Qualität der Stimmkreise in Unterfranken

[Bayern 2003]

Die Kandidaten zur Landtagswahl 2003 in Bayern haben abhängig von ihrem Stimmkreis auch in den Wahlkreislisten recht unterschiedliche Chancen, gewählt zu werden. Wenn sie ihren Stimmkreis nicht gewinnen, bekommen sie trotzdem die Erststimmen, die sie dort erzielt haben, gutgeschrieben. Dadurch haben sie gegenüber den Kandidaten ohne eigenen Stimmkreis einen sehr großen Vorteil, und Bewerber mit einem guten Stimmkreis sind gegenüber denen mit einem schlechteren besser gestellt.

Ein guter Stimmkreis zeichnet sich dadurch aus,

In den Tabellen sind die Kandidaten danach sortiert, wie viele Zweitstimmen ihre Partei im Gebiet des Stimmkreises bei der letzten Landtagswahl in absoluten Zahlen erzielen hat können. Durch die absolute Zahl wird die parteiunabhängige Qualität des Stimmkreises berücksichtigt, und mit den Zweitstimmen werden die prinzipiellen Möglichkeiten der Partei besser erfasst als mit den Erststimmen, die relativ stark von den vorherigen Direktkandidaten abhängen.

CSU:

Nach dem Ergebnis der letzten Landtagswahl könnte die CSU in Unterfranken diesmal mit 12 von 20 Mandaten rechnen. Der Idealanspruch wäre 12,277 Mandate bei einem Ergebnis (in Unterfranken) von 52,8% für die CSU und 13,9% für Parteien unter bayernweiten 5%.

Rang Kandidat Stimmkreis Vorspr.
im
Stimmkr.
Erwart-
barer
Bonus
Abweichungen v. Wahlkreisdurchschn.
Stimm-
berecht.
Gültige
Stimmen
Erst-
stimmen
Zweit-
stimmen
Proz.p. Stimmen Prozent Prozentpunkte
1117 Rotenhan Frh. von, Sebastian604 Haßberge, Rhön-Grabf.+29,745 292+16,6+16,8+4,6+5,9
2109 Ach, Manfred609 Würzburg-Land+18,441 719+19,8+28,5-2,9-4,0
3115 Kiesel, Robert603 Bad Kissingen+37,040 823+2,0+2,5+8,0+7,5
4111 Eck, Gerhard608 Schweinfurt+18,839 830+12,9+14,0-1,2-0,1
5104 Sinner, Eberhard606 Main-Spessart+20,032 598+1,1+3,4-2,6-5,4
6116 Rüth, Berthold607 Miltenberg+26,432 584-6,9-6,8+2,6+0,1
7113 Hünnerkopf, Dr. Otto605 Kitzingen+22,530 975-16,6-15,5-1,9+2,5
8114 Kaul, Henning601 Aschaffenburg Ost+25,230 384-13,7-15,8+1,2+1,8
9112 Eykmann, Prof. Dr. Walter610 Würzburg-Stadt+16,627 937-5,8-9,5-7,1-6,5
10110 Christ, Manfred602 Aschaffenburg West+18,527 851-9,5-17,7-1,5-1,7

SPD:

Nach dem Ergebnis der letzten Landtagswahl könnte die SPD in Unterfranken diesmal mit 7 von 20 Mandaten rechnen. Der Idealanspruch wäre 6,373 Mandate bei einem Ergebnis (in Unterfranken) von 27,4% für die SPD und 13,9% für Parteien unter bayernweiten 5%.

Rang Kandidat Stimmkreis Vorspr.
im
Stimmkr.
Erwart-
barer
Bonus
Abweichungen v. Wahlkreisdurchschn.
Stimm-
berecht.
Gültige
Stimmen
Erst-
stimmen
Zweit-
stimmen
Proz.p. Stimmen Prozent Prozentpunkte
1206 Hartmann, Gerhard609 Würzburg-Land-18,423 940+19,8+28,5+2,1+1,9
2207 Müller, Rudolf608 Schweinfurt-18,821 531+12,9+14,0+3,3+2,4
3210 Ruß, Bernhard604 Haßberge, Rhön-Grabf.-29,718 258+16,6+16,8-1,8-2,5
4205 Boutter, Rainer610 Würzburg-Stadt-16,617 640-5,8-9,5-0,3+3,2
5202 Kaiser, Dr. Heinz607 Miltenberg-26,416 567-6,9-6,8-0,4+0,8
6209 Schneider, Harald606 Main-Spessart-20,016 485+1,1+3,4+0,7-2,1
7203 Pranghofer, Karin602 Aschaffenburg West-18,515 313-9,5-17,7+3,3+2,0
8204 Blankenburg, Kay603 Bad Kissingen-37,015 250+2,0+2,5-5,7-3,7
9208 Noll, Guido601 Aschaffenburg Ost-25,214 919-13,7-15,8-0,6+0,6
10201 Radermacher, Karin605 Kitzingen-22,513 325-16,6-15,5-1,0-2,4

