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RoterRettich
| Veröffentlicht am Montag, 29. November 2004 - 18:20 Uhr: | |
Zur Landtagswahl in NRW haben sowohl die PDS als auch die WASG ihre Kandidatur angemeldet. Laut WASG-Vorstand könne der Wahlkampf nur erfolgreich sein, wenn er Sache der gesamten WASG sei und nicht nur eines einzelnen Landesverbandes. Auch die PDS kündigte an, personell und finanziell den Wahlkampf vom Osten her zu unterstützen. Der Einzug beider Parteien gilt als unwahrscheinlich. |
Thomas Frings
| Veröffentlicht am Montag, 29. November 2004 - 18:40 Uhr: | |
Ein Einzug ist nicht nur unwahrscheinlich sondern ausgeschlossen. Wichtig ist für die PDS nur, ob sie auf über 1% kommt (wegen der Parteienfinanzierung). Das ist zu schaffen, vermutlich wird sie einen Sparflammenwahlkampf fahren. Die WASG wird auch diese Marke weit unterbieten, selbst wenn es gelingen sollte, einigermaßen flächendeckend zu kandidieren, schon das ist eine Hürde, man braucht 100x128 Unterschriften um überall anzutreten. Die taugen nicht einmal dazu, dem linken Lager Stimmen wegzunehmen und so eine Mehrheit für Schwarz-Gelb zu erleichtern. |
Sole
| Veröffentlicht am Montag, 29. November 2004 - 19:11 Uhr: | |
Sparflamme-Wahlkampf wird es kaum geben, geplant ist rund eine halbe Million Euro und der Einsatz hauptamtlichen Personals aus dem Osten. Nicht ganz FDP-Niveau aber doch mehr als der übliche Alibi-Wahlkampf. Wieviel das mehr bringt ist unklar. Hängt auch vom Personal und der allgemeinen Stimmung ab. Allerdings stimme ich zu, dass mit einer Wette auf den Einzug vermutlich viel Geld zu verlieren ist. Die Parteifinanzierungshürde übersprang die PDS schon in 2000. BTW 1998 1,2 % EW 1999 1,3 % BTW 2002 1,2 % EW 2004 2,1 % KW 2004 1,4 % Ein Ergebnis mit einer 2 vorm Komma ist durchaus drin, natürlich nicht unter allen Umständen. |
Thomas Frings
| Veröffentlicht am Montag, 29. November 2004 - 21:20 Uhr: | |
"Die Parteifinanzierungshürde übersprang die PDS schon in 2000." Ja, aber nur knapp und damals wurde allgemein mit einem rot-grünen Sieg gerechnet. Sonst hätte die PDS vermutlich taktische Wähler an SPD oder Grüne verloren, wie das ja im Februar beim Regenbogen in Hamburg passierte. Sicher sind ihr die 1% keineswegs, für wahrscheinlich halte ich sie aber schon. |
Sole
| Veröffentlicht am Montag, 29. November 2004 - 21:48 Uhr: | |
Wenn ich mich richtig erinnere galt am Wahltag in SH keineswegs als sicher, dass rot-grün gewinnt. Wie es mit NRW war weiß ich nicht. Ich gehe aber davon aus, dass die Zuversicht in Rot-Grün nach der SH-Wahl auch diesmal steigen wird. Ich gehe sogar ziemlich sicher davon aus, dass 1 % übersprungen wird. Bei einer Wahlbeteiligung von 55-60 % reichen dazu schon 80.000 Stimmen. Bei den letzten Wahlgängen waren es über 100.000. |
Sole
| Veröffentlicht am Montag, 29. November 2004 - 23:16 Uhr: | |
Wir können ja den Vergleich ziehen: Die Low-Cost-Kandidatur in Schleswig-Holstein 2005 und die anspruchsvollere in NRW 2005. Wobei die Startbedingungen in NRW insgesamt günstiger sind. |
Kai
| Veröffentlicht am Dienstag, 30. November 2004 - 12:37 Uhr: | |
@Sole: Vergessen Sie nicht, dass das rheinisch-westfälische Landtagswahlrecht keine Zweitstimmen kennt, sodass die PDS (oder auch die WASG) in allen 128 Wahlkreisen (immerhin 23 weniger als vor 5 Jahren) antreten muss, um auch nur den Hauch auf eine halbwegs passable Stimmenzahl zu haben. Zudem greifen beide Parteien tendenziell auf die gleiche Wählerschaft zu, und die Wahl ist offen - im Gegensatz zu 2000, wo wegen der CDU-Spendenaffäre und der unsäglichen Fremdenfeindlichkeitskampagne gegen unseren künftigen Ministerpräsident Rüttgers das Rennen im Vorfeld klarer schien, als es am Ende dann bei der 3-Stimmen-Mehrheit von Rot-grün rauskam. |
