Themen Themen Profil Profil Hilfe/Anleitungen Hilfe Teilnehmerliste Teilnehmerliste [Wahlrecht.de Startseite]
Suche Letzte 1|3|7 Tage Suche Suche Verzeichnis Verzeichnis  

Dresden I = 3 Sitze?

Wahlrecht.de Forum » Tagesgeschehen » Bundestagswahl 2005 » Dresden I = 3 Sitze? « Zurück Weiter »

  ClosedGeschlossen: Keine neuen Themen Letzter Autor Beiträge Seiten Letzter Beitrag
001-025MMA25 20.09.05, 16:30h 
  ClosedGeschlossen: Keine neuen Themen        

Autor Beitrag
 Link zu diesem Beitrag

Mörsberg
Veröffentlicht am Dienstag, 20. September 2005 - 16:42 Uhr:   

Es ist eine Argumentation nach dem Muster "der Klügere gibt nach". Teilen sich die Erststimmen für SPD und Linkspartei "normal" auf, dann gewinnt der CDU-Kandidat. Die Wähler der Linkspartei haben kein so herausragendes Interesse daran, ein CDU-Überhangmandat zu verhindern, dass sie deswegen die SPD-Kandidatin wählen würden. Der Linkspartei kann das Verhältnis der beiden Großen egal sein. Darum ist es andersherum aussichtsreicher.
 Link zu diesem Beitrag

Ralf Arnemann
Veröffentlicht am Dienstag, 20. September 2005 - 16:50 Uhr:   

@Mörsberg:
Wahltaktisch korrekt argumentiert.
Nachdem aber die Dresdner Nachwahl den Unionsvorsprung nicht mehr gefährden kann, wird die SPD nicht den politischen Fehler machen, einen Wahlaufruf zugunsten der PDS zu machen ...
Und so ganz ohne offizielle Parteiempfehlung werden die meisten Wähler doch nicht zum taktischen Wählen zu motivieren sein.
 Link zu diesem Beitrag

MMA
Veröffentlicht am Dienstag, 20. September 2005 - 18:44 Uhr:   

@Mörsberg
Um die Menge von Linkspartei-Anhängern, die für die SPD-Person stimmen, zu vergleichen mit der der Wähler mit umgekehrtem Verhalten, müsste man doch wissen, wie groß die Potentiale für SPD und Linkspartei überhaupt sind.
Und wenn ich sehe, dass die SPD beim letzten Mal in dem Wahlkreis 31,3 % Erststimmen hatte und die PDS 20,9 %, habe ich Zweifel, dass man diese Ausgangslage vernachlässigen kann.
 Link zu diesem Beitrag

Bernhard Nowak
Veröffentlicht am Freitag, 23. September 2005 - 18:41 Uhr:   

NACHWAHL

CDU setzt in Dresden auf Direktmandat

FDP und CDU haben sich für die Nachwahlen in Dresden auf ein Stimmensplitting geeinigt. Die Union will ihren Direktkandidaten durchbringen, die FDP soll die Zweitstimmen erringen.



DDP
Dresden: Wahlkampf bis zum 2. Oktober
Berlin - Ein Sprecher der Bundes-CDU erklärte am Freitagnachmittag gegenüber SPIEGEL ONLINE: "Wir wollen am 2. Oktober das Direktmandat erringen." Einen Bericht der "Sächsischen Zeitung" über eine Einigung von CDU und FDP auf ein Stimmensplitting wollte er nicht kommentieren.

Das Blatt hatte heute von einer Einigung der Bundesgeschäftsführer von CDU und FDP für den Wahlkampf im Dresdner Nachwahlkreis 160 berichtet. Danach würden die Christdemokraten auf ihrer Wahlwerbung nur noch einen "reinen Erststimmwahlkampf" führen, die Liberalen auf Plakaten, Flugblättern und Postkarten ausschließlich um die Zweitstimmen werben. Eine noch weiter gehende Übereinkunft für eine gemeinsame Bürgerinitiative unter dem Motto "Dresdner wählen schlau" sei allerdings gescheitert.

Ziele der Kampagne, die von den Bundesgeschäftsführern beider Parteien ausgehandelt worden sei, seien der Gewinn des Wahlkreises durch den CDU-Kandidaten Andreas Lämmel und der Gewinn von mindestens 55.000 Zweitstimmen durch die FDP. Dann würden die Liberalen ein zusätzliches 62. Bundestagsmandat zu Lasten von Rot-Grün gewinnen. Schon rund 23.000 Stimmen der 219.000 Wahlberechtigten würden ein viertes sächsisches FDP-Mandat bedeuten.

