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Wahlrecht.de Forum » Tagesgeschehen » Wahlen in den USA (US-Präsident, US-Senat usw.) » Wahlen in den USA » 1-25 « Zurück Weiter »

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Uwe
Veröffentlicht am Mittwoch, 27. Oktober 2004 - 16:46 Uhr:   

Mich würde mal die Einschätzung unter den Teilnehmern hier zu einigen Aspekten der Wahlen in den USA interessieren.

Präsidentschaftswahl: Die verschiedenen Prognosen, die da veröffentlicht werden, weisen ja massive Unterschiede auf. Bei einigen sind ca. 20 Staaten noch als unentschieden markiert (darunter auch Louisiana oder Colorado), bei anderen hat sich die Zahl der swing states auf unter 10 reduziert. Angesichts der erheblichen Unsicherheiten bei den Umfrageergebnissen ist es gut möglich, daß am Ende irgendein Staat, den man bis jetzt ganz sicher einem der beiden Kandidaten zugeordnet hat, "umkippt" und dadurch die Wahl entscheidet. Wie das aussieht, zeigt gerade Hawaii. Das hatte niemand ernsthaft als möglichen Wackelkandidaten auf der Rechnung, sondern als sichere Beute für die Demokraten - und jetzt weisen die letzten Umfragen auf einmal einen Vorsprung für Bush aus.

Senat: Diese Wahl wird glaube ich bei dem ganzen Getöse um die Präsidentschaftswahl deutlich unterschätzt - die Demokraten befinden sich in der Minderheit (48 Sitze) und müssen eine Reihe z. T. wackliger Staaten verteidigen. Zwar haben auch die Republikaner im Moment so ihre Probleme (Alaska, Illinois), aber es sieht so aus, als könne es den Republikanern gelingen, eine Mehrheit davonzutragen. Auch wenn dort nicht immer entlang der Parteigrenzen abgestimmt wird, dürfte es für einen evtl. Präsidenten Kerry dann sehr interessant werden, in einem republikanisch beherrschten Senat sein Kabinett bestätigt zu bekommen. Von möglichen Kandidaten für den Obersten Gerichtshof mal ganz abgesehen.

Repräsentantenhaus: Hat jemand einen Überblick, wie sich die Umgestaltung der Wahlbezirke auf die Zusammensetzung dieser Kammer auswirken könnten?
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Ralf Arnemann
Veröffentlicht am Mittwoch, 27. Oktober 2004 - 16:59 Uhr:   

Nun ja, warum sollten die US-Umfragen nicht genau so ein unzuverlässiger Dummfug sein wie die deutschen?
Man kann ihnen eigentlich nur entnehmen, daß kein Kandidat einen so großen Vorsprung hat, daß man sinnvoll einen Favoriten ausdeuten könnte. Der Rest entscheidet sich erst am Wahltag.

Zum Senat: Hat nicht schon Clinton (mit eigentlich ganz gutem Gesamterfolg) gegen einen republikanisch dominierten Senat regiert?
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Thomas Frings
Veröffentlicht am Mittwoch, 27. Oktober 2004 - 19:02 Uhr:   

"Repräsentantenhaus: Hat jemand einen Überblick, wie sich die Umgestaltung der Wahlbezirke auf die Zusammensetzung dieser Kammer auswirken könnten?"


Da gibt es außer in Texas keine Änderung, dort haben die Republikaner zu ihren Gunsten neu geschnitten. Das wurde hier auch schon irgendwo diskutiert.

"Zum Senat: Hat nicht schon Clinton (mit eigentlich ganz gutem Gesamterfolg) gegen einen republikanisch dominierten Senat regiert?"

Ja, sechs Jahre lang. Seit Calvin Coolidge (1923-1929) hat kein republikanischer Präsident während seiner ganzen Amtszeit beide Häuser auf seiner Seite, Truman hatte 1947-49 bei Häuser gegen sich, ansonsten hatten alle Demokraten von Roosevelt bis Carter stets Mehrheit in beiden Häusern. Das muß aber nicht heißen, daß der Präsident dann immer seinen Willen kriegt. Roosevelt legte in seiner Amtszeit über 600 Mal Veto ein, im Schnitt etwa einmal pro Woche. Übrerstimmt wurde er aber nur neun mal.
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Bernhard Nowak
Veröffentlicht am Mittwoch, 27. Oktober 2004 - 19:25 Uhr:   

Kann mir bitte jemand das Wahlsystem in Nebraska und Maine erklären, wo ja nicht das Prinzip "The Winner takes it all" gilt. Der Text auf www.wahlrecht.de/ spricht vonder Festlegung von Wahlmännern"nach den Mehrheiten in den Repräsentantenhaus-Wahlkreisen verteilt, wobei zumindest in Maine eine gespaltene Mehrheit möglich erscheint."