Sole
| Veröffentlicht am Dienstag, 30. November 2004 - 16:30 Uhr: | |
"Vergessen Sie nicht, dass das rheinisch-westfälische Landtagswahlrecht keine Zweitstimmen kennt, sodass die PDS (oder auch die WASG) in allen 128 Wahlkreisen (immerhin 23 weniger als vor 5 Jahren) antreten muss, um auch nur den Hauch auf eine halbwegs passable Stimmenzahl zu haben." Wo ist da der Unterschied zu 2000 ? Die Klientel der WASG ist bisher unklar (auch, ob sie überhaupt eine Klientel anspricht). Ich denke aber nicht, dass sich da allzu große Überschneidungen ergeben. Wer bisher PDS wählte hat wenig Grund, es nun nicht mehr zu tun. Nach eigener Erklärung will die WASG nicht explizit um Linkswähler werben sondern um Leute, für die die PDS bisher keine wählbare Alternative darstellte. Ob sie das tatsächlich tut und mit welchem Erfolg muss sich noch zeigen. |
Mörsberg
| Veröffentlicht am Dienstag, 30. November 2004 - 17:16 Uhr: | |
Es nimmt kein Ende. Zusammen mit der Titanic-PARTEI wären es also schon vier. Da muss man als Bürger in NRW ja echt den Überblick behalten, ob und wo man schon unterschrieben hat. Und zur Verdeutlichung der Problematik des neuen Wahlrechtes in NRW noch mal zum Mitschreiben: In einem Wahlkreis, in dem eine Partei keinen Direktkandidaten aufstellt, kann sie nicht gewählt werden. Was das im Vergleich mit herkömmlichen Zweistimmensystemen bedeutet, muss man hoffentlich nicht mehr erklären. |
Sole
| Veröffentlicht am Dienstag, 30. November 2004 - 17:43 Uhr: | |
Immerhin sind DIE schon Partei. Fassen wir mal zusammen: - Wie bei vielen Kommunalwahlen sind Parteien nur in den Wahlkreisen als Liste (und/oder Direktwahlvorschlag) wählbar, in denen sie das Quorum erfüllt haben. - Zusätzlich ist ein Sockel von 1000 Stimmen für die Liste an sich erforderlich - Es treten an: Die PDS, die PARTEI, die WASG und die FBSG. Fehlt eigentlich nur die ODAD |
Kai
| Veröffentlicht am Mittwoch, 01. Dezember 2004 - 01:41 Uhr: | |
@Mörsberg Das ist keine Neuerung des rheinisch-westfälischen Wahlrechtes. Die einzige signifikante Änderung ist die Verkleinerung des Landtages von regulär 201 auf 181 Sitze und die Reduzierung der Wahlkreise von 151 auf 128. Der Rest ist natürlich nach wie vor richtig: wo die Partei keinen Kandidaten direkt aufstellt, kann sie auch keine Stimmen erhalten. Abgesehen davon treten an Rhein und Ruhr traditionell viele Parteien zu Wahlen an. @Sole Sie haben Recht, eine Erschwernis gegenüber 2000 ist das zumindest strukturell nicht, zumal eben nicht mehr 151, sondern nur noch 128 Direktkandidaten aufzustellen sind. Aber der Aufwand ist enorm, und die Konkurrenz wächst. |
Ralf Arnemann
| Veröffentlicht am Mittwoch, 01. Dezember 2004 - 11:06 Uhr: | |
Es treten doch regelmäßig bei Wahlen die obskursten Splittergruppen an (gerade linksaußen) und die haben immer nur wenige Stimmen gezogen - von wem auch immer. Das Antreten der zitierten Neugründungen mit ihren obskuren Kürzeln muß daher keine der größeren Parteien (incl. PDS!) besonders kratzen. "Oberzwerg" PDS wird je nach Bundestrend und Wahlkampfintensität um die 2-3% bekommen und kann die übrigen Zwerge völlig ignorieren. |
Kai
| Veröffentlicht am Mittwoch, 01. Dezember 2004 - 21:27 Uhr: | |
