wahlprogram seinen eigenen Stempel aufsetzen.

Derweil unterschreiben ca. 60 SPD-Linke einen Aufruf zur Abkehr von der Politik der Agenda 2010 und stellen einen eigenen Forderungskatalog auf.

Zerreibt sich die SPD selber oder sind mittlerweile einige Mitglieder in der falschen Partei ?
Wie kann sich die SPD selbst noch retten ohne sich völlig überflüssig zu machen?
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Ralf Arnemann
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Donnerstag, 04. September 2008 - 12:07 Uhr:   

Allmählich stellt sich ja die Frage, wieso die SPD überhaupt noch einen Kanzlerkandidaten aufstellen soll - in jeder Umfrage entfernt sie sich weiter von jeder Erfolgschance.

Dazu auch interessant:
http://zettelsraum.blogspot.com/2008/09/marginalie-der-unaufhaltsame-abstieg.html#links
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Claus
Unregistrierter Gast
Veröffentlicht am Donnerstag, 04. September 2008 - 16:34 Uhr:   

Ralf Arnemann weiß natürlich nur zu gut, dass Umfragen lediglich Momentaufnahmen darstellen und abgesehen davon eine Direktwahl des Kanzlers auch gar nicht stattfindet.

Wenn man sich die Bewertungen auf der sogenannten Leistungsebene ansieht (z.B. ZDF-Politbarometer FG Wahlen), sieht man, dass Angela Merkel aktuell mit +1.9 auf der -5/+5-Skala bewertet wird. Knapp dahinter - als zweitpopulärster Politiker - folgt schon Steinmeier (+1.8). Momentan zehrt Merkel in der sogenannten "Direktwahlfrage" sicherlich noch von ihrem Kanzlerbonus, ob dieser bis zur Wahl in knapp 13 Monaten Bestand hat, bleibt offen.

Lächerlich wäre es in der Tat, wenn die FDP erneut in Erwägung ziehen würde, einen eigenen "Kanzlerkandidaten" aufzustellen...
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Mitdenker
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Samstag, 06. September 2008 - 18:27 Uhr:   

An diesem Wochenende gibt es eine SPD Klausurtagung.
Es werden etwa 50 Parteivertreter teilnehmen.
Hier könnte die Entscheidung, über den Spitzenkandidaten zur Bundestagswahl 2009, fallen.
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Bernhard Nowak
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Samstag, 06. September 2008 - 21:43 Uhr:   

SPD beschließt laut Spiegel: Steinmeier wird Kanzlerkandidat der SPD
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,576754,00.html
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Bernhard Nowak
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Samstag, 06. September 2008 - 21:47 Uhr:   

Diese Information wird soeben im "Heute Journal" bestätigt.
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Bernhard Nowak
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Samstag, 06. September 2008 - 22:49 Uhr:   

Ich finde diese Entscheidung durchaus problematisch. Denn Steinmeier ist Autor der Agenda 2010, die von der SPD-Basis mehrheitlich abgelehnt wird. Wie Helmut Schmidt in den 1980-ger Jahren repräsentiert er nicht mehr den Mehrheitsflügel der SPD. Meines Erachtens dient er nur als "Wählermagnet". Seine Nominierung dient m.E. dazu, die SPD in Bayern vor ihren Landtagswahlen zu stärken und zu verhindern, dass sie möglicherweise auf unter 10% abrutscht. Doch was geschieht, wenn Frau Ypsilanti in Hessen Ministerpräsidentin wird? Dann wären doch die Reaktionen die: entweder kann sich Steinmeier mit seinen Überzeugungen nicht durchsetzen, hat also eine Niederlage erlitten. Oder er selber wäre nicht mehr glaubwürdig. Und dass Müntefering ins Kompetenzteam der SPD kommen soll - trotz seines offenkundig gespannten Verhältnisses zu Parteichef Beck - soll m.E. doch nur Wähler anziehen. Nun wird - wie bei Schröder und Lafontaine oder dem "Trio" Scharping, Schröder Lafontaine von "Tandem"-Lösung gesprochen. Aber was bringt dies Steinmeier? Kanzler wird er doch sowieso nicht. Denn er wird sich nicht mit Hilfe von SPD und Linkspartei zum Kanzler wählen lassen - wenn er seine Glaubwürdigkeit behalten will. Also ist dies doch nur ein "Dienst" für die Partei - und da seine Nominierung über die inhaltliche Mehrheitsmeinung der SPD hinwegtäuscht, die mittlerweile von Stegner oder Ypsilanti vertreten werden, ist dieser Schritt m.E. nichts anderes als Wählertäuschung. Denn der Kanzlerkandidat kann die von ihm gewünschte Politik in seiner Partei nicht durchsetzen - und deshalb wäre Beck oder sogar Wowereit die m.E. "ehrlichere" Wahl gewesen.
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Bernhard Nowak
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Samstag, 06. September 2008 - 23:33 Uhr:   