Was bedeutet dies konkret? Dies ist mir immer noch unklar?
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Uwe
Veröffentlicht am Mittwoch, 27. Oktober 2004 - 20:48 Uhr:   

@ Bernhard:

In Maine gibt es zwei Wahlmänner für den Kandidaten mit der höchsten Stimmenzahl im gesamten Staat. Die beiden anderen Wahlmänner werden in den zwei Wahlkreisen, die auch für die Repräsentantenhauswahl gelten, bestimmt. Hier zählt dann jeweils die höchste Stimmenzahl im Wahlkreis.

Maine insgesamt neigt dieses Mal eher Kerry zu, allerdings könnte einer der Wahlkreise eine Mehrheit für Bush hervorbringen. Dann würde Maine insgesamt drei demokratische Wahlmänner und einen republikanischen Kollegen bestimmen.

In Nebraska gilt meines Wissens im Prinzip dasselbe System (nur gibt es einen Wahlkreis mehr), wobei Bush dort so weit vorne liegt, daß diese Spezialität dort nicht zum Tragen kommen dürfte.
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Frank Schmidt
Veröffentlicht am Mittwoch, 27. Oktober 2004 - 20:48 Uhr:   

Der Gewinner in jedem Wahlkreis kriegt einen Wahlmann, der Gesamtsieger des Bundesstaats noch mal zwei.

Angenommen, Kerry gewinnt einen Wahlkreis in Maine deutlich und verliert den anderen knapp. Dann bekommt er 3 Wahlmänner (einen für den Wahlkreis und 2 für den Gesamtsieg) und Bush einen (für den zweiten Wahlkreis).
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Mörsberg
Veröffentlicht am Mittwoch, 27. Oktober 2004 - 21:12 Uhr:   

> Nun ja, warum sollten die US-Umfragen nicht genau so ein
> unzuverlässiger Dummfug sein wie die deutschen?
Der Unterschied ist nur, dass wir für die USA nicht auf Anhieb wissen, welches Institut welcher Partei nahe steht.
Ansonsten mögen die Ausschläge in Hawaii und umgekehrt Colorado jeweils für sich genommen noch denkbar sein. Aber die Kombination HI rot UND CO blau ist es dann doch eher nicht. Immerhin sind die, die das zusammenstellen, ja so nett und verwenden eine abgestufte Darstellung.
Man kann sich allenfalls sicher sein, dass in der Wahlnacht das Internetz ziemlich überlastet sein wird.
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Bernhard Nowak
Veröffentlicht am Donnerstag, 28. Oktober 2004 - 00:22 Uhr:   

Vielen Dank für die Antworten !
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Bernhard Nowak
Veröffentlicht am Donnerstag, 28. Oktober 2004 - 00:28 Uhr:   

Gibt es eigentlich Informationen, wie jetzt die Wahlzettel in Florida in den berühmten "Schmetterlingsbezirken" aus dem Jahr 2000 aussehen? Gilt das "Stanz"-System immer noch oder gibt es da eine Änderung? Ich habe irgendwo gelesen, dass aufgrund veralteter Wahlmaschinen hier Pannen vorprogrammiert seien, aber konkret eine Antwort auf meine obige Frage nicht gefunden.
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Kai
Veröffentlicht am Donnerstag, 28. Oktober 2004 - 11:01 Uhr:   

@Uwe

Präsidentschaftswahl:

Sie können getrost davon ausgehen, dass die beiden wahlentscheidenden Staaten Florida und Ohio sein werden. Der Kandidat, der beide Staaten gewinnt, wird mit ziemlicher Sicherheit Präsident. Wenn Florida und Ohio unterschiedlich abstimmen, wird es in der Tat spannend, ob Bush im Mittleren Westen einen Staat hinzugewinnen kann (Iowa, Wisconsin oder Minnesota), ob Colorado oder Neumexiko swingen, und ob Kerry Virginia oder West Virginia gewinnen kann.