Vergessen wir nicht, dass die PDS 2000 1,1 Prozent der Stimmen in Nordrhein-Westfalen hatte, insofern ist das Überspringen der 1-Prozent-Hürde keinesfalls sicher, vor allem in Konkurrenz zur WASG. |
Sole
| Veröffentlicht am Donnerstag, 02. Dezember 2004 - 14:47 Uhr: | |
Es würde mich wundern, wenn die PDS eine Wählerwanderung zur WASG hätte. Wie Ralf bemerkt, treten ja nicht zum ersten Mal weitere kleine Parteien zur Wahl an. Wer bisher PDS wählte hat wenig Grund, nun WASG zu wählen. Gemessen an 2004 wäre 1,1 % ein Ziel, das man ohne Probleme erreichen sollte. |
Josef
| Veröffentlicht am Donnerstag, 02. Dezember 2004 - 22:16 Uhr: | |
Zitat Sole: "Es würde mich wundern, wenn die PDS eine Wählerwanderung zur WASG hätte." Wie kommst du denn zu dieser Aussage? Meines Erachtens befinden die sich beide im gleichen Wählerreservoir - links von rot-grün. (Jedenfalls in den alten Ländern) Wo siehst du denn die fundamentalen Unterschiede zwischen PDS- und WASG-Wählern? |
Sole
| Veröffentlicht am Freitag, 03. Dezember 2004 - 16:51 Uhr: | |
"Links von rot-grün" gibt es nun einmal eine Menge. Da gibt es ein kleines aber vorhandenes alt-sozialistisches Klientel. Das wurde früher von der DKP bedient, oder wovon auch immer. Ob das wohl eine WASG wählt, die sich in den Medien immer über "Unterwanderung von links" beklagt und "offen bis zu CDAlern" sein will? Da gibt es die enttäuschten Sozialdemokraten. Dieses Klientel ließ sich bisher selten auf Experimente bei Wahlvorschlägen links der SPD ein. Nicht auf DS, selten auf PDS, auf DKP schon gar nicht. Warum unbedingt auf eine WASG? Wir wissen nicht, mit welchem Etat, welchem Spitzenkandidaten und welcher Art Wahlkampf eine WASG agiert. Sie wird aber nicht die einzige "nicht etablierte" Protestoption sein (rechte Kandidaturen, weitere Wahlalternativen, Spaßpartei der Titanic), sie wird kaum die finanziell/strukturell dominante Alternative sein (wie etwa in Schleswig-Holstein der SSW) und es ist nicht abzusehen, dass sie einen hinlänglich bekannten und attraktiven Spitzenkandidaten aufstellen kann. Der ist bei der PDS auch noch unklar. Hinter der Option aus dem Jahr 2000 (Wer war das gleich noch? Selbst ich müßte nachschauen!) wird er kaum substantiell zurückstehen. Die WASG interessieren ihrer eigenen Aussage nach typische Linkswähler nur sekundär. "Linkspartei" ist ein Etikett, das ihrem altsozialdemokratischen Gründungsgedanken nach passte, das auf die Wahlalternative-Leute am Anfang durchaus zutraf. Spitzenfunktionär Klaus Ernst geht dem Begriff aus dem Weg, ein Teil der Mitgliedschaft konnte nur über das ambivalente Verhältnis zu dem Begriff gewonnen werden. Aus dem Berliner Landesverband gab es letzte Woche den ersten Austrittsbrief, der auf dumpfe, für rechtsradikale Einflüsse zumindest offene Argumentationsmuster in Basisgruppen hinwies. Vielleicht wählen solche Menschen hin und wieder auch mal PDS. Vielleicht sogar im Westen. Aber warum sollten die nicht gleich NPD wählen? |
Sozialagenda
| Veröffentlicht am Sonntag, 26. Dezember 2004 - 15:01 Uhr: | |
Das Ergebnis der Landtagswahl in NRW wird von der Wahlbeteiligung abhängen. Grundsätzlich ist fast alles möglich, da die Rahmenbedingungen durch die Sozialpolitik der sogenannten Volksparteien einen Vergleich auf frühere Wahlen kaum zuzlassen. Der zu erwartende große Einfluß der Bundespolitik, also unsoziale Reformen und insbesondere die Agenda 2010 der Bundesregierung wird auch den kleienen Parteien größeren Zulauf verschaffen. Die PDS war und ist in Westen nie eine Alternative gewesen, inwieweit es die WAsG schafft in NRW Fuß zu fassen, wird sich erst bei Umfragen mit entsprechender Wahlmöglichkeit zeigen. |