Andererseits würde die CDU nach FDP-Angaben aufgrund des deutschen Wahlrechts paradoxerweise bei mehr als 40.000 Zweitstimmen für sie in Sachsen ein schon sicher geglaubtes Überhangmandat wieder verlieren.
 Link zu diesem Beitrag

Martin Fehndrich
Veröffentlicht am Samstag, 24. September 2005 - 09:11 Uhr:   

Die Abmachung macht auch Sinn für die CDU (auch wenn es wieder dementiert wurde). Die einzige wirklich offene Frage am 2.10.
ist, ob die CDU über die 41.000 Zweitstimmen kommt und dadurch einen Sitz verliert, oder drunter bleibt und den Sitz behält.

http://www.wahlrecht.de/bundestag/2005/dresden-2005.html
 Link zu diesem Beitrag

Good Entity
Veröffentlicht am Samstag, 24. September 2005 - 19:17 Uhr:   

Würden denn 23.000 Zweitstimmen tatsächlich der FDP ein zusätzliches 62. Mandat bringen, wie es bei DDP laut Bernhard Nowaks Posting heißt? Bei den wahltaktischen Empfehlungen von wahlrecht.de aus dem Link von Martin Fehndrich geht es bei den 23.711 Stimmen jedoch offensichtlich um die übliche Hare-Niemeyer-Verschiebung zwischen den verbundenen Landeslisten. Vielleicht wäre hier eine Aufklärung oder sogar Angabe der wirklich aufgedröselten Zahlen ganz hilfreich, damit jeder das selbst nachrechnen kann. Wäre super, nicht nur für die verunsicherten Dresdner!

Bei einer Wahlbeteiligung um die 80 % wären das über den Daumen nämlich so 13 bis 14 % der Dresdener Zweitstimmen. Das käme wohl normalerweise auch bei dem jetzigen guten Wahlergebnis für die FDP nicht zusammen, liegt aber im Bereich des realistisch Denkbaren. Wenn eine hinreichende Menge überzeugter CDU-Wähler (beispielsweise die Mitglieder nebst Großfamilien) erkennt, dass sie mit ihrer Stimme nicht nur rein hypothetischer Weise ihrer Lieblingspartei schaden, sondern sogar mit Gewissheit und sie damit auch noch der FDP nutzen können, wäre das doch schon ein Argument für sie.

Anders als bei dem möglichen Überhangmandat für die CDU könnten Anhänger von SPD, Grünen und Linke.PDS dies auch nicht durch Abgabe der Zweitstimme für die CDU bekämpfen, sondern sie müssten diese dann kollektiv den Grünen geben, die wohl den knappsten Sitz bekommen haben. Anhänger beispielsweise der SPD können ihre Zweitstimme aber auch bei taktisch sinnvoller Abgabe nur für eine Partei (hier also CDU oder Grüne) abgeben. Da bräuchte man glatt einen Wahlberater.

Wäre dem tatsächlich so, wäre der Grundsatz zumindest der "gleichen Wahl" aber doch schon krass verletzt, auch wenn es nur um ein, zwei oder drei Sitze gehen mag. Diese ganzen Möglichkeiten hatten nämlich Wähler außerhalb Dresdens nicht.
 Link zu diesem Beitrag

Martin Fehndrich
Veröffentlicht am Samstag, 24. September 2005 - 20:50 Uhr:   

Die 23.000 FDP Stimmen würden der FDP in Sachsen zulasten anderer FDP-Landeslisten einen Sitz bringen.

Der Grüne Vorsprung vor der FDP ist aber schon so groß, daß schon bei ein paar Stimmen für die Grünen, das Szenario nicht mehr funktioniert. Im Extremfall gewinnt die FDP von der CDU einen Sitz.

http://www.wahlrecht.de/bundestag/2005/dresden-2005.html

Wenn man der Umfrage der SZ für den Wahlkreis trauen kann, wollen 29% der CDU die Zeitstimme geben. Je nach Wahlbeteiligung ist das noch mehr als 41.000. Allerdings könnte wohl noch ein Teil der CDU Anhänger überlegen, ob sie wirklich der CDU eine schädliche Stimmen geben wollen, und dann kommen wir nah an die kritische Grenze heran. Und dann macht der Versuch sicher Sinn der CDU mit einer Zweitstimme zu schaden.
 Link zu diesem Beitrag

Dave Remmel (dave)
Veröffentlicht am Samstag, 24. September 2005 - 21:04 Uhr:   

Also wenn die CDU einen Sitz verliert, weil die Dresdner zuviel CDU gewählt haben (den Satz muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen), könnte ich mir vorstellen, dass da irgendjemand nachträglich doch noch Verfassungsklage einreicht.