Grüne:

Nach dem Ergebnis der letzten Landtagswahl könnten die Grünen in Unterfranken diesmal mit 1 von 20 Mandaten rechnen. Der Idealanspruch wäre 1,350 Mandate bei einem Ergebnis (in Unterfranken) von 5,8% für die Grünen und 13,9% für Parteien unter bayernweiten 5%.

Rang Kandidat Stimmkreis Vorspr.
im
Stimmkr.
Erwart-
barer
Bonus
Abweichungen v. Wahlkreisdurchschn.
Stimm-
berecht.
Gültige
Stimmen
Erst-
stimmen
Zweit-
stimmen
Proz.p. Stimmen Prozent Prozentpunkte
1305 Celina, Kerstin609 Würzburg-Land-42,56 647+19,8+28,5+0,8+1,9
2306 Friedl, Patrick610 Würzburg-Stadt-34,15 859-5,8-9,5+5,0+3,9
3302 Mütze, Thomas602 Aschaffenburg West-44,84 073-9,5-17,7-0,2+1,6
4304 Breitenbücher, Karl604 Haßberge, Rhön-Grabf.-51,73 807+16,6+16,8-0,9-1,0
5314 Dorsch, Jürgen608 Schweinfurt-46,13 672+12,9+14,0-1,1-1,1
6307 Lieder, Käthe601 Aschaffenburg Ost-47,03 403-13,7-15,8+0,4+0,2
7308 Klüpfel, Hubert607 Miltenberg-49,43 151-6,9-6,8-0,5-0,8
8301 Tolle, Simone606 Main-Spessart-44,23 041+1,1+3,4-0,6-1,5
9303 Horcher, Monika603 Bad Kissingen-55,02 940+2,0+2,5-0,8-1,6
10310 Hofmann, Hugo605 Kitzingen-46,12 657-16,6-15,5-1,8-1,2

Freie Wähler:

Nach dem Ergebnis der letzten Landtagswahl wären die Freien Wähler an der 5%-Hürde gescheitert. Andernfalls würde sich bei unverändertem Ergebnis von 4,9% in Unterfranken ein Idealanspruch von 1,083 Mandaten ergeben, wenn die restlichen kleinen Parteien mit zusammen 9,0% in Unterfranken jeweils weiterhin unter bayernweiten 5% bleiben.

Rang Kandidat Stimmkreis Vorspr.
im
Stimmkr.
Erwart-
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Bonus
Abweichungen v. Wahlkreisdurchschn.
Stimm-
berecht.
Gültige
Stimmen
Erst-
stimmen
Zweit-
stimmen
Proz.p. Stimmen Prozent Prozentpunkte
1407 Utsch, Peter606 Main-Spessart-40,310 944+1,1+3,4+4,0+11,1
2404 Kneitz, Harald609 Würzburg-Land-45,23 734+19,8+28,5-1,1-0,6
3401 Eckert, Roland605 Kitzingen-40,72 787-16,6-15,5+4,4+0,0
4409 Heinelt, Norbert604 Haßberge, Rhön-Grabf.-52,22 672+16,6+16,8-0,6-1,5
5406 Karg, Adolf603 Bad Kissingen-55,82 049+2,0+2,5-0,9-1,9
6405 Wagner, Egon601 Aschaffenburg Ost-47,92 048-13,7-15,8+0,3-1,3
7402 Forman, Josef602 Aschaffenburg West-45,71 973-9,5-17,7-0,3-1,3
8403 Seufert, Christian608 Schweinfurt-48,21 722+12,9+14,0-2,4-2,7

Keinen Direktkandidaten haben die Freien Wähler in den folgenden Stimmkreisen:

Dort sind sie also nur zur Hälfte wählbar, was sich auch auf das Gesamtergebnis auswirken wird.