Thomas Frings
| Veröffentlicht am Sonntag, 26. Dezember 2004 - 22:03 Uhr: | |
"Grundsätzlich ist fast alles möglich" Nein, es wird bei den vier jetzigen Parteien im Landtag bleiben. |
Martin Fehndrich
| Veröffentlicht am Montag, 27. Dezember 2004 - 00:15 Uhr: | |
>Das Ergebnis der Landtagswahl in NRW wird von der Wahlbeteiligung abhängen. genau: Wenn die CDU Wähler zuhause bleiben gewinnt die SPD. Wenn die SPD Wähler zuhause bleiben gewinnt die CDU. Und wenn die PDS Wähler zuhause bleiben fällt in China ein Sack Reis um. |
Sozialagenda
| Veröffentlicht am Sonntag, 09. Januar 2005 - 22:39 Uhr: | |
@Thomas Frings "Nein, es wird bei den vier jetzigen Parteien im Landtag bleiben." Da sollten Sie nicht so sicher sein. Wir haben am Samstag einen Stand in der Fußgängerzone gehabt und die Menschen waren trotz Regen sehr interessiert. Verteilt haben wir 600 Flyer in ca. 2 Stunden und neue Mitglieder gab es auch. |
Sole
| Veröffentlicht am Montag, 10. Januar 2005 - 00:20 Uhr: | |
Ich glaube auch, dass sehr wahrscheinlich nicht mehr als 4 Parteien im Landtag vertreten sein werden. Ich halte die NPD in beiden Ländern für zu schwach, zur WASG gibt es keinerlei Zahlenmaterial, das auf irgendeinen Erfolg hinweist, bei der PDS geht es auch nicht um plötzliche Durchbrüche und zu anderen möglichen Kandidaten müßte ich mich erst informieren. |
John Rawls
| Veröffentlicht am Montag, 10. Januar 2005 - 11:50 Uhr: | |
Was die "4" angeht: sooooo sicher ist selbst die FDP noch nicht drin. Sie wird derzeit in Umfragen aufgrund des letztmaligen Ergebnisses (und der mutmasslich immer (noch?) geltenden Regel, wonach die FDP bei Wahlen besser abschneiden als bei Umfragen) eher hochgerechnet; vielleicht ja auch irgendwie, weil es die CDU ohne sie es sicherlich nicht schaffen wird. Also: Nicht dass ich für unwahrscheinlich halten würde, im Gegenteil, aber sicher ist es wirklich noch nicht. |
Koch for Kanzler
| Veröffentlicht am Montag, 10. Januar 2005 - 14:57 Uhr: | |
Es ist schon erstaunlich, dass es zur WASG keinerlei Umfragewerte gibt. Theoretisch ist ihr sicherlich ein Stimmenanteil von 2-3 % zuzutrauen. Die PDS könnte auch um 1-2 % holen. Diese Stimmen könnten Rot-Grün fehlen. Die Grünen werden wohl zweistellig, die FDP wird klar über 5 % landen. Tippe mal auf ein Verhältnis 11 : 8 %. |
Ralf Arnemann
| Veröffentlicht am Montag, 10. Januar 2005 - 15:45 Uhr: | |
@KfK: > Es ist schon erstaunlich, dass es zur WASG keinerlei Umfragewerte > gibt. Das wird daran liegen, daß sie unterhalb der Meßbarkeit sind. 99% der Wähler werden bei der Frage nach "WASG" doch mit "Wie bitte?" antworten. Etwas mehr Wähler würden die Bezeichnung "neue Linkspartei" verstehen. Aber da sowohl die Partei als erst recht ihre Kandidaten völlig unbekannt sind, kann man die in Umfragen noch gar nicht erfassen. In einigen Monaten, wenn die fleißig Wahlkampf machen, kann sich das ändern. Aber m. E. nicht viel. > Theoretisch ist ihr sicherlich ein Stimmenanteil von 2-3 % > zuzutrauen. Theoretisch könnte Eichel beim Haushalt auch einen Überschuß von 100 Milliarden erwirtschaften. Ich gebe der WASG nur minimale Chancen. |
Tom aus Bergheim
| Veröffentlicht am Sonntag, 30. Januar 2005 - 22:50 Uhr: | |