Hawaii ist nach allen Umfragen bis auf diese eine ein sicherer Staat für Kerry. Die Umfrage würde ich daher nicht überbewerten.

Hinzu kommt, dass einige der Umfrageinstitute bei der Gewichtung der Ergebnisse den Anteil der Republiker-Anhänger unter den Wählern deutlich höher ansetzen als im langjährigen Mittel. Für gemeinhin gelten je ein Drittel der Wähler als Republikaner, Demokraten oder Unabhängig. Einzelne Institute setzen aber den Anteil der Republikaner bei 38 oder gar 40 % an. Hierdurch kommt es ganz klar zu Verzerrungen zugunsten Bushs.

Außerdem werden Jungwähler in den Umfragen unzureichend erfasst. Es zeichnet sich ab, dass deren Wahlbeteiligung deutlich zulegen wird. Kerry führt bei den Jungwählern mit ca. 60:40.

Es gibt jeweils eine Umfrage in Maine und Nebraska zur Präsidentschaftswahl auf Wahlbezirksebene. Danach kann Bush sicher mit allen 5 Stimmen aus Nebraska und Kerry nahezu sicher mit allen 4 Stimmen aus Maine rechnen. Beide Staaten haben noch nie ihre Stimmen gesplittet.

Senat:

Die Demokraten werden, wie es scheint, im Senat zwischen 45 und 51 Sitze erhalten. Erstaunlicherweise drohen die Republikaner den Senatorenposten in Kentucky zu verlieren, weil der Verdacht aufgekommen ist, dass der sich der Wiederwahl stellende Amtsinhaber unter Morbus Alzheimer leidet.

In Alaska wird wohl die von ihrem Vater zur Senatorin ernannte republikanische Tochter des Gouverneurs nicht wiedergewählt werden.
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Philipp Wälchli
Veröffentlicht am Donnerstag, 28. Oktober 2004 - 13:52 Uhr:   

So, mal meine ganz persönliche Prognose für den Wahlausgang:
Bush wird Präsident mit republikanischer Mehrheit in Repräsentantenhaus und Senat.
Diese Einschätzung ganz ohne Abstützung auf Umfragen u. dgl.
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Ralf Arnemann
Veröffentlicht am Donnerstag, 28. Oktober 2004 - 15:16 Uhr:   

Da schließe ich mich Philipp an.
Diese ganze Rumgerätsel an Einzelstaaten und Umfragen verstellt nur den Blick auf die wesentlichen Trends.

Und da sehe ich einerseits eine verglichen mit der lahmen Gore-Kampagne hohe Movitation der Demokraten.

Aber andererseits scheint es Bush gelungen zu sein den Wählern zu vermitteln, daß er für bestimmte Überzeugungen steht und klare Linie fährt, während Kerry eher verwaschen erscheint. Und nicht nur amerikanische Wähler wollen das Gefühl haben, daß der Chef genau weiß, was er will. Fehler dagegen werden eher verziehen, auch größere.

Und generell fühlt sich Amerika als Land, das derzeit im Krieg steht. Da wechselt man nicht gerne die Führung.
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Mörsberg
Veröffentlicht am Donnerstag, 28. Oktober 2004 - 15:23 Uhr:   

> Sie können getrost davon ausgehen, dass die beiden
> wahlentscheidenden Staaten Florida und Ohio sein werden.
Jein. Ich hab gerade mal ein Szenario durchgerechnet, in dem alles an New Mexico hängt:
HI, OH, MI blau.
CO, FL, IA rot.
Dann stehts ohne NM 267:266 für Kerry.
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Frank Schmidt
Veröffentlicht am Donnerstag, 28. Oktober 2004 - 17:11 Uhr:   

Es ist auch denkbar, dass beiden Kandidaten je eine Stimme weniger bekommen. Einer der demokratischen Wahlmänner ist Abgeordneter und darf deswegen nicht abstimmen, und einer der republikanischen hat schon erklärt, dass er Bush nicht wählen will...
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Bernhard Nowak
Veröffentlicht am Donnerstag, 28. Oktober 2004 - 18:33 Uhr:   