Und es gibt erste Reaktionen und Kommentare:

http://www.spiegel.de/politik/deutschlan...,576762,00.html

http://debatte.welt.de/kommentare/88911/...k+ist+nicht+weg

http://www.fr-online.de/in_und_ausland/p...in-der-SPD.html

Der Kommentar der Welt ist m.E. - was Beck betrifft - durchaus zutreffend. Er ist zunächst einmal aus der "Schusslinie". Wäre Beck Kanzlerkandidat geworden und 2009 gescheitert, wäre der Weg m.E. sofort für den Berliner Bürgermeister Wowereit an die Spitze der SPD frei und dieser würde damit sofort Kanzlerkandidat der SPD. So aber kann sich Beck - wie Kohl 1979 nach der Entscheidung der CDU/CSU für einen Kanzlerkandidaten Strauß für 1980 - nach einer zu erwartenden Niederlage von Steinmeier durchaus im Amt halten. Und da der amtierende SPD-Fraktionschef Peter Struck aus gesundheitlichen Gründen 2009 nicht mehr für den Bundestag kandiert, dürfte Beck im nächsten Bundestag Partei- und Fraktionsvorsitzender in einem sein - wie vor ihm Hans-Jochen Vogel. Damit ist er ab 2009 entweder Oppositionsführer oder zumindest zeitweise wieder mächtigster Mann der SPD. Für 2013 rechne ich dann aber mit einem Kanzlerkandidaten Wowereit, der die SPD für ein rot-rot-grünes Bündnis öffnen wird. Denn entweder landet die SPD 2009 in der Opposition und kann nur mit Hilfe von Grünen und Linken 2013 hoffen, an die Regierung zu kommen und den Kanzler zu stellen oder die SPD ist wiederum Juniorpartner in einer großen Koalition unter Merkel. Und dann wird diese große Koalition eine solche Quälerei, dass sie spätestens 2013 oder vorher beendet werden dürfte. Eine Ampelkoalition schließe ich aufgrund der wirtschaftspolitischen Gegensätze zwischen SPD und FDP aus. Man sieht ja, wie sich das Verhältnis von SPD und FDP in Hessen gestaltet. Auch wenn Westerwelle nicht so CDU-hörig ist wie Jörg-Uwe Hahn und die SPD im Bund nicht so nach links gerückt ist wie die Hessen-SPD unter Frau Ypsilanti, scheint ein solches Bündnis, welches Beck lange erhoffte als Ministerpräsident einer SPD-FDP-Koalition in Rheinland-Pfalz, wohl kaum denkbar.

Doch wenn die SPD nicht deutlich das Thema soziale Gerechtigkeit in den Blick nimmt und an der Agenda 2010 festhält, dann wird die Linkspartei immer stärker werden - schon weil letztere nicht regieren muß. Man sieht dies ja schon im Saarland und in Sachsen und Thüringen, wo nach Umfragen die Linkspartei schon stärker ist als die SPD. Auch unter einem Kanzlerkandidaten Steinmeier muß die SPD also klären, wohin sie will - und dies wird mit einem Kanzlerkandidaten Steinmeier, der die Wahl 2009 verlieren wird und dann entweder Geschichte oder nach wie vor nur Außenminister und Vizekanzler in einer großen Koalition sein wird, nicht einfacher, da - wie erwähnt - die Flügelkämpfe der SPD lediglich für kurze Zeit verdeckt und Steinmeiers Kurs keine Mehrheit in der Partei mehr zu haben scheint.
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Tim Spier
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Sonntag, 07. September 2008 - 09:00 Uhr:   