Warum sollte man der WASG als Abspaltung der SPD nur so geringe Stimmanteile einräumen. Bei uns in Bergheim hat sich die BMA von der SPD abgespalten und auf Anhieb 8,45 % bei der Kommunalwahl 2004 erhalten, die alte SPD selbst nur noch 30 %. Ich denke am 22.05.05 werden noch einige Mitglieder jeder selbstherrlichen Regierung in Düsseldorf bedröppelt aus der Wäsche gucken, wenn Ihre eigene Abspaltung Herrn Rüttgers auf den Ministerpräsidentensessel hieft ! |
Martin Fehndrich
| Veröffentlicht am Sonntag, 30. Januar 2005 - 22:57 Uhr: | |
Das Problem der WASG ist, daß sie erstmal flächendeckend antreten muß. In 128 Wahlkreisen Kandidaten mit jeweils 100 Unterstützungsunterschriften. |
Sole
| Veröffentlicht am Sonntag, 30. Januar 2005 - 23:00 Uhr: | |
Die ASG besitzt derzeit nur in Hannover kommunale Mandate, die auf einen Verein zur Gründung einer bundesweiten Partei zurückzuführen sind, der eng mit dem ASG-Verein verflochten war. Ein weiteres Mandat in NRW aus einem PDS-Übertritt ging durch die Kommunalwahl wieder verloren. Es ist ein Unterschied, ob sich ganze Fraktionsteile und bekannte Exponenten abspalten (siehe Arbeit für Bremen, Regenbogen Hamburg) oder ob nur irgendwelche Parteimitglieder einen eigenen Club aufmachen. Die ASG ist vieles, unter anderem auch - aber nicht vorwiegend - SPD-Abspaltung. Der ASG mangelt es an Frontpersonen (nein, Ernst ist selbst für den Kreistag noch ein lauer Spitzenkandidat und dieser Pfarrer auf NRW Landesliste Platz 1 höchstens regional sympathisch), an Geld (für NRW will man mit Müh und Not 50.000 Euro aufbringen, unter Lahmlegung des restlichen Bundesgebietes für Wochen oder gar Monate) und auch an griffigen Slogans. "Eine andere welt möglich machen" kann man auch mit der PDS oder den yogischen Fliegern. Das braucht keine WASG. |
Ralf Arnemann
| Veröffentlicht am Montag, 31. Januar 2005 - 11:08 Uhr: | |
@Sole: Teile Deine Analyse in allen wesentlichen Punkten. > Der ASG mangelt es an Frontpersonen ... Wobei das im Prinzip noch zu verschmerzen wäre, da ja ihre Inhalte genügend Wähler ansprechen könnten. Die Promis fehlen aber wenn es darum geht, in die Medien zu kommen, d.h. die Existenz der Partei ins Bewußtsein der Leute zu bringen. > für NRW will man mit Müh und Not 50.000 Euro aufbringen, Du liebe Güte. Der Wahlkampfetat der Darmstädter SPD für den OB-Wahlkampf beträgt alleine für den ersten Wahlgang 70.000 Euro. Und da sind noch nicht die Nebenleistungen drin, die sie durch Unterstützung durch Stadtverwaltung, städtische Tochterunternehmen und der Lokalzeitung erhält. > und auch an griffigen Slogans. Das ist wirklich peinlich. Gerade die Themen des ASG sind sehr gut populistisch zu vermarkten. Das ist eigentlich die Stärker der Partei überhaupt. Wenn sie noch nicht einmal daraus etwas machen, wird das Ergebnis absolut kümmerlich. |
median
| Veröffentlicht am Dienstag, 01. Februar 2005 - 08:28 Uhr: | |
@sole: "für NRW will man mit Müh und Not 50.000 Euro aufbringen, unter Lahmlegung des restlichen Bundesgebietes für Wochen oder gar Monate" Woher haben Sie diese Information? |
Sole
| Veröffentlicht am Dienstag, 01. Februar 2005 - 16:12 Uhr: | |
Direkter Kontakt mit einigen Aktiven. Angeblich gibt es auch ein offizielles Papier des ASG Bundesvorstandes zu dem Thema. Andererseits, woher soll Geld kommen? Über die letzten Monate lag die durchschnittliche Beitragszahleranzahl irgendwo bei 5000 (bei offiziell jetzt 6500 Mitgliedern). Davon wurden bezahlt - Mitglieder-Referendum - Bundeskonferenz - Gründungskonferenz - Diverse Reisen des Bundesvorstandes - Büro inkl mindestens einer Halbtagsstelle. - allgemeine Verwaltungskosten, kleinere Flyer-Auflagen usw. Für Rücklagen bleibt da nicht viel übrig, zumal die ASG sicher nicht von superreichen Spendern getragen wird. |