Gruß, Dave
 Link zu diesem Beitrag

Martin Fehndrich
Veröffentlicht am Samstag, 24. September 2005 - 21:22 Uhr:   

>Verfassungsklage
Brief an den Deutschen Bundestag in 11011 Berlin.
 Link zu diesem Beitrag

Ralf Arnemann
Veröffentlicht am Sonntag, 25. September 2005 - 11:08 Uhr:   

Eins ist klar: Nachdem die Nachwahl in Dresden die peinlichen Mängel im deutschen Wahlrecht republikweit bekannt gemacht hat, wird das Verfassungsgericht diesmal eine Wahlanfechtung nicht mehr so leichtfertig ablehnen.

Eines ist mir unklar:
Die genannten Stimmzahlen (41.000 für die CDU, und sie verliert ein Mandat, 55.000 für die FDP, und sie gewinnt eines (absolut, nicht nur von einem anderen LV)) beziehen sich doch isoliert auf das derzeitige Ergebnis, d.h. man geht davon aus, daß die Stimmzahlen für die übrigen Parteien unverändert bleiben.

Damit ist ja aber nicht zu rechnen.
Wie sind denn diese Werte, wenn man für SPD, PDS und Grüne auch noch die zu erwartenden Stimmen dazu rechnet?
 Link zu diesem Beitrag

Martin Fehndrich
Veröffentlicht am Sonntag, 25. September 2005 - 11:43 Uhr:   

Die 41.227 Stimmen der CDU sind von anderen Parteien unabhängig, da sie die Unterverteilung beeinflussen.

Die 55.000 Stimmen der FDP hängen vom Restwahlergebnis ab. Sollten die Grünen doch noch ein paar Stimmen kriegen, ändert sich die Zahl, bzw. die CDU verliert einen Sitz.

Das Verfassungsgericht hat das letzte Mal die Wahlanfechtung auch nicht leichtfertig abgelehnt, wenigstens bis jetzt noch nicht.
 Link zu diesem Beitrag

Good Entity
Veröffentlicht am Sonntag, 25. September 2005 - 14:51 Uhr:   

Vielen Dank @Martin Fehndrich. DDP liegt also falsch. Sehr schön übersichtlich ist auch die Schritt-für-Schritt-Erklärung:

http://www.wahlrecht.de/ueberhang/beispiel-bundestagswahl-2005.html
 Link zu diesem Beitrag

Martin Fehndrich
Veröffentlicht am Sonntag, 25. September 2005 - 15:22 Uhr:   

DDP erwähnt ein viertes sächsisches FDP-Mandat. Das stimmt auch, nur eben zulasten einer anderen Liste.
 Link zu diesem Beitrag

Good Entity
Veröffentlicht am Sonntag, 25. September 2005 - 17:01 Uhr:   

>>Dann würden die Liberalen ein zusätzliches 62. Bundestagsmandat zu Lasten von Rot-Grün gewinnen. Schon rund 23.000 Stimmen der 219.000 Wahlberechtigten würden ein viertes sächsisches FDP-Mandat bedeuten.<<

Richtig, diesen Satz habe ich leider fehlinterpretiert und die beiden Kriterien zusammengefasst. Dabei hätte mir doch diese Super-Selbstberechnungsseite

http://www.wahlrecht.de/bundestag/2005/btwahl05_vor_DD.xls

helfen können. By the way, 46 Direktmandate der CSU? Bayern hatte doch nur 45 Wahlkreise, oder?
 Link zu diesem Beitrag

felixfisch@web.de
Veröffentlicht am Sonntag, 25. September 2005 - 17:03 Uhr:   

angesichts der Situation:
Wäre es aus Sicht der CDU nicht sinnvoll, ihren Symphatisanten zu empfehlen, mit der Erststimme CDU zu wählen und die Zweitstimme leer zu lassen?

