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Rob
| Veröffentlicht am Donnerstag, 19. September 2002 - 13:19 Uhr: | |
Die Sitzverteilung erfolgt jeweils über Landeslisten. So werden in Bayern 88 Volksvertreter gewählt, 44 davon mit der Erststimme und 44 mit der Zweitstimme über Landeslisten. Angenommen, die CSU gewinnt 40 Direktmandate durch die Erststimme, aber durch die Zweitstimme erhält sie nur 40%, was ca. 32 Sitzen entspricht. Dann bekommt die CSU 32 plus 8 Überhangmandate und die anderen Parteien erhalten 56 Sitze, so daß für Bayern dann 96 Volksvertreter aus Bayern kommen. Kommt die CSU auf 50% der Zweitstimmen, also 44 Sitze, so sind die 40 Direktkanditaten und die ersten 4 auf der Landesliste gewählt. |
Eike
| Veröffentlicht am Donnerstag, 19. September 2002 - 13:55 Uhr: | |
@Rob: Das ist so pauschal nichr richtig. Zunächst werden die 598 (evtl. 596) Sitze aufgrund der Stimmenzahl der Parteien im Bundesgebiet verteilt. Anschließend werden die Stimmenzahlen der Landeslisten jeder einzelnen Partei unterverteilt. Es kommt also auf die Wahlbeteiligung im Land an und darauf, wie stark nicht im Bundestag vertretene Parteien gewählt werden. Kleinere Wahlbeteiligung --> weniger Sitze des Landes im Parlament. Dein zweiter und dritter Absatz ist unter dieser Korrektur richtig. |
Jan
| Veröffentlicht am Freitag, 20. September 2002 - 01:04 Uhr: | |
596 ??? Steckt da ein Trick dahinter, oder berücksichtigst du hier die Annahme, dass die PDS im Bundestag vertreten ist - und zwar ohne Überwindung der 5%-Sperr- oder Grundmandatsklausel* ... - - - *) mit exakt 2 Wahlkreissiegern ;) |
Eike
| Veröffentlicht am Freitag, 20. September 2002 - 01:31 Uhr: | |
@Jan: Du hast's erfasst. |
Jan
| Veröffentlicht am Samstag, 21. September 2002 - 01:22 Uhr: | |
Dadurch wurd mir erstmal klar, dass die Formulierung, es sei unklar, ob die PDS im nächsten Bundestag vertreten sei, doch ziemlicher Schwachsinn ist ;) |
Eike
| Veröffentlicht am Samstag, 21. September 2002 - 10:50 Uhr: | |
Ist natürlich leicht verkürzt; gemeint ist: ''mit mehr als zwei Abgeordneten im Bundestag vertreten ist.'' |
Fragender
| Veröffentlicht am Dienstag, 21. Juni 2005 - 13:11 Uhr: | |
134 Jahre nach der Schaffung der staatlichen Einheit Deutschlands und 15 Jahre nach Wiederherstellung derselben stellt sich mir die Frage, ob Landeslisten wirklich noch angemessen sind, oder ob nicht Bundeslisten der sinnvollere Weg sind. Aus meiner Sicht fühlen sich viele Politiker zuerst dem Wohl des Landes über dessen Landesliste sie gewählt wurden, verantwortlich und weniger dem Gesamtwohl, wiwohl sie rechtlich doch Vertreter des gesamten Volkes sind. Ein Wahlsystem nur mit offenen Bundeslisten (jeder Wähler hat z.B. zehn Stimmen, die er an zehn verschiedene Kandidaten gleich welcher Partei verteilen kann, Wahlkreise gibt es nicht) würde die Abgeordneten und Kandidaten zwingen, sich für alle Teile des Landes einzusetzen und auch überall aufzutreten. Was haltet Ihr davon? |
Sole
| Veröffentlicht am Dienstag, 21. Juni 2005 - 18:29 Uhr: | |
Wenig. Wieviele Bundestagsabgeordnete kennst du? |
MMA
| Veröffentlicht am Dienstag, 21. Juni 2005 - 19:11 Uhr: | |
"Ein Wahlsystem nur mit offenen Bundeslisten (jeder Wähler hat z.B. zehn Stimmen, die er an zehn verschiedene Kandidaten gleich welcher Partei verteilen kann, Wahlkreise gibt es nicht) würde die Abgeordneten und Kandidaten zwingen, sich für alle Teile des Landes einzusetzen und auch überall aufzutreten." Es würde sie wohl zwingen, in allen stärker besiedelten Regionen aufzutreten, die keine Partei vernachlässigen darf, anderswo aber eher nicht. Bei momentan 299 Wahlkreisen repräsentiert jeder davon ca. 0,3 Prozent der Wähler (bei den Sympathisanten einzelner Parteien sind es auch mal etwas mehr). Wenn es keine Wahlkreise und Landeslisten mehr gibt, kann etwas, was 0,3 Prozent der Wähler betrifft, auf Bundesebene getrost vernachlässigt werden. Dinge wie Atommülllager, Einsparungen bei der Infrastruktur etc. lassen sich dann schnell verwirklichen, aber gleiche Lebensbedingungen im ganzen Land kann man dann längerfristig vergessen. |
Fragender
| Veröffentlicht am Dienstag, 21. Juni 2005 - 19:54 Uhr: | |
@Sole Persönlich? Etwa ein Dutzend (allerdings z.B. keinen aus meinem Wahlkreis und nur einen aus meinem Bundesland). Aus Presse, Funk und Fernsehen ca. 50 so, daß ich mir ohne weiteres ein Urteil bilden könnte. Bei diesem Wahlrecht würde ich mich allerdings bemühen, deutlich mehr zu kennen, indem ich mir sicherlich angucken würde, was die in den Politikfeldern, die mir im Moment wichtig erscheinen, so getan haben. |
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