Sozialagenda
| Veröffentlicht am Samstag, 05. Februar 2005 - 02:10 Uhr: | |
Wir werden sehen, wie die ASG abschneiden wird. Das fehlende Geld für einen Wahlkampf halte ich weniger wichtig. Natürlich wäre es schön, wenn es vorhanden wäre, aber es geht auch anders. Wenn es gelingt regelmäßig in die Printmedien zu kommen, dann sind auch mehr als 5% drin. Hier könnten "Köpfe" sicherlich von Vorteil sein, bisher sehe ich keine wirklichen, aber das kommt schon noch. |
Sole
| Veröffentlicht am Montag, 07. Februar 2005 - 11:41 Uhr: | |
Für "Köpfe" ist es zu spät. Die Listenaufstellung ist abgeschlossen. Ich sehe auch keinen, der in Frage kommt. Den Rest wissen wir im Mai. |
John Rawls
| Veröffentlicht am Montag, 07. Februar 2005 - 13:42 Uhr: | |
>>>Für "Köpfe" ist es zu spät. Die Listenaufstellung ist abgeschlossen. Wobei die Geschichte genügend Fälle kennt, wo ein prominenter Kopf für eine Wahl hinhalten durfte, wo er überhaupt nicht kandidierte. |
Olberjan
| Veröffentlicht am Mittwoch, 16. März 2005 - 13:17 Uhr: | |
Das Parteivermögen der Partei WASG soll sich bis vor kurzem auf ca. 150.000 belaufen haben. Dabei weiß niemand, wie sie das WASG-Vereinsvermögen still und heimlich in die Parteikasse rübergemogelt haben. Diesbezüglich ist das Schweigen undurchdringlich. Inzwischen mußte die Partei WASG aber Unmengen an teurem Wahlkampfmaterial einstampfen, da darauf der alte Parteiname ASG war, mit dem sie nicht mehr werben darf (Gerichtsbeschluß, herbeigeführt von einem Bildungsträger namens ASG). Da ist also richtig Geld durch den Schornstein geblasen worden, zum Ärger derjenigen, die Extra-Wahlkampfspenden gemacht haben. Jetzt will sich die WASG bei wenigen betuchten Parteimitgliedern soviel Geld zinslos ausleihen, dass ein Wahlkampfbudget von 350.000 herausspringt. WASG-Infoseite: http://77817.forum.onetwomax.de/ |
checker
| Veröffentlicht am Mittwoch, 16. März 2005 - 13:38 Uhr: | |
@sole (eintrag aus 29.11.04) in nrw leben soviele menschen wie in allen neuen bundesländern zusammen. aus dieser sicht sind geschätzte 500000 € doch ein witz... möge man sich doch bitte mal vorstellen die pds würde mit dem gleichen etat einen wahlkampf für die neuen länder führen müssen... |
Sole
| Veröffentlicht am Mittwoch, 16. März 2005 - 16:22 Uhr: | |
"n nrw leben soviele menschen wie in allen neuen bundesländern zusammen. aus dieser sicht sind geschätzte 500.000 € doch ein witz... möge man sich doch bitte mal vorstellen die pds würde mit dem gleichen etat einen wahlkampf für die neuen länder führen müssen..." Sie tut es. Der Landtagswahlkampf in Thüringen wurde mit deutlich weniger bestritten. Oder ist es ein Tippfehler und es sind 50.000 gemeint? "Dabei weiß niemand, wie sie das WASG-Vereinsvermögen still und heimlich in die Parteikasse rübergemogelt haben." Die Satzung und die Beschlüsse dieses Vereines sahen eine solche Option vor. "Inzwischen mußte die Partei WASG aber Unmengen an teurem Wahlkampfmaterial einstampfen, da darauf der alte Parteiname ASG war, mit dem sie nicht mehr werben darf (Gerichtsbeschluß, herbeigeführt von einem Bildungsträger namens ASG)." Der Drucktermin für die Materiale war einen Tag später - es dürfte also verhältnismäßig wenig Mehrkostenaufwand entstanden sein. Das offizielle ASG-Forum wurde letzte Woche abgeschaltet und in ein reines parteiinternes Forum umgestellt. Der Kredit ist extrem unwahrscheinlich. Zwar bilden Arbeitslose in der ASG eine verschwindende Minderheit, inzwischen dürften durch die internen Streitereien aber zu viele Leute verschreckt sein, die bereit gewesen wären mehr als 100 Euro zu spenden. |