Denn:
Eine Zweitstimme für die CDU oder für die SPD oder für die FDP kann der CDU schaden (richtig?).
 Link zu diesem Beitrag

E.E.
Veröffentlicht am Montag, 26. September 2005 - 09:26 Uhr:   

Gerade aufgrund der Diskussion, daß der CDU zu viele Zweitstimmen schaden können,
sind überraschende Ergebnisse möglich.

Bei der Bundestagwahl 2002 gab es im Wahlkreis 160 folgendes Zweitstimmen-Ergebnis:


CDU ........ 49.638
SPD ........ 53.507
FDP ........ 11.440
GRÜNE .. 12.787
PDS ........ 28.873


Annahme für alle folgenden Fälle: Alle Wähler, die nicht CDU gewählt haben,
vergeben die Zweitstimme wie 2002.

Wahlkreis
gewinnt
Änderungen bei den CDU-Wählern von 2002
Fall 1 CDU CDU: -10.000 / FDP: +10.000
Fall 2 CDU keine
Fall 3 CDU CDU: -42.000 / FDP: +42.000
Fall 4 CDU CDU: -45.000 / FDP: +30.000 / SPD: +15.000
Fall 5 SPD CDU: -45.000 / FDP: +30.000 / SPD: +15.000


Daraus ergäben sich folgende Sitzverteilungen:

Fall 1 Fall 2 Fall 3 Fall 4 Fall 5
CDU/CSU 226 225 225 225 224
SPD 222 222 222 223 223
FDP 61 61 62 61 61
GRÜNE 51 51 51 51 51
Linke 54 54 54 54 54
Summe 614 613 614 614 613
 Link zu diesem Beitrag

Roland
Veröffentlicht am Montag, 26. September 2005 - 09:47 Uhr:   

Offensichtlich wird in vielen Quellen eine falsche Zahl für die Grenze angegeben, ab der die CDU ein Überhangmandat verliert. Es sind dies auf Basis der Zahlen des Bundeswahlleiters 34529!

Endgültiges Ergebnis nach Hare-Niemeyer mit 34529 Stimmen in Dresden wäre:

CDU NRW: 173*3524374/(13096556+34529)= 46,4330786
CDU Sachsen: 173*(757366+34529)/(13096556+34529)= 10,4330933

D.h. aus bislang 10 Hare-Niemeyer- Listen-Sitzen in Sachsen werden 11(das ist immer noch weniger, als Direktmandate gewonnen wurden) und NRW verliert den 47. Sitz.
 Link zu diesem Beitrag

Roland
Veröffentlicht am Montag, 26. September 2005 - 09:53 Uhr:   

Vergesst es, hatte Saarland übersehen!!
 Link zu diesem Beitrag

Ralf Arnemann
Veröffentlicht am Montag, 26. September 2005 - 09:58 Uhr:   

@Martin:
> Das Verfassungsgericht hat das letzte Mal die Wahlanfechtung auch
> nicht leichtfertig abgelehnt, wenigstens bis jetzt noch nicht.
Stimmt, die Sache schwebt ja noch (hatte ich mit dem Einspruch wg. 5% verwechselt).
Aber der Zwischenbescheid [URL]http://www.wahlrecht.de/wahlpruefung/200412091.htm#abs14[/URL] klingt ja schon sehr nach Ablehnung.

Da können sie sich natürlich jetzt noch gesichtswahrend zurückziehen und die Sache doch noch behandeln.
 Link zu diesem Beitrag

AeD
Veröffentlicht am Montag, 26. September 2005 - 10:06 Uhr:   

@Roland
"Vergesst es, hatte Saarland übersehen!!"

,-) Na, so klein ist es doch gar nicht.
 Link zu diesem Beitrag

HK
Veröffentlicht am Donnerstag, 29. September 2005 - 10:13 Uhr:   

Sehe ich das richtig, dass die CDU, wenn ihr Direktkandidat in Dresden I gewinnt, schlechtestenfalls bei 225 Sitzen bleiben kann (nämlich dann, wenn sie zu viele Zweitstimmen bekommt), andernfalls aber auf 226 Sitze kommt? D.h. könnte sie nur dann einen Sitz verlieren, wenn die SPD das Direktmandat holt UND die CDU zu viele Zweitstimmen erhält?
 Link zu diesem Beitrag

Gast
Veröffentlicht am Donnerstag, 29. September 2005 - 11:40 Uhr:   

@HK
Ja, unter realistischen Annahmen ist das richtig, das Direktmandat muss aber nicht von der SPD-Kandidatin geholt werden.
 Link zu diesem Beitrag

E.E.
Veröffentlicht am Freitag, 30. September 2005 - 14:06 Uhr:   

@HK: " .... könnte sie nur dann einen Sitz verlieren, wenn die SPD das Direktmandat holt UND die CDU zu viele Zweitstimmen erhält?"