Republikaner:

Nach dem Ergebnis der letzten Landtagswahl wären die Republikaner an der 5%-Hürde gescheitert. Andernfalls würde sich bei unverändertem Ergebnis von 4,7% in Unterfranken ein Idealanspruch von 1,041 Mandaten ergeben, wenn die restlichen kleinen Parteien mit zusammen 9,2% in Unterfranken jeweils weiterhin unter bayernweiten 5% bleiben.

Rang Kandidat Stimmkreis Vorspr.
im
Stimmkr.
Erwart-
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Bonus
Abweichungen v. Wahlkreisdurchschn.
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berecht.
Gültige
Stimmen
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Zweit-
stimmen
Proz.p. Stimmen Prozent Prozentpunkte
1503 Mynter, Ralf609 Würzburg-Land-44,34 521+19,8+28,5-0,0+0,6
2502 Graupner, Richard608 Schweinfurt-44,44 499+12,9+14,0+1,5+1,3
3506 Hohmann, Albert603 Bad Kissingen-55,03 438+2,0+2,5+0,1+0,4
4507 Merkel, Ilja605 Kitzingen-45,33 132-16,6-15,5-0,0+0,9
5508 Vogt, Ulrike604 Haßberge, Rhön-Grabf.-52,72 961+16,6+16,8-1,0-0,9
6501 Seifert, Berthold610 Würzburg-Stadt-36,92 927-5,8-9,5+3,1+0,2
7509 Schmittner, Uwe602 Aschaffenburg West-46,12 488-9,5-17,7-0,6-0,1
8504 Langanki, Jürgen606 Main-Spessart-46,02 433+1,1+3,4-1,5-1,1
9505 Steinkrauss, Ralf601 Aschaffenburg Ost-48,52 324-13,7-15,8-0,2-0,5
10510 Eckel, Franz607 Miltenberg-51,02 285-6,9-6,8-1,3-1,0

ÖDP:

Nach dem Ergebnis der letzten Landtagswahl wäre die ÖDP an der 5%-Hürde gescheitert. Andernfalls würde sich bei unverändertem Ergebnis von 1,5% in Unterfranken ein Idealanspruch von 0,351 Mandaten ergeben, wenn die restlichen kleinen Parteien mit zusammen 12,4% in Unterfranken jeweils weiterhin unter bayernweiten 5% bleiben.

Rang Kandidat Stimmkreis Vorspr.
im
Stimmkr.
Erwart-
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Bonus
Abweichungen v. Wahlkreisdurchschn.
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berecht.
Gültige
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Zweit-
stimmen
Proz.p. Stimmen Prozent Prozentpunkte
1617 Öchsner, Matthias609 Würzburg-Land-46,21 639+19,8+28,5+1,1+0,5
2613 Binder, Raimund610 Würzburg-Stadt-41,91 620-5,8-9,5+1,2+1,3
3607 Albert, Klemens604 Haßberge, Rhön-Grabf.-54,5995+16,6+16,8+0,2-0,1
4619 Schmidt, Andrea605 Kitzingen-48,1882-16,6-15,5+0,2+0,2
5615 Schürmann, Gereon606 Main-Spessart-47,5880+1,1+3,4+0,0-0,1
6609 Frey, Ulrich607 Miltenberg-53,1804-6,9-6,8-0,3-0,1
7620 Spath, Peter608 Schweinfurt-49,5784+12,9+14,0-0,5-0,3
8601 Bug, Waldemar603 Bad Kissingen-59,0573+2,0+2,5-0,8-0,5
9611 Lang, Rudolf602 Aschaffenburg West-49,3517-9,5-17,7-0,7-0,4
10608 Streib, Alfred601 Aschaffenburg Ost-52,1428-13,7-15,8-0,7-0,6

FDP:

Nach dem Ergebnis der letzten Landtagswahl wäre die FDP an der 5%-Hürde gescheitert. Andernfalls würde sich bei unverändertem Ergebnis von 1,7% in Unterfranken ein Idealanspruch von 0,393 Mandaten ergeben, wenn die restlichen kleinen Parteien mit zusammen 12,2% in Unterfranken jeweils weiterhin unter bayernweiten 5% bleiben.