Ralf Arnemann
| Veröffentlicht am Mittwoch, 16. März 2005 - 17:35 Uhr: | |
@Sole: > Der Landtagswahlkampf in Thüringen wurde mit deutlich > weniger bestritten. Mit deutlich weniger als einem Fünftel der halben Million? Und dabei nicht nur den Wahlkampfetat des Landesverbands gerechnet, sondern auch alle Aufwendungen von Gliederungen (bei WASG gibt es ja noch keine Kreis- oder Ortsverbände mit eigenen Kassen)? Ansonsten Zustimmung zur zweifelhaften Kreditwürdigkeit der WASG. |
Sole
| Veröffentlicht am Mittwoch, 16. März 2005 - 17:54 Uhr: | |
Nein, natürlich nicht. Mit deutlich weniger als einer halben Million. Ich habe leider die Zahlen nich vorrätig. Soweit ich weiß haben aber FDP und Grüne ihren Wahlkampf in Thüringen teilweise mit Darlehen finanziert. |
sunny36
| Veröffentlicht am Dienstag, 03. Mai 2005 - 14:04 Uhr: | |
Die WASG hat es in allen 128 Wahlkreisen geschaft zur Wahl anzutretten !!!!!!!! W ahl A lternativen S ind G ut |
pp
| Veröffentlicht am Dienstag, 03. Mai 2005 - 14:31 Uhr: | |
Die SPD hat es sogar nicht nur geschaft, sondern auch geschafft. |
Rüttgers
| Veröffentlicht am Dienstag, 03. Mai 2005 - 15:03 Uhr: | |
Mich freuts auch, daß WASG überall antritt! WASG und PDS werden rotgrün vielleicht entscheidende Prozente abnehmen.. |
pp
| Veröffentlicht am Dienstag, 03. Mai 2005 - 15:52 Uhr: | |
wohl kaum. Die SPD wird den Kapitalismus kaputtmachen. Die machen ja alles kaputt. Und dann dem Morgenrot entgegen. |
Carsten Heine
| Veröffentlicht am Dienstag, 03. Mai 2005 - 17:51 Uhr: | |
Die SPD wird den Kapitalismus kaputtmachen?? Wohl kaum!! |
pp
| Veröffentlicht am Dienstag, 03. Mai 2005 - 18:16 Uhr: | |
Wer, wenn nicht wir? |
Carsten Heine
| Veröffentlicht am Dienstag, 03. Mai 2005 - 22:03 Uhr: | |
Stimmt - wer wenn nicht wir! Oder er sich selbst?!? |
sunny36
| Veröffentlicht am Mittwoch, 04. Mai 2005 - 08:48 Uhr: | |
Wahl O Mat @pp na die SPD musste ja wohl keine Stützunterschriften einreichen gell!!
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The Joker
| Veröffentlicht am Mittwoch, 04. Mai 2005 - 17:15 Uhr: | |
Die WASG liegt in neuesten Umfragen bei 2 %. PDS im nicht messbaren Bereich. |
Fragender
| Veröffentlicht am Mittwoch, 04. Mai 2005 - 22:44 Uhr: | |
@The Joker Und was macht das für die parlamentarische Vertretung (und das ist ja wohl das Ziel) für einen Unterschied? |
sunny36
| Veröffentlicht am Donnerstag, 05. Mai 2005 - 09:25 Uhr: | |
tztztz Umfragen!!!!!!!!!! |
Kai
| Veröffentlicht am Donnerstag, 05. Mai 2005 - 09:37 Uhr: | |
Und jetzt rechnen Sie mal die übliche Fehlertoleranz bei Umfragen dazu, dann heißt das auch nichts anderes, als dass die WASG auch unter 1 und über 3 Prozent landen könnte. |
sunny36
| Veröffentlicht am Sonntag, 15. Mai 2005 - 09:26 Uhr: | |
Internet Umfrage Wen würdet Ihr wählen, wenn nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre? Ihre Meinung Klicks % Umfragestart: 12.4.05 7:34 CDU 11 10.00 SPD 6 5.45 FDP 1 0.91 Grüne 2 1.82 PDS 15 13.64 linke Alternative 39 35.45 rechte Alternative 9 8.18 Stimmzettel ungültig 14 12.73 Gehe nicht zur Wahl 13 11.82 Summe 110 100% Last vote: 15.5.05 9:14 aber mal abgesehn davon warum sollten nur rot/grün stimmen verlieren? schwarz/gelb wird genauso stimmen verlieren !!!!!!!!! |
sunny36
| Veröffentlicht am Sonntag, 15. Mai 2005 - 17:56 Uhr: | |
Wahlwerbespot(videoclip) zum downloaden
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sunny36