Ich finde es zumindest sehr gewagt, wenn Steinmeier schon jetzt verkünden lässt, dass die soziale Gerechtigkeit in seinem Wahlkampf eine kleinere Rolle spielen wird, als es im Augenblick der Fall ist. Wer sich die Wählerschaft auch der SPD von 2005 anschaut, weiß, dass dies das zentrale Thema ist, dass durchaus heterogene Wählersegmente miteinander verbindet. Und für rund eine Million Wähler war die Vernachlässigung dieses Themas der Grund, 2005 zur Linken zu wechseln. Auf dem Gebiet kann und darf er sich eigentlich keine Schwachstelle leisten.

Schröder als Kanzler konnte einen wirtschaftspolitischen Wahlkampf führen. Obwohl damals die Eckdaten nicht immer gut waren. Aber wie will Steinmeier herausheben, dass die wirtschaftliche Prosperität der letzten Jahre auf die SPD zurückzuführen ist? Wo wir doch eine Kanzlerin von der CDU und einen Wirtschaftsminister von der CSU haben. Und wenn er immer wieder beteuert, dass dies die Agenda 2010 war, wird er diejenigen, die jetzt deswegen ein geringes Einkommen haben, sicher nicht für sich gewinnen können.
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Bernhard Nowak
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Sonntag, 07. September 2008 - 13:41 Uhr:   

Kurt Beck ist nach mehreren Medienberichten als SPD-Vorsitzender zurückgetreten. Pressekonferenz der SPD zur Nominierung des Kanzlerkandidaten verschoben. Die Frage ist, wer nun Parteichef der SPD wird.
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Norddeutscher
Unregistrierter Gast
Veröffentlicht am Sonntag, 07. September 2008 - 13:47 Uhr:   

@Tim Spier

Offenbar ist man in der SPD der (meines Erachtens zutreffenden) Auffassung, daß die Verluste wegen der Agenda 2010 in den jetzigen Umfragen schon voll eingepreist sind und daher auch mit dem Bekenntnis zur Agenda der Wert nicht mehr sinken wird. Diejenigen, die nachher bei einer Bundestagswahl tatsächlich bereit sind LINKE zu wählen (und das nicht nur jetzt in Umfragen es gerade uncool ist, sich zur SPD zu bekennen), glaubt man a) offenbar tatsächlich nicht mehr zurückgewinnen zu können und rechnet man b) wohl deutlich kleiner als den jetzigen LINKE-Wert in Umfragen (auch das halte ich für plausibel). Drittens glaubt man wohl durch ein Trio Steinmeier (als Außenpolitikstrahlemann) / Steinbrück (als seriöser Sparkommissar) / Müntefering (als Vorbild für den aufstiegswilligen Facharbeiter alten Typs, der sich nicht mit erhöhter Sozialhilfe begnügen will, wie die LINKE-Wähler) Stimmen wieder zurückgewinnen oder zu sichern zu können, die durch das Ypsilanti/Wowereit-Gehampel verloren gegangen sind oder verloren zu gehen drohen. Während ich die ersten beiden Annahmen für plausibel halte, halte ich den dritten Akt für - vorsichtig ausgedrückt - ambitioniert.
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Bernhard Nowak
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Sonntag, 07. September 2008 - 13:49 Uhr:   

Die Berliner Zeitung berichtet, Müntefering solle Interims-Parteichef der SPD werden.
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Tim Spier
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Sonntag, 07. September 2008 - 14:00 Uhr:   

@Norddeutscher: Ich kann mir vorstellen, dass diese drei strategischen Annahmen tatsächlich die Annahmen der sich nun formenden zukünftigen SPD-Führung sind. Allein will mir der Glaube fehlen, dass dies zu einem nennenswerten Erfolg führt. Ein sozialdemokratischer Kanzler lässt sich m.E. nur unter zwei alternativen Bedingungen in Zukunft durchsetzen. Erstens: Man marginalisiert die Linke, holt die Wähler zurück und ist in der Lage, entweder mit Grünen, FDP oder sogar der Union als Juniorpartner den Kanzler zu stellen. Zweitens: Man nimmt die Abspaltung eines gewissen Teils der Traditionswählerschaft hin und sucht die rot-rot-grüne Koalition. Nur in diesen beiden Fällen kann die SPD selbst den Kanzler stellen.