Weiter oben sind einige Vergleichsrechnungen auf Basis der Ergebnisse 2002 für den Wahlkreis Dresden I: nach oben

Wenn die meisten potentiellen CDU-Wähler ihre Zweitstimme anderen Parteien geben, kommt die Union (aus deren Sicht) im ungünstigsten Fall sogar nur auf 224 Sitze und die SPD auf 223 Sitze.

Anhänger der CDU sind daher gut beraten, keine Zweitstimme zu vergeben.
 Link zu diesem Beitrag

Martin_D
Veröffentlicht am Samstag, 01. Oktober 2005 - 01:08 Uhr:   

Man sollte die Diskussion über die Nachwahl in Dresden nicht nur auf ihre Auswirkungen auf die Sitzverteilung beschränken. Sie wird sicherlich auch eine gewisse Signalwirkung. Diejenige große Partei, die stärker als erwartet abschneidet, kann gestärkt in die Koalitionsverhandlungen gehen.

Von daher weiß ich nicht, ob die Union wirklich gut beraten, ihre Anhänger zu einer taktischen Stimmabgabe raten, um das negative Stimmgewicht zu vermeiden. Viele dieser potentiellen Wähler könnten dann ganz zu Hause bleiben und die SPD dadurch zu einen unerwartet guten Wahlerfolg verhelfen.
 Link zu diesem Beitrag

Dave Remmel (dave)
Veröffentlicht am Samstag, 01. Oktober 2005 - 11:00 Uhr:   

Ich finde es ehrlich gesagt ziemlich alberm, die Koalitionsverhandlungen von diesem einen Sitz auszumachen. Ich glaube nicht, dass sich die Fronten dadurch aufweichen lassen.
Gewinnt die SPD einen Sitz, sagt Schröder "Ich habs ja gleich gesagt" und Merkel "Wir haben aber immer noch die Mehrheit und dürfen den Kanzler stellen".
Gewinnt die CDU einen Sitz oder bleibt alles gleich sagt Merkel: "Ich habs ja gleich geagt" und Schröder: "CDU und CSU sind aber immer noch zwei verschiedene Parteien und die SPD ist damit die stärkeste Partei und darf den Kanzler stellen"

Gruß, Dave
 Link zu diesem Beitrag

Görd
Veröffentlicht am Samstag, 01. Oktober 2005 - 14:37 Uhr:   

Man stelle sich vor, die Union stellt tatsächlich den Kanzler, weil sie einen Sitz mehr hat als die SPD. Dann sterben zwei MdBs, die zufällig auf Überhangmandaten sitzen. Was passiert dann? Bekommt dann die SPD den Kanzlerposten?
 Link zu diesem Beitrag

Martin Fehndrich
Veröffentlicht am Samstag, 01. Oktober 2005 - 15:15 Uhr:   

Die Zweitstimmen sind wegen des negativen Stimmgewichts der CDU Stimmen schlicht und einfach nicht interpretierbar, und selbst bei den Erststimmen kann man am Ende nur auf eine CDU/Anti-CDU Absicht schließen.
 Link zu diesem Beitrag

Marek
Veröffentlicht am Samstag, 01. Oktober 2005 - 15:21 Uhr:   

> Die Zweitstimmen sind wegen des negativen Stimmgewichts der CDU Stimmen
> schlicht und einfach nicht interpretierbar, (...)

