Tipps für den Wahlkreis 160 |
[Tipps und Tricks 2005] |
Bloß nicht der CDU die Zweitstimme geben.
Die CDU verliert einen Sitz, wenn sie mehr als 42.000 Zweitstimmen erhält. Und dies ist die einzige, unter realistischen Annahmen noch offene Frage in Dresden, ob die CDU über oder unter der Grenze liegt.
CDU-Wähler können erwägen, ihre Zweitstimme der FDP zu geben. Wenn alle CDU-Wähler FDP wählen besteht eine theoretische Chance, dass die GRÜNEN einen Sitz an die FDP verlieren. Im Extremfall kann dies aber dazu führen, dass die CDU einen Landeslistensitz an die FDP verliert (wenn die GRÜNEN selber genug Stimmen bekommen).
Erststimme an den Direktkandidaten der CDU.
Hier winkt ein weiteres Überhangmandat und damit ein weiterer Sitz für die CDU.
Hier gilt dasselbe wie für Gegner der CDU (da es um zwei Überhangmandate geht).
Diese wäre
Wählen sie die Favoritin unter den Gegenkandidatinnen, also die Kandidatin, die mit der größeren Wahrscheinlichkeit genug Gegenstimmen auf sich vereinen kann. Das heißt, im Zweifel die Kandidatin des anderen Lagers auf dem Stimmzettel markieren. Für diese Kandidatin oder ihre Partei bringt es auch keinen Vorteil, da beide Kandidatinnen schon über die Landesliste gewählt sind und ihre Partei keinen weiteren Sitz bekäme. Es geht nur darum, daß die CDU diesen Sitz nicht bekommt.
Eine Einschätzung der Wahlchancen für der beiden Kandidatinnen ist schwierig. Für die Wähler besteht hier ein Selbstorganisationsproblem, damit sich die Stimmen nicht gleichmäßig auf beide Kandidatinnen verteilen und keine gewinnt. Bei der letzten Wahl lag die SPD vorne, eine Hochrechnung des Rest-Wahlergebnisses der Bundestagswahl lässt einen deutlichen Vorsprung der Linkspartei erwarten. Am Ende zählt auch die Überlegung „Der Klügere gibt nach“. Welche Kandidatin wird eher von den Anhängern der anderen Kandidatin gewählt? Kann man sich auf eine aktuelle Umfrage der SZ verlassen? Vielleicht gibt es noch eine strategische Wahlempfehlung von prominenter Seite.
Eine „repräsentative“ Umfrage des Instituts für Meinungsforschung Leipzig im Auftrag der SZ unter 802 Wahlberechtigten (SZ vom 24. September 2005) kommt zu folgendem Ergebnis:
Erststimmen Andreas Lämmel (CDU) 32 % Marlies Volkmer (SPD) 29 % Katja Kipping (LINKE) 18 % Peggy Bellmann (FDP) 9 % Stephan Kühn (GRÜNE) 8 % Franz Schönhuber (NPD) 3 % Zweitstimmen CDU 29 % SPD 28 % LINKE 17 % FDP 12 % GRÜNE 10 % Sonstige 4 %
Solch eine Umfrage ist natürlich mit besonderer Vorsicht zu genießen, für die CDU wären das bei einer Wahlbeteiligung von über 65 % immer noch zu viele Zweitstimmen (allerdings wurde den Befragten vorher sicher nicht das Wahlsystem erklärt). Wenn es aber so knapp wird, macht es für Gegner der CDU Sinn, der CDU die Zweitstimme zu geben um sie gerade so über die schädliche Schwelle zu heben.
Unabhängig von diesen Tipps erhalten die Parteien, die am 18. September mehr als 0,5 % der Zweitstimmen im Bundesgebiet bekommen haben, für die Zweitstimmen (ob schädlich oder nicht) staatliche Parteienfinanzierung.