| Veröffentlicht am Sonntag, 15. Mai 2005 - 22:32 Uhr: | |
Ein Zahlenspiel zur LT-Wahl: ca. 13 Mio. Wahlberechtigte in NRW (waren es jedenfalls 2000) 55 % Wahlbeteiligung: brauchen wir ca. 361.000 Stimmen zum Einzug in den Landtag 50 % Wahlbeteiligung: brauchen wir ca. 328.000 Stimmen zum Einzug in den Landtag 45 % Wahlbeteiligung: brauchen wir ca. 295.000 Stimmen zum Einzug in den Landtag 40 % Wahlbeteiligung: brauchen wir ca. 262.000 Stimmen zum Einzug in den Landtag Bei 45% Wahlbeteiligung, 295.000 Stimmen zum Einzug in den Landtag und bei c.a 1,2Millionen Arbeitslosen bräuchten nur die hälfte die wasg wählen und |
AeD
| Veröffentlicht am Sonntag, 15. Mai 2005 - 22:40 Uhr: | |
Du sagst es, Zahlenspiele. |
Thomas Frings
| Veröffentlicht am Montag, 16. Mai 2005 - 09:59 Uhr: | |
"und bei c.a 1,2Millionen Arbeitslosen bräuchten nur die hälfte die wasg wählen und" Es müßten nur alle Dumpfbacken NPD wählen und die NPD wäre immer stärkste Partei. |
Bernd aus Bayern
| Veröffentlicht am Mittwoch, 18. Mai 2005 - 14:36 Uhr: | |
Tritt eigentlich das Zentrum in NRW an? Das war doch früher mal eine Hochburg dieser Partei? |
C.-J.Dickow
| Veröffentlicht am Mittwoch, 18. Mai 2005 - 18:00 Uhr: | |
@Bernd Ja, in vier Wahlkreisen. Davon liegen drei im Rhein-Kreis Neuss, dem Landkreis, in dem das Zentrum auch im Kreistag sitzt. |
Thomas Frings
| Veröffentlicht am Donnerstag, 19. Mai 2005 - 11:56 Uhr: | |
"Ja, in vier Wahlkreisen. Davon liegen drei im Rhein-Kreis Neuss, dem Landkreis, in dem das Zentrum auch im Kreistag sitzt." Interessanterweise war Neuss und Umgebung auch in besseren Zeiten keine Zentrums-Hochburg. Im Münsterland hatten sie 1947 sogar zwei Direktmandate mit 40,7 bzw. 41,2%. |
Bernd aus Bayern
| Veröffentlicht am Freitag, 20. Mai 2005 - 14:21 Uhr: | |
Kann mich erinnern, daß 1953 zur BTW das Zentrum in Oberhausen das Direktmandat holte. Kann mir vielleicht jemand detaillierte Infos zum Zentrum geben? Die HP gibt leider nich viel her. Danke. |
Thomas Frings
| Veröffentlicht am Freitag, 20. Mai 2005 - 14:34 Uhr: | |
"Kann mich erinnern, daß 1953 zur BTW das Zentrum in Oberhausen das Direktmandat holte." Aber nur, weil die CDU nicht antrat. Und 1954 schaffte sie es trotz CDU-Hilfe nur noch ganz knapp in den Landtag. Damals wurde eine Sonderbestimmung euingeführt, daß man mit einem Direktmandat oder ein Dittel der Stimmen in einem Wahlkreis die 5%-Hürde umgehen kann. Im WK Essen_borbeck-Karnap verzichtete die CDU, die SPD gewann klar und das Zentrum bekam 14640 von 43842 SWtimmen- 26 mehr als nötig. |
Bernd aus Bayern
| Veröffentlicht am Freitag, 20. Mai 2005 - 14:57 Uhr: | |
@thomas: Ich frage mich, warum man für das Zentrum eine Extrawurst briet. geschah dies aus Koalitionsgründen oder welchen tieferen Sinn hatte dieses Manöver? |
Fragender
| Veröffentlicht am Freitag, 20. Mai 2005 - 16:16 Uhr: | |
@Bernd Das geschah jeweils auf Intervention der katholischen Bischöfe, die zwar klar zur CDU tendierten, aber Angst hatten, daß ein knappes Scheitern des Zentrums zu einer SPD-geführten Regierung führen würde. Nachdem das Zentrum sich als marginalisiert erwies, wurde auch keine Rücksicht mehr genommen. |
Fragender
| Veröffentlicht am Freitag, 20. Mai 2005 - 16:18 Uhr: | |
@Thomas Im Rhein-Kreis Neuss (genauer in Dormagen) sitzt halt der Zentrumsvorsitzende Gerhard Woitzik, dern den Laden dort noch so einigermaßen zusammen hält. Er ist auch der Kreistagsabgeordnete und mit seinem Sohn und einer dritten Person zusammen auch Stadtverordneter in Dormagen. |