Wenn beide Optionen nicht eingeschlagen werden, bleibt der SPD nur der Part des Juniors in einer Großen Koalition, wenn nicht schon vorher schwarz-gelb eine Mehrheit bekommt oder die Grünen sich auf ein Abenteuer mit der Union auf Bundesebene einlassen. Aber vielleicht geht es den Stones ja auch nur um die Fortführung der Großen Koalition. Immerhin haben sie da ihre Ministersessel einigermaßen sicher.
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Norddeutscher
Unregistrierter Gast
Veröffentlicht am Sonntag, 07. September 2008 - 14:08 Uhr:   

Der Beck-Rücktritt zu diesem Zeitpunkt ist natürlich der mediale Supergau, weil dadurch die Schlagzeile, das Steinmeier antritt marginalisiert wird.
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Bernhard Nowak
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Sonntag, 07. September 2008 - 14:24 Uhr:   

Ich sagte es schon: eigentlich halte ich diese Entscheidung - Beck tritt zurück, Steinmeier wird kommissarischer SPD-Chef, Müntefering wird dann auf einem Sonderparteitag zum neuen SPD-Chef gewählt - für sehr bedenklich, da beide - Müntefering aber ganz besonders - ja nicht mehr für die Mehrheitsmeinung der SPD stehen. Müntefering hat doch mit seinen Positionen zur Rente mit 67 und zur Bezugsdauer des ALG 2 keine Mehrheit mehr in seiner eigenen Partei. Wie soll denn ein Müntefering jetzt noch integrieren können? Dies durchschaut doch jeder Wähler.

Ich halte es jetzt durchaus für möglich, dass der Bundestag über Rücktritt oder Entlassung der SPD-Minister und anschließender auflösungsgerichteter Vertrauensfrage vorzeitig aufgelöst wird und es Neuwahlen vor dem 27.09.2009 geben könnte. Als Grund könnte Frau Merkel angeben, dass die SPD als Regierungspartner unberechenbar geworden sei. Und damit hätte sie ja gar nicht unrecht. Beide - Merkel und Steinmeier - führen doch jetzt schon Wahlkampf.
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Ralf Arnemann
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Sonntag, 07. September 2008 - 14:27 Uhr:   

@Tim:
> Ich finde es zumindest sehr gewagt, wenn
> Steinmeier schon jetzt verkünden lässt, dass
> die soziale Gerechtigkeit in seinem Wahlkampf
> eine kleinere Rolle spielen wird, als es im
> Augenblick der Fall ist.
Gewagt ja - aber vielleicht die einzig richtige Option.

Denn die sogenannte "soziale Gerechtigkeit" ist ein recht schwammiges Thema, bei dem die SPD der Linken eigentlich nie Paroli bieten kann.
Was immer die SPD an Sozialleistungen versprechen kann - die Linke kann unbekümmert mehr bieten, Geld spielt für sie ja keine Rolle.

Wenn die SPD dagegen pointiert die Leute anspricht, die die Sozialleistungen nicht kriegen, sondern zahlen, überläßt sie zwar die ca. 10% Transferempfänger den Linken - kann aber bei weit größeren Wählergruppen wieder Boden gut machen.