Auch mein Tipp ist, dass Bush deutlich in seinem Amt bestätigt werden wird - und zwar nach Staaten und Stimmen, trotz höherer Wahlbeteiligung. Alles andere wäre eine Überraschung. Im übrigen ist in der Tat New Mexico, wo Gore vor 4 Jahren knapp vorne lag, auch sehr wichtig neben Ohio, Michigan und Florida.
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Kai
Veröffentlicht am Freitag, 29. Oktober 2004 - 01:13 Uhr:   

@Mörsberg:

Bei Ihrem Szenario fallen Ohio und Florida an unterschiedliche Kandidaten. Meine Aussage war, dass derjenige, der beide gewinnt, auch Präsident wird.

Wie kommen Sie auf das Ergebnis?

Wenn Hawaii, Ohio und Michigan demokratisch (blau) sind, steht es für Kerry ohne Neumexiko 272:261.

Wenn Hawaii, Ohio und Michigan an Bush fallen, hätte Kerry nach meiner Rechnung 274:259.

(Abgesehen von den 7 genannten Staaten gehe ich davon aus, dass Kerry die Staaten gewinnt, die Gore gewonnen hat, und außerdem Neuhampshire.)
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Niederbayer
Veröffentlicht am Freitag, 29. Oktober 2004 - 08:50 Uhr:   

Sollte Kerry die Staaten gewinnen, die Al Gore gewann, und New Hampshire und Colorado (wie momentan die Umfragen Kerry klar vorne sehen) hätte er eine Mehrheit ohne Florida und Ohio. Man sollte auch dieses Szenario nicht vergessen.
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uwe s.
Veröffentlicht am Freitag, 29. Oktober 2004 - 09:48 Uhr:   

Eine Frage am Rande:
Welche Leute werden von ihren Parteien eigentlich als Wahlmänner vorgeschlagen? Sind das nur treue und verdiente Parteifunktionäre oder (wie in unserer Bundesversammlung) auch noch andere Personen?
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Bernhard Nowak
Veröffentlicht am Freitag, 29. Oktober 2004 - 13:24 Uhr:   

Interessant ist, dass die auf www.wahlrecht.de/ vorgeschlagene Seite: http://www.electoral-vote.com/ gestern und heute einen (leichten) Vorsprung für Kerry von 260 zu 254 (Bush) signalisiert. Ich glaube nicht so recht daran. "Spiegel Online" vermutete gestern, dass Kerry aufgrund der TV-Debatten mehr Wechselwähler zu sich herübergezogen habe. Das ZDF meldete neulich, 85% der Amerikaner hätten sich registrieren lassen, beabsichtigten offenbar oder möglichweise, wählen zu gehen. Angesichts der Wahlbeteiligung von etwas über 50% vor 4 Jahren wäre dies ein hoher Wert. Damit wird die Vorhersage spannender und das Rennen könnte in der Tat noch "offen" sein.
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Bernhard Nowak
Veröffentlicht am Freitag, 29. Oktober 2004 - 13:41 Uhr:   

Ich habe noch vergessen: Interessanter Beitrag heute auf "Spiegel Online": http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,325525,00.html
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Kai
Veröffentlicht am Freitag, 29. Oktober 2004 - 15:13 Uhr:   

@Bernhard:

Soeben ist mit den neuen Daten die Vorschau bei electoral-vote auf Kerry 236: Bush 281 verändert worden. Allerdings basieren die 27 Stimmen für Bush aus Michigan und Minnesota ausschließlich auf jeweils einer Umfrage, die Bush um ein bzw. zwei Punkte vorne sehen, während zwei Umfragen mit etwas längerem Erhebungszeitraum jeweils Kerry mit zwei bis vier punkten vorne sehen. Das Spiel mit dem Institut Zogby läuft so schon seit längerem.

Es spricht viel dafür, dass Kerry jedenfalls Michigan, Minnesota und Pennsylvania (lt. Zogby Patt) hält (+48 EVs, also 284). Hinzu kommt, dass in den USA unentschlossene Wähler eher zum Herausforderer tendieren, während in Deutschland im Zweifel eher der Amtsinhaber gewählt wird.

Trotz der derzeitigen Umfragen könnte Kerry noch bis zu 356 Wahlmänner gewinnen. Es gibt eine Menge Staaten, die noch kippen können (AR, FL, MO, NM, NV, VA, WV). M.E. wird's für Bush wirklich eng, und die Wahlfälschungen in Florida dürften nicht reichen.
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Uwe
Veröffentlicht am Freitag, 29. Oktober 2004 - 16:08 Uhr:   

Bei electoral-vote.com finde ich folgende Aussage:

"Remember that Zogby saying PA is a tie means the pollster is predicting that there is a 95% chance that the true score for each candidate falls in the range 43% to 51%, no more and no less. All the battleground states are statistical ties. A couple of percent lead means nothing."

Sehr instruktiv ist vor diesem Hintergrund die "Election Scorecard" bei http://slate.msn.com.

Dort werden verschiedenste Umfrageergebnisse für die umkämpften Bundesstaaten einander gegenüber gestellt - da kann man mal sehen, wie sehr die Ergebnisse jeweils hin- und hertaumeln.

Was auch interessant ist: Es zieht sich durch alle Umfragen ein kaum abnehmender Anteil von Unentschiedenen, der in allen Staaten und Umfragen zwischen 5 und 10% liegt. Das relativiert die Ergebnisse in vielen Bundesstaaten noch mehr.
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Ralf Arnemann
Veröffentlicht am Freitag, 29. Oktober 2004 - 16:36 Uhr:   

@Kai:
> ... und die Wahlfälschungen in Florida dürften nicht reichen.
Die Auszählung 2002 in Florida war umstritten, aber selbst die Nachzählungen der Zeitungen nach dem offiziellen Ende der juristischen Auseinandersetzung haben ergeben, daß Bush mehr Stimmen bekommen hatte.

Eine "Wahlfälschung" gab es auf jeden Fall nicht, und auch diesmal ist bisher nichts davon zu sehen.
Man sollte solche Sprüche besser lassen.
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Florian
Veröffentlicht am Freitag, 29. Oktober 2004 - 17:36 Uhr:   

"Eine "Wahlfälschung" gab es auf jeden Fall nicht, und auch diesmal ist bisher nichts davon zu sehen.
Man sollte solche Sprüche besser lassen.
"

100% meine Meinung.
Das nicht lösbare Problem war nun einmal, dass das Ergebnis extrem knapp war und minimale Schwankungen bei den Auszählungen lassen sich halt nicht verhindern. Wäre es etwa gerechter gewesen, wenn Gore als Sieger ausgerufen worden wäre?

Und die Sprüche vom Wahlbetrug unterminieren letztlich das demokratische System an sich.
Man stelle sich nur vor, in Deutschland würde einmal eine Bundestagswahl mit (z.B.) 300 Stimmen Vorsorung für eine Seite entschieden. Dann muss man sich auch darauf verlassen können, dass die andere Seite das schluckt, sonst bricht doch das Chaos aus.
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Kai
Veröffentlicht am Freitag, 29. Oktober 2004 - 23:22 Uhr:   

@Ralf:

Die Unterlagen in Florida wurden nach den Gerichtsentscheidungen vernichtet. Angesichts von 537 Stimmen Mehrheit sind über 100.000 für ungültig erklärte Stimmen, die vermutlich wegen mangelhafter Technik nicht gültig gekennzeichnet werden konnten, und eine mindestens vierstellige Zahl von Wählern, die an der Stimmabgabe gehindert wurden, bedenklich.

Wenn ich letzte Woche die OSZE-Wahlbeobachterin Rita Süßmuth im Radio hörte, die sich über die Behinderung ihrer Arbeit in Florida beklagte, habe ich wirklich den Eindruck, dass die 2003er Wahl in Georgien demokratischer und fairer war als die 2004er Wahl in Florida sein wird.

Hinzu kommt, dass bereits nachgewiesen ist, dass die in Florida und Ohio eingesetzten Wahlmaschinen nicht vor Hacker-Angriffen sicher sind. Der Hauptausstatter des Staates Ohio für Wahlmaschinen soll den Republikanern zugesichert haben, dass die Maschinen für ein bush-freundliches Ergebnis sorgen.

Ich glaube übrigens nicht, dass Bush selbst oder sein näheres Umfeld hinter diesen Manipulationen steckt (auch nicht in Florida). Eher befürchte ich eine exorbitante Naivität der Behörden gepaart mit der Übermotivation bestimmter Parteianhänger.

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