Das stimmt zwar, aber trotzdem wird das Ergebnis interpretiert werden. Und taktische Stimmabgabe von CDU-Anhängern, die einen Sitzverlust verhindern wollen, kann dann von der SPD für eine andere Interpretation ausgenutzt werden.
Die Medien werden das Wahlergebnis auf jeden Fall interpretieren können, weil sie eine Schlagzeile am nächsten Morgen brauchen.
 Link zu diesem Beitrag

Ralf Arnemann
Veröffentlicht am Samstag, 01. Oktober 2005 - 17:16 Uhr:   

Volle Zustimmung zu Martin.
Das Wahlergebnis kann nur dazu dienen, die Schwächen des deutschen Wahlrechts zu demonstrieren.
Wer aus dem Zweitstimmenergebnis politische Interpretationen rauslügt, macht sich lächerlich.
 Link zu diesem Beitrag

Martin_D
Veröffentlicht am Samstag, 01. Oktober 2005 - 21:07 Uhr:   

Ich bezweifle trotzdem, dass am Montag nach der Dresden Wahl die Schwächen des deutschen Wahlrechts, das Hauptthema in den Medien sein werden, auch wenn ich mir es wünschen würde.

Irgendwie ist das schon ein Problem. Die Spitzenkandidaten haben noch einmal Wahlkampf gemacht und laden dadurch den politischen Gegner und auch die Journalisten zu politischen Interpretationen ein. Sie werden sich dann schwer tun, hinteher zu sagen, dass diese unseriös sind, auch wenn sie objektiv gesehen damit recht haben.
 Link zu diesem Beitrag

Martin Fehndrich
Veröffentlicht am Samstag, 01. Oktober 2005 - 22:01 Uhr:   

@Martin_D

Hauptthema sicher nicht. Denn dann wird die "bis zur Nachwahl" Pause bei den anderen Themen vorbei sein. Es ist ja schon bemerkenswert, daß das Thema nun in fast allen Medien erwähnt wurde z.T. auf Seite eins und zwei. Kritik am Wahlsystem findet sich dabei aber nur sehr begrenzt.
 Link zu diesem Beitrag

oliver
Veröffentlicht am Samstag, 01. Oktober 2005 - 22:23 Uhr:   

# Erhält die FDP 3.986 bzw. mehr als 23.711 Zweitstimmen?
# Erhält die SPD 48.406 Zweitstimmen?
# Erhalten die Grünen mehr als 27.813 Zweitstimmen?

Das hab ich aus dem "Wahlnachtsreport Dresden I" herauskopiert. Kann mir noch jemand erklären, was in diesen Fällen geschehen würde?
 Link zu diesem Beitrag

Martin Fehndrich
Veröffentlicht am Samstag, 01. Oktober 2005 - 22:44 Uhr:   

@oliver
#Ein FDP Mandat wandert von NRW nach Thüringen, dann weiter von Thüringen nach Sachsen.
#Ein SPD-Mandat wandert von Schleswig-Holstein nach Sachsen
#Ein Grünes Mandat wandert von Hessen ins Saarland
 Link zu diesem Beitrag

Neibaf
Veröffentlicht am Sonntag, 02. Oktober 2005 - 14:00 Uhr:   

"Bei der SPD würde sich bei einem Plus von
rund 50.000 Stimmen (2002: 53.507) ein Sitz mehr von den Grünen ergeben
(auch ein „parteiinterner“ Mandatswechsel von der Landesliste SH nach
Sachsen könnte sich bei etwa dieser Stimmenzahl ergeben)."
der Parteiinterner Mandatwechsel ist klar, die Verschiebung der SPD-Grüne Verhältnisse von 222-51 zu 223-50 sieht man aber in der XCL Datei nicht (bei Grüne 1000 Stimmen und SPD 100000 ja, ist aber nicht sehr treffend...)
könnte mir jemand erklären, was ich falsch verstanden habe ?
Danke,
neibaf
 Link zu diesem Beitrag

WIlko Zicht
Veröffentlicht am Montag, 03. Oktober 2005 - 01:39 Uhr:   

@Neibaf:

Gemeint ist ein Plus von 50.000 Stimmen im Vergleich zum Ergebnis 2002, also über 100.000 Stimmen.

Beitrag verfassen
Beitrag:
Fett Kursiv Unterstrichen Erstelle Link Clipart einfügen

Benutzername: Hinweis:
Dies ist ein öffentlicher Bereich. Wenn Sie kein registrierter Benutzer sind, geben Sie lediglich Ihren Namen in das "Benutzername"-Eingabefeld ein und lassen das "Kennwort"-Eingabefeld leer. Die Angabe Ihrer E-Mail-Adresse ist freiwillig.
Kennwort:
E-Mail:
Optionen: HTML-Code anzeigen
URLs innerhalb des Beitrags aktivieren
Auswahl:

Admin Admin Logout Logout   Vorige Seite Vorige Seite Nächste Seite Nächste Seite