Und sie hat die Chance, die Agenda-Wirkungen auch mal positiv für sich in Anspruch zu nehmen. Es war ein kardinaler Fehler von Beck, hier in die Defensive zu gehen und den Linken damit indirekt Recht zu geben.
Über eine Million Arbeitslose weniger - das ist eigentlich ein Traumergebnis für Politik, das wäre noch vor einigen Jahren unvorstellbar gewesen.
Daraus hat die SPD bisher politisch nichts gemacht.
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Allmächtiger
Unregistrierter Gast
Veröffentlicht am Sonntag, 07. September 2008 - 16:38 Uhr:   

Positive Wirkungen hatte die Agenda 2010 keine.
Den Statistiken über gesunkene Arbeitslosenzahlen schenken doch nur die schlichteren Gemüter Glauben.

Aber die Agenda 2010 und Hartz 4 haben immerhin eines geschafft:
Die NPD kommt wieder in die Landtage.
Ganz toll... :-(
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Ralf Arnemann
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Sonntag, 07. September 2008 - 20:56 Uhr:   

@Allm:
> Positive Wirkungen hatte die Agenda 2010
> keine.
Unfug.
Man kann ja gerne streiten, wie groß die Effekte sind und ob sie irgendwelche Nachteile rechtfertigen - aber auch abseits von Statistik-Streit ist ein Effekt sichtbar und den muß sich die Urheberpartei normalerweise auch zu Gute halten.

> Aber die Agenda 2010 und Hartz 4 haben
> immerhin eines geschafft:
> Die NPD kommt wieder in die Landtage.
Die NPD hat nur einen Landtag geschafft.
Der Hauptnutznießer der Anti-Agenda-Kampagne ist die Linke.
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Allmächtiger
Unregistrierter Gast
Veröffentlicht am Sonntag, 07. September 2008 - 23:41 Uhr:   

NPD sitzt in 2 Ländern, Sachsen und Meckl.-Vorpommern, DVU in Brandenburg.

Der Linkspartei ist zu verdanken, dass die Nadelstreifennazis nicht noch mehr Erfolg haben. Das müssen auch die schärfsten Antikommunisten zugeben.
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Mitdenker
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Montag, 08. September 2008 - 08:48 Uhr:   

Ein DVU Vertreter sitzt auch in der Bremischen Bürgerschaft (Landtag).
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Lars Tietjen
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Montag, 08. September 2008 - 09:19 Uhr:   

@Mitdenker
Ein über die DVU-Liste in Bremerhaven gewählter Abgeordneter. Er ist inzwischen aus der DVU ausgetreten und hat eine Wählervereinigung "Protest der Bürger" gegründet. Damit ist die DVU formal nicht mehr in der Bremischen Bürgerschaft vertreten.
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Claus
Unregistrierter Gast
Veröffentlicht am Montag, 08. September 2008 - 11:40 Uhr:   

@Allm: Und wie hat die Linkspartei es deiner Meinung nach geschafft, dass die "Nadelstreifennazis nicht noch mehr Erfolg haben"? Mit einem "antifaschistischen Schutzwall" oder haben sie die Rechtsradikalen mit ihren populistischen Thesen geködert?
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Ohnmächtiger
Unregistrierter Gast
Veröffentlicht am Montag, 08. September 2008 - 17:27 Uhr:   

Allmächtiger schreibt doch ganz klar, dass nur intelligentere Menschen die NPD wählen, denn "Den Statistiken über gesunkene Arbeitslosenzahlen schenken doch nur die schlichteren Gemüter Glauben." Er freut sich, dass die NPD jetzt in 2 Landtagen sitzt und meint mit Nadelstreifennazis die Konkurrenz.
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Ralf Arnemann
Registriertes Mitglied
Veröffentlicht am Montag, 08. September 2008 - 17:35 Uhr:   

> Der Linkspartei ist zu verdanken, dass die
> Nadelstreifennazis nicht noch mehr Erfolg haben.
Völlig haltlose Behauptung.
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Norddeutscher
Unregistrierter Gast
Veröffentlicht am Freitag, 18. September 2009 - 21:18 Uhr:   

@Allmächtiger:
"Der Linkspartei ist zu verdanken, dass die Nadelstreifennazis nicht noch mehr Erfolg haben. Das müssen auch die schärfsten Antikommunisten zugeben."

Und wahrscheinlich war es auch die Linkspartei, die die NPD in Thüringen die NPD unter 5 % gedrückt hat ... oh man, heilige Einfalt.

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