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Peter
| Veröffentlicht am Montag, 04. April 2005 - 15:38 Uhr: | |
Hallo, Kann mir jemand weiterhelfen: So wie ich das verstanden habe, ist Italien ein kompensatorische Mehrheitswahlsystem, bei de 75% in Einerwahlkreisen vergeben werden. Die restlichen 25% der Stimmen über separate Zweitstimme im nationalen WK. Wie werden denn nun dann die Einerwahlkreise die mit der Erststimme vergeben werden, mit der Zweitstimme verrechnet, die die Listenplätze festlegt. Bei der Senatswahl werden dann aber die unterlegenen Kandidaten mit den meisten Stimmen (relativ/absolut?) noch dazugenommen. Zur Typologisierung: Ist es dann qua 75% rel. Mehrheitswahl eher ein Mehrheitswahlsystem oder qua Effekt ein Verhältniswahlsystem, mit dem Typus Mischsysteme kann ich mich nun überhaupt nicht anfreunden, bin gespannt auf eure Einschätzungen. gruß Peter |
Thomas Frings
| Veröffentlicht am Montag, 04. April 2005 - 17:07 Uhr: | |
Bei der Kammer wird der im Wahlkreis siegreichen Partei (relative Mehrheit) von den Listenstimmen die Stimmenzahl des Zweitplatzierten Kandidaten plus 1 von den Listenstimmen abgezogen. Diese Kompensation kann man natürlich leicht umgehen, in dem man bei der Mehrheitswahl einfach einen anderen Namen verwendet. Die Sitze werden auch nationaler Ebene berechnet und dann auch die Regionalwahlkreise unterverteilt. Beim Senat gibt es nur eine Stimme. Hier werden die kompensatorischen Sitze auch der Ebene der Regionen zugeteilt (jede Region hat eine festgelegte Zahl an Kompensatorischen Sitzen, nur Molise und Aosta haben keine). Dabei werden nur die Stimmen der nicht nach Mehrheitswahl gewählten Bewerber berücksichtigt. Das Wahlsystem ist in beiden Fällen eher als Mehrheitswahl zu klassifizieren. Kleine Parteien haben trotzdem eine Chance auf Sitze, wenn sie sich mit einer großen Partei verbünden. Im REchtsbündnis bekame die Lega Nord z.B. 30 Sitze und die (jetzige) UDC im Jahr 2001 42 Sitze, weit über dem Stimmenanteil der Parteien. Berlusconi hatte den kleinen Koalitionspasrtnern großzügig Wahlkreise überlassen. Diese kleinen Parteien geraten so in eine Abhängigkeit von ihm und er konnte bis jetzt fast vier Jahre mit derselben Regierung durchhalten. DAs hat bisher noch niemand geschafft. |
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