Rang Kandidat Stimmkreis Vorspr.
im
Stimmkr.
Erwart-
barer
Bonus
Abweichungen v. Wahlkreisdurchschn.
Stimm-
berecht.
Gültige
Stimmen
Erst-
stimmen
Zweit-
stimmen
Proz.p. Stimmen Prozent Prozentpunkte
1705 Kracht, Moritz610 Würzburg-Stadt-42,71 556-5,8-9,5+0,3+1,0
2703 Stumpf, Egon604 Haßberge, Rhön-Grabf.-55,11 408+16,6+16,8-0,4+0,2
3709 Kuhl, Wolfgang609 Würzburg-Land-47,11 317+19,8+28,5+0,1-0,1
4719 Linduschka, Dr. Heinz607 Miltenberg-52,11 221-6,9-6,8+0,6+0,3
5701 Blank, Marianne608 Schweinfurt-48,91 064+12,9+14,0-0,1-0,2
6702 Klein, Karsten602 Aschaffenburg West-48,5970-9,5-17,7-0,0+0,1
7710 Kaltenhauser, Dr. Helmut601 Aschaffenburg Ost-51,4938-13,7-15,8-0,2+0,0
8706 Wall, Dr. Giselher603 Bad Kissingen-58,1934+2,0+2,5-0,0-0,3
9708 Zang, Paul605 Kitzingen-47,9743-16,6-15,5+0,2-0,3
10704 Göbel, Dr. Volkmar606 Main-Spessart-47,8685+1,1+3,4-0,3-0,6

Erläuterungen:

Alle Daten stammen von der Landtagswahl 1998, sind aber auf die neue Stimmkreiseinteilung umgerechnet. Durch die neue Aufteilung hat sich fast überall die lokale Situation verändert. Die meisten Stimmkreise bestehen aus Teilen von mehreren alten Stimmkreisen.

Diese Tabellen sind keine Prognose für den Ausgang der Landtagswahl! Sie geben lediglich Hinweise darauf, welche Kandidaten die besseren Ausgangsvoraussetzungen haben. Beliebte Kandidaten können aber auch schlechte Bedingungen ausgleichen, und ein guter Stimmkreis allein ist noch keine wirkliche Garantie für den Erfolg.

Es sind auch keinerlei Ergebnisse von Umfragen zu Wahlabsichten eingearbeitet, sondern Basis sind allein die Wahlergebnisse von 1998. Wählerbefragungen können u.U. vermuten lassen, dass sich die Zahl der Mandate, die den Parteien zur Verfügung steht, verändern wird. Im Zusammenhang damit könnten sich auch die Chancen auf die Direktmandate verändert haben. Weitergehende Einflüsse auf die Qualität der Stimmkreise sind aus solchen Umfragen aber kaum ableitbar.

Außer den aufgeführten Bewerbern gibt es auch noch solche, die in keinem Stimmkreis Direktkandidat sind. Damit sind sie allein auf die Zweitstimmen angewiesen und haben keinen Bonus aus einem Stimmkreis. Unter den anderen Bewerbern gibt es keine besondere Rangfolge. Nur der Listenführer hat dadurch einen großen Vorteil, dass Leute, die eigentlich gar keine besondere Person wählen wollen, meistens ihn ankreuzen.

Rang

Rangfolge der Kandidaten nach der Qualität ihres Stimmkreises, genauer nach der absoluten Zahl der Zweitstimmen, die ihre Partei 1998 dort erzielen hat können. Beliebte Bewerber werden sich demgegenüber im Wahlergebnis steigern können, unbeliebtere werden zurückfallen. Steigerungen sind in beträchtlichem Umfang tatsächlich möglich; Verschlechterungen bleiben dagegen meist ziemlich begrenzt, weil dafür viele Konkurrenten gleichmäßig mehr Zweitstimmen bekommen müssten, aber jeder Wähler nur einen davon wählen kann.

Kandidat

Ordnungsnummern und Namen der Kandidaten, die auch Direktkandidaten in einem Stimmkreis sind. Der Listenführer ist hervorgehoben (falls er einen Stimmkreis hat), weil er üblicherweise deutlich besser abschneiden wird, als es sein Stimmkreis erwarten ließe.

Stimmkreis

Stimmkreise bei der Wahl 2003. Die einzelnen Namen sind mit einer Liste verlinkt, die die entsprechenden Stimmkreise von 1998 nennt. Von dort aus gelangen Sie auch zu den detaillierten Ergebnissen der letzten Wahl.

Vorsprung im Stimmkreis

Hier kann man ablesen, wie gut die Chancen des Kandidaten sind, den Stimmkreis direkt zu gewinnen. Wer seinen Stimmkreis gewonnen hat, rückt in der Rangfolge automatisch vor alle anderen Bewerber der Partei und hat ein Mandat sicher (außer seine Partei scheitert an der 5%-Hürde).

Bei positivem Vorzeichen drückt der Wert den Vorsprung gegenüber dem Zweitplatzierten in Prozentpunkten aus, der sich nach den Erststimmen von 1998 ergeben würde. Bei negativem Vorzeichen ist es der Rückstand gegenüber dem Führenden.

Dabei ist aber zu beachten, dass diese Werte relativ stark von den Kandidaten abhängen. Wer z.B. einen Stimmkreis (oder einen Teil davon) von starken Vorgängern übernommen hat, wird hier tendenziell überbewertet.

Erwartbarer Bonus

Das sind zunächst die Zweitstimmen, die die Partei des Kandidaten 1998 im Gebiet des Stimmkreises erhalten hat. Ein durchschnittlicher Kandidat wird etwa so viele Erststimmen erwarten können, wie seine Partei insgesamt an Wählern mobilisieren kann, und diese Stimmen hat er den Bewerbern ohne Stimmkreis voraus.

Allerdings kann er dafür in seinem Stimmkreis nicht mit der Zweitstimme gewählt werden. Deshalb ziehen wir davon noch die Zahl der Stimmen ab, die die anderen Bewerber in diesem Stimmkreis erzielen können, wenn sie sich gleichmäßig auf sie verteilen. Dabei bleiben aber Zweitstimmen unberücksichtigt, die 1998 ohne Kennzeichnung eines Bewerbers abgegeben worden sind (nachdem uns diese Zahl nur auf Wahlkreisebene vorliegt, unterstellen wir einen gleichen Anteil in allen Stimmkreisen).

Anmerkung: Die Korrektur mit den fehlenden Zweitstimmen aus dem eigenen Stimmkreis war in der ersten Version dieser Seite noch nicht enthalten. Dadurch ändert sich aber nichts an der Rangfolge, sondern alle Werte werden gleichmäßig um wenige Prozent gekürzt.

Stimmberechtigte

Auch diese Zahl stammt von 1998 und kann sich in einzelnen Stimmkreisen seither deutlich verändert haben (der Neuzuschnitt der Stimmkreise ist aber berücksichtigt). Sie gibt an, ob der Kandidat eher aus einem über- oder einem unterdurchschnittlichen Potenzial an Wählern schöpfen kann.

Gültige Stimmen

Diese Zahl gibt an, ob der Vergleichswert, zu dem sich die prozentualen Anteile der Kandidaten 1998 errechnet haben, eher groß oder klein war. Ein positiver Wert bedeutet, dass der nominale Prozentwert in Wirklichkeit für die parteiinterne Mandatsverteilung mehr wert war, weil er sich auf eine größere Zahl an Wählern bezieht als im Durchschnitt. Basis der Berechnung sind die Gesamtstimmen, aber der entsprechende Wert für Erst- und Zweitstimmen unterscheidet sich nur minimal davon.

Erststimmen

Dieser Wert gibt die Stärke der Direktkandidaten von 1998 im Stimmkreisgebiet relativ zum Erststimmenergebnis ihrer Partei in Unterfranken insgesamt an. Wo dieser Wert deutlich von dem für die Zweitstimmen abweicht, ist es ein Indiz, dass hier eher starke bzw. schwache Bewerber kandidiert haben. Wenn ein Bewerber von 2003 schon 1998 in einem großen Teil des Stimmkreises kandidiert hat, liegt es nahe, dass er auch diesmal besser oder schlechter abschneiden wird, als es die Qualität seines Stimmkreises erwarten ließe.

Zweitstimmen

Die Abweichungen der Zweitstimmenanteile vom Parteidurchschnitt in Unterfranken sind ein Maß für die strukturelle Stärke oder Schwäche einer Partei im Stimmkreis. In Hochburgen ist es für die Kandidaten natürlich leichter, Stimmen zu sammeln, als in der Diaspora.


von Andreas Schneider (23